In Deutschland erfüllt jeder vierte Erwachsene die Kriterien einer psychischen Krankheit. Die häufigsten Krankheitsbilder sind Angststörungen und Depressionen. Demnach kennen also fast alle von uns mindestens eine Person im näheren Umfeld, die mit Depressionen, Burnout oder Angst- bzw. Panikattacken zu kämpfen hat.

Die große Herausforderung: Außer ein paar gut gemeinten Apps zur Selbsttherapie und einer schwachen politischen Diskussion über Sabbaticals, hat sich rund um das Themengebiet in den vergangenen Jahren erschreckend wenig getan. "Das muss besser gehen", dachte sich Julia Kounlavong, die im Jahr 2020 ihre Konzernkarriere an den Nagel hing, um ihr eigenes Unternehmen (unwind your mind) zu gründen. Julia ist eine der 20 Halbfinalistinnen, die aus über 15.000 Bewerbungen hervorgegangen sind.

Doch was haben Missionen und Verantwortungsübernahme überhaupt mit einer Misswahl zu tun? Max Klemmer, der das Unternehmen in dritter Familiengeneration leitet, führt Miss Germany in eine neue Ära. Der Unternehmer will weg von oberflächlichen Miss-Wahlen, die ausschließlich auf Aussehen fokussiert sind, und stattdessen jenen eine Plattform bieten, die wirklich etwas bewegen. Die Missionen sind dabei so vielfältig, wie es unsere Gesellschaft ist: Themen wie gewaltfreie Geburten, Aufklärung über Fehlgeburten oder künstliche Befruchtung, das Handwerk, Geschlechterdiversität, Aufklärung über Rassismus oder soziales Unternehmertum stehen im Fokus.

Warum das Thema Stress?

Die gebürtige Leipzigerin hat selbst schon früh ihr erstes eigenes Team geleitet und sich dabei so viel Stress gemacht, dass auch sie mit gesundheitlichen Folgen zu kämpfen hatte. Trotzdem hat stets sie weitergemacht, war für das Arbeitgebermarketing in fünf Ländern verantwortlich und hatte am Ende der Woche weit mehr als 40 Stunden auf dem Zeitkonto. In ihrem Umfeld gab es immer mehr Menschen, die aufgrund von Burnout oder Depression ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen mussten und das hat sie aufhorchen lassen.
Ist das normal? Kann das so weitergehen? Sollte Stress als Statussymbol gelten? Wie müsste eine bessere Arbeitswelt aussehen?

Schon vor der Coronapandemie beliefen sich die volkswirtschaftlichen Kosten von psychischen Erkrankungen auf 44 Milliarden Euro in Deutschland. Um Aufklärungsarbeit zu leisten und gleichzeitig Lösungen anzubieten, hat Julia eine Anti-Stress-Academy gegründet. Sie selbst sagt, es brauche die Verantwortung von allen, besonders aber von Unternehmen und Schulen, um diesen gefährlichen „Trend“ umzukehren.

„Beim Stress ist es wie mit dem Klimawandel. Die Fakten können noch so alarmierend sein, Betroffene handeln meist erst, wenn es bereits zu spät ist.“, sagt Julia Kounlavong.

Die Frage, die wir uns stellen sollten, ist, in welcher Gesellschaft wir leben wollen? Stress hat einen negativen Einfluss auf das Empathievermögen, die Gesundheit, die Innovationsfähigkeit und die Konzentration. Unsere externe Welt verändert sich so schnell und das Stresslevel erhöht sich immer weiter, dass das Thema Stressmanagement ganz oben auf jede Prioritätenliste gehört. Mit der Gewinnsumme von 25.000€ möchte sie Projekte zur Stressvermeidung mit Lehrkräften in Schulen realisieren.

„Meine Mission ist es, dass junge Menschen mit Tools und Methoden ausgestattet werden, damit sie sich nicht gleich in ihren 20ern in ihre erste Burnout-Klinik begeben müssen.“

Bilder von Julia (Credits im Titel beachten)

https://www.dropbox.com/scl/fo/y1gesil83hmt66mfyucd3/h?dl=0&rlkey=rpzfnrzuesqypcdsjet1ngeoq

 

Über die Miss Germany Studios GmbH & Co. KG

Miss Germany ist bereits seit 2019 kein Schönheitswettbewerb mehr, sondern eine Auszeichnung für Frauen, die Verantwortung übernehmen. Seit dem 1. Juli 2022 wird das Familienunternehmen in dritter Generation von Max Klemmer (26) geführt.

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