- Hackschnitzelheizwerk von örtlicher Waldbesitzervereinigung liefert seit Mitte Januar Wärme
- Wärme wird ins Nahwärmenetz der Schwäbisch Haller Stadtwerke in Mainhardt eingespeist
- Holz stammt aus dem Mainhardter Wald
- Langfristig soll Wärmebedarf komplett aus Hackschnitzeln gedeckt werden
Die Gemeinde Mainhardt (Landkreis Schwäbisch Hall) macht einen großen Schritt in Richtung Wärmewende. Und das gemeinsam und mit Unterstützung der Stadtwerke Schwäbisch Hall, der Energieversorgung Mainhardt Wüstenrot (EMW) sowie der Holz und Wald GmbH (HoWa).
Die HoWa hat angrenzend an der bestehenden Hackschnitzellagerhalle der Forstbetriebsgemeinschaft Mainhardter Wald (FBG) am südöstlichen Ortsrand von Mainhardt ein provisorisches Hackschnitzelheizwerk errichtet. In diesem Heizwerk wird seit Mitte Januar 2023 Wärme mit einem Hackgutheizkessel produziert und ins örtliche Wärmenetz der Schwäbisch Haller Stadtwerke eingespeist.
„Wir alle haben im letzten Jahr erlebt, wie wichtig eine sichere Energie- und Wärmeversorgung ist, die auf regenerativen und nicht auf fossilen Rohstoffen basiert. Mit der Wärmelieferung aus dem Hackschnitzelheizwerk haben wir in Mainhardt einen Meilenstein auf diesem Weg erreicht“, sagt Simon Köger, Projektverantwortlicher der Stadtwerke Schwäbisch Hall.
Langfristig keine fossilen Rohstoffe mehr
Zunächst übernimmt ein Holzhackschnitzelheizkessel mit 500 Kilowatt Leistung in einem provisorischen Heizwerk die Wärmeproduktion. Derzeit sind rund 60 Gebäude an das Mainhardter Nahwärmenetz angeschlossen.
Noch in diesem Jahr soll ein neues Heizwerk in Verlängerung zur bestehenden Hackschnitzellagerhalle gebaut werden. Dazu läuft ein Förderantrag beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Sobald die Förderung bewilligt ist, wird das Holzheizwerk mit zunächst zwei Hackschnitzelkesseln errichtet. In diesem Gebäude können dann weitere Hackschnitzelkessel installiert werden. Damit wird das künftige Heizwerk in der Lage sein, die bisherigen Erzeugungsanlagen der Stadtwerke für das Mainhardter Wärmenetz weitestgehend zu ersetzen und das Netz auf eine regenerative Wärmeversorgung mit äußerst positiver Klimabilanz umzustellen.
Bis auf Weiteres laufen die Stadtwerke-Anlagen parallel zum provisorischen Holzheizwerk. „Wir haben durch das neue Heizwerk schon jetzt genug Kapazität, um mehr Abnehmer in der Kommune zu versorgen. Mittelfristig sind wir auch für die Versorgung weiterer Gebiete in Mainhardt gerüstet“, sagt Stadtwerke-Projektleiter Köger.
Gemeinsames Projekt
Mainhardts Bürgermeister Damian Komor erklärt: „Schon einige Jahre lang waren wir mit unserer EMW, der Forstbetriebsgemeinschaft und den Stadtwerken darüber im Gespräch, die örtlichen Restholzvorkommen energetisch zu verwerten. Möglich ist das nur, weil in Mainhardt zunächst dezentrale Blockheizkraftwerke in kommunalen Gebäuden und größeren Liegenschaften errichtet und die Gebäude nach und nach mit Wärmeleitungen verbunden wurden. Unsere Planungen und der Ausbau der letzten Jahre zahlen sich nun aus, vor allem mit Blick auf die Energiekrise. Wir als Gemeinde sind stolz, dass wir mit der Inbetriebnahme des ersten Holzheizkessels gemeinsam ein wichtiges Etappenziel erreicht haben. Dadurch haben die Mainhardter Bürger Zugang zu ökologischer und preiswerter Wärme.“
„Die Planung des Holzheizwerks ist herausfordernd. Die immissionsschutzrechtliche Genehmigung samt Baugenehmigung liegt inzwischen seit über einem Jahr vor. Daher haben wir eigentlich mit einem schnelleren Projektfortschritt gerechnet“, berichtet Christoph Weidner, der Schriftführer der FBG. „Die lange angekündigte, aber immer wieder verschobene Bundes-Förderung für effiziente Wärmenetze hat das Projekt verzögert. Inzwischen haben wir den Förderantrag gestellt, aufgrund der fehlenden Bewilligung ist ein Baustart jedoch noch nicht möglich.“
Christoph Zimmer, Vorsitzender der FBG, ergänzt: „Die HoWa ist mit der Errichtung des Übergangsheizwerks eingesprungen. Dank der Unterstützung unserer Mitglieder, der Gemeinde und der Stadtwerke konnte die Übergangslösung umgesetzt werden. Wir sind davon überzeugt, dass wir durch die Lage direkt an der Lagerhalle und durch die moderne Brennwerttechnik sehr effizient und sauber Wärme für das Mainhardter Nahwärmenetz erzeugen. So leisten wir einen großen Beitrag zum Klimaschutz, der auch unserem Wald zugutekommt.“
Hintergrund
Die Stadtwerke Schwäbisch Hall haben in den letzten Jahren sukzessive das Wärmenetz in Mainhardt, hauptsächlich im Ortskern, ausgebaut. Die Wärme stammt aus Blockheizkraftwerken sowie Reserve- und Spitzenlastkesseln der Stadtwerke. Durch die steigende Anzahl der Kunden sind die Anlagen an die Grenzen der Erzeugungskapazität gekommen. Deshalb sind die Stadtwerke Schwäbisch Hall eine Kooperation mit der HoWa eingegangen, die das Übergangsheizwerk errichtet hat und betreibt.
Das Schwäbisch Haller Versorgungsunternehmen hat im Zuge der Sanierung der Mainhardter Hauptstraße eine Wärmeleitung von der Ortsmitte bis in das Gewerbegebiet „Im Seetal“ verlegt und damit die Voraussetzung zur Anbindung des neuen Heizwerks geschaffen. Rohstoff für die Wärmeerzeugung sind Holzhackschnitzel aus dem Mainhardter Wald.
Die Stadtwerke Schwäbisch Hall stehen für über 50 Jahre zuverlässige und sichere Energieversorgung in Schwäbisch Hall und Umgebung. Aus dem im Jahr 1971 gegründeten Versorgungsunternehmen ist ein erfolgreicher Mittelständler mit über 650 Beschäftigten geworden, der durch sein Gestalten der Energiewende und durch vorausschauendes Handeln deutschlandweit als Pionier in der Energiewirtschaft anerkannt ist.
Die Stadtwerke Schwäbisch Hall sind da, wo man sie braucht. Und sie übernehmen Verantwortung: für die Menschen, für die Umwelt und für unser aller Ressourcen.
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