Wir fühlen uns sicher, wenn wir mit beiden Beinen auf dem Boden stehen und sind uns doch oft nicht bewusst, was wir dem Boden alles verdanken – als Klimaschützer, Wasserspeicher, als Grundlage für unsere Ernährung und Lebensraum für zahlreiche Bodenlebewesen und Mikroorga-nismen.
Peter Hauk führt aus: „Wir freuen uns sehr, dass wir hier gemeinsam mit dem UNESCO Global Geopark Bergstraße-Odenwald exemplarisch einem typischen Bodenprofil unserer Region ein Ge-sicht verleihen können. Die Bodenprofil-Stele schafft ein Bewusstsein dafür, dass wir mit unserem Boden, der über Millionen Jahre entstanden ist, sorgsam umgehen müssen, damit er auch für zukünftige Generationen erhalten bleibt.“
Das Bodenprofil, das in der Nähe von Buchen im Wald entnommen wurde, zeigt einen Bodenauf-bau aus dem Übergangsbereich von Buntsandstein zu Muschelkalk. Nicht nur über die Erd- sondern auch über die Kulturgeschichte können wir aus diesem Aufbau lernen: So zeigen kleine Kohlereste, die als Dünger dienten, dass die Menschen den Boden früher wahrscheinlich landwirtschaftlich genutzt haben. Gucklöcher im unteren Bereich der Stele erlauben kleinen Besuchern einen Blick ins Innere des Bodens auf die Lebewesen, die im Verborgenen unter unseren Füßen dafür sorgen, dass aus Pflanzenresten fruchtbarer Boden wird. Hier liegt ein besonderer Fokus auf der Lebensweise des Regenwurms.
Als UNESCO Global Geopark ist der Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald den 17 Nachhaltigkeitszielen der Agenda 2030 verpflichtet. Auf der GeopunktInformationstafel neben der Bodenprofil-Stele erfahren Besucherinnen und Besucher mehr über gleich zwei dieser Ziele, zu denen aktiver Bodenschutz beitragen kann. Als Kohlenstoffspeicher ist der Humus ein wichtiger Baustein im Kampf gegen den Klimawandel (Nachhaltigkeitsziel 13) und als Lebensraum zeichnet er sich durch eine ganz besondere schützenswerte Artenvielfalt aus. (Nachhaltigkeitsziel 15).
„Das Ensemble aus Bodenprofil-Stele und Tafel ist ein hervorragendes Beispiel für Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) und die Agenda 2030“, ergänzt Dr. Jutta Weber. „Hier können wir als UNESCO Global Geopark exemplarisch zeigen, wie Geologie, Natur und Kultur zusammenhängen und dass wir als Menschen von einem gesunden Boden abhängen, den es zu bewahren gilt.“
Dr. Achim Brötel, Landrat des Neckar-Odenwald-Kreises und 2. Vorsitzender des UNESCO Global Geoparks fügt hinzu: „Die Umsetzung dieses Projektes wie auch weiterer Vorhaben, wie z.B. Outdoor-Tablets für die langjährige Geopark-AG des Burghardt-Gymnasiums Buchen, wurde durch Fördermittel des Landes Baden-Württemberg möglich, dem unser besonderer Dank gilt. Diese Projekte stehen in hervorragender Weise für die UNESCO-Aufgaben und sind daher ein wichtiges Guthaben auf dem Konto zum Erhalt des internationalen Siegels.“
Die Bodenprofil-Stele zeigt den Aufbau des Bodens vom humosen Oberboden bis hin zum Festgestein und erläutert dessen Entstehung in der Erdgeschichte. Vor mehreren Millionen Jahren, unter einem deutlich feuchteren Klima, entwickelte sich eine tonreiche Erdschicht aus dem Kalkstein des oberen Muschelkalks. In den darauffolgenden Kaltzeiten vermischte sich das Material mit Lösslehm aus eingewehtem Löss. Daraus entstand in den vergangenen 10.000 Jahren eine etwa 65 Zentimeter dicke Schicht Parabraunerde-Braunerde. Braunerde ist weit verbreitet und vielfältig genutzt als Acker, Wiese oder Wald.
Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald e.V.
Nibelungenstraße 41
64653 Lorsch
Telefon: +49 (6251) 70799-0
Telefax: +49 (6251) 70799-19
http://www.geo-naturpark.de
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Geo-Naturpark
Telefon: +49 (62) 5170799-22
E-Mail: presse@geo-naturpark.de
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Geo-Naturpark
Telefon: +49 (62) 5170799-22
E-Mail: presse@geo-naturpark.de