Das Corona-Virus mag langsam an Schlagkraft einbüßen. Der närrische Bazillus tut es definitiv nicht. Das demonstrierte das stattliche Narrenaufgebot beim Vereinsempfang von SWB Energie und Wasser. Dabei gaben sich in der geschmückten SWB-Zentrale Jecke aus mehr als 70 Vereinen, der Festausschuss Bonner Karneval sowie die Bonner Tollitäten und weitere Regenten im Ornat die Ehre.

Nach zwei Jahren pandemiebedingter Pause war die Wiedersehensfreude riesig, und das „Hallo“ fiel umso herzlicher aus. Das Alaaf ging so leicht über die Lippen wie eh und je, bei den Schunkeleinlagen hakte man sich gerne unter und stimmte schon früh den „Kölschen Stammbaum“ in leicht angepasster Version an: „Su simmer all he hin jekumme, mir sprechen hück all die selve Sproch. Mir sin wie mer sin, die Stadtwerke vom Rhing, dat is jet wo mer stolz drop sin.“

SWB-Konzernchef Olaf Hermes und Nahverkehrs-Geschäftsführerin Anja Wenmakers begrüßten im Schulterschluss mit Prinz Christoph II. (Wagner), Bonna Nadine I. (Klein) und Festausschuss-Präsidentin Marlies Stockhorst jeden einzelnen Gast. Dazu zählten neben den Jecken aller Couleur und Altersklassen auch der Bonner Bezirksbürgermeister Jochen Reeh-Schall und die Beueler Bezirksbürgermeisterin Lara Mohn.

Ein Clown für den Zusammenhalt

Viel zitiert und beim närrischen Stelldichein Arm in Arm „met Hätz“ gelebt: Das Miteinander, das sich im das Bonner Sessionsmotto – „Mit Pappnaas oder Höötche, mer sitze all in eenem Böötche“ – genauso spiegelt wie im Slogan auf dem SWB-Orden, ohne den an diesem Abend keiner ging. Schließlich ist der Vereinsempfang auch Ordensfest der Stadtwerke.

„Bonn, Du häst et en der Hand“ heißt es da. Beim Anblick des lachenden Clowns, der die Hand zum großen gelben Sonnenball ausstreckt, durfte man getrost an die aktuelle SWB-Kampagne zur Photovoltaik denken. Vor allem aber daran, dass Vieles nur gemeinschaftlich zu bewältigen ist. „Die letzten Jahre, Monate und Tage haben gezeigt, dass wir trotzdem alle in einem Boot sitzen und wie wichtig es ist, dass man zusammensteht“, so SWB-Kommunikationsleiter Jürgen Winterwerp: „Die globalen Auswirkungen mit ihren lokalen Zusammenhängen haben uns vor Augen geführt, dass wir unser Leben nur im Miteinander gestalten können.“

Dank an die SWB für Unterstützung des Brauchtums

Prinz Christoph II. freute sich, „all die Vereinsvertreter mal auf einem Haufen zu sehen. Diese Zusammenkunft habe ich bis jetzt noch nicht erlebt“. Und „seine“ Bonna genoss es, dass „alles wieder so schön bunt und knubbelig hier ist“. Sie dankte den Stadtwerken Bonn für jegliche Unterstützung des karnevalistischen Brauchtums.

Besonderer Orden für die Kadetten

Zwischen Bütz-Defilee und Büffet-Erstürmung verliehen auch Prinz und Bonna ihren Orden. Zum närrischen Jubiläum 11 mal 11, also „121 Jahre Elektrische Bahnen der Stadt Bonn“ gibt es außerdem dieses Jahr einen in Kooperation der SWB mit den Kadettencorps von Ehrengarde und Stadtsoldaten gestalteten Kadettenorden. „Zudem werden wir an Rosenmontag auch wieder eine Tribüne für körperlich und geistig eingeschränkte Jecken auf dem Bonner Marktplatz aufbauen“, kündigte Jürgen Winterwerp an.

Mit den SWB „all in eenem Bähnche“

Der Rosenmontag schien beim Vereinsempfang aber noch fern. Die jecke Famillich um das Bonner Prinzenpaar und auch die jüngeren Tollitäten Kinder-Prinz Lewis I. (Jacobs) und Kinder-Bonna Mia I. (Marschollek) genoss das Stelldichein. Die vielen Danksagungen galten allen, die den Karneval in dieser und in den vergangenen Sessionen am Leben halten und gehalten haben „so wie die Stadtwerke die Stadt Bonn am Laufen halten“, so Winterwerp.

Er schlug vor, Nadine I. nach dreijähriger Wartezeit auf ihre Regentschaft zur Bonna auf Lebenszeit zu küren. Und die fühlte sich so wohl, dass sie zu vorgerückter Stunde sogar das Sessionsmotto abwandelte: „Mit Pappnaas oder Höötche, bei den Stadtwerken sitzen mer all in eenem Bähnche.“ Darauf ein dreifaches Alaaf. (as)

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