Der Kommissionsvorschlag für eine Pflanzenschutzmittel-Verordnung (SUR) werde wegen des geplanten Verbots von Pflanzenschutzmitteln in „sensiblen Gebieten“ zu erheblichen Erzeugungs-lücken und Kostensteigerungen im nationalen wie globalen Ernährungssystem führen. Das, so RLV-Präsident Bernhard Conzen, sei angesichts der Herausforderungen, eine stetig wachsende Weltbevölkerung zu ernähren, nicht verantwortbar. Der RLV befürworte zwar den Ansatz der Kommission, einen einheitlichen europäischen Weg beim Pflanzenschutz zu beschreiten. Pauschale Anwendungsverbote seien jedoch der falsche Weg. Es bedürfe vielmehr einer sachgerechten Reduktionsstrategie. Die Landwirtschaft setzte darauf, die Verwendung von chemischen Pflanzenschutzmitteln durch technischen Fortschritt, Nutzung von resilienten Sorten als Ergebnis der Züchtung und Digitalisierung zu reduzieren. Die von der EU-Kommission im Rahmen des Green Deal angestrebte Transformation könne nur gelingen, wenn die Entwicklungsdynamik neuer Produktionsweisen und die Rechtssetzung im Einklang stehen.
Der RLV fordert daher die grundlegende Überarbeitung des SUR-Vorschlags, um angestrebte Nachhaltigkeitsziele mit den geopolitischen Realitäten und der Aufrechterhaltung von Ernährungssicherheit zu vereinbaren. Dies erläuterte RLV-Präsident Conzen der Kommissions-präsidentin bei der Übergabe einer gemeinsamen Resolution von RLV und Westfälisch-Lippischem Landwirtschaftsverband.
Begleitet wurde Conzen von demonstrierenden rheinischen Landwirten, die im Rahmen einer Kundgebung vor dem Veranstaltungsgebäude gegen die Brüsseler Pläne demonstrierten und dafür viel Zuspruch aus der Politik erfuhren.
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