Für rund die Hälfte der Deutschen stimmt die Wirklichkeit in Deutschland nicht mit den Grundgedanken der Sozialen Marktwirtschaft übereinstimmt. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des ifo Instituts. Sie untersucht, ob die Befragten ihre Einstellung zur Sozialen Marktwirtschaft verändern, wenn sie Informationen über die Grundideen der Sozialen Marktwirtschaft bekommen. „Bei den Personen, die unsere Informationen als korrektes Bild der Wirklichkeit ansehen, erhöht sich die Akzeptanz zur Sozialen Marktwirtschaft leicht. Wo die Infos als unzutreffende Beschreibung unserer Wirtschaftsordnung empfunden werden, schrumpft die ohnehin schwache Zustimmung. Insgesamt verändert sich die Zustimmung zur Sozialen Marktwirtschaft kaum“, sagt Sarah Necker, Leiterin des Ludwig Erhard ifo Zentrums für Soziale Marktwirtschaft und Institutionenökonomik.

Drei von vier Wähler*innen der AfD und der Linken geben an, dass die gegenwärtige Wirtschaftsordnung nicht den Grundgedanken der Sozialen Marktwirtschaft entspreche. Bei den Wähler*innen der Grünen denken mehr als 50 Prozent, die Informationen entsprechen nicht der Wirklichkeit. Die Wählergruppen aller anderen Parteien nehmen die Informationen eher als richtig wahr.

Die Analyse beruht auf einer Onlineumfrage deutscher Bürger*innen im Alter von 18 bis 70 Jahren aus dem August 2022. Insgesamt beantworteten 2.000 Menschen die Umfrage. Sie ist im Hinblick auf Geschlecht, Geografie, Alter und Einkommen repräsentativ für die deutsche Bevölkerung. Die Informationen, die die Befragten in der Umfrage bekommen haben, stützen sich auf Texte und Zitate der Gründerväter der Sozialen Marktwirtschaft (Ludwig Erhard, Alfred Müller-Armack und Wilhelm Röpke).

Aufsatz: „Die Soziale Marktwirtschaft aus Bevölkerungsperspektive III/III: Beeinflussen Informationen über die Soziale Marktwirtschaft die Zustimmung der Bevölkerung zur Wirtschaftsordnung?“, von Sebastian Blesse, Klaus Gründler, Philipp Heil, Sarah Necker, Niklas Potrafke, Marcel Schlepper und Timo Wochner, in: ifo Schnelldienst 01/2023.

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