Nach zwei Jahren Corona-bedingter Abstinenz konnte das diesjährige Neujahrstreffen der AMSEL, Aktion Multiple Sklerose Erkrankter, Landesverband der DMSG in Baden-Württemberg e.V., endlich wieder in Präsenz stattfinden. Das Treffen stand ganz im Zeichen von laufenden und neuen Projekten der AMSEL. Ein Höhepunkt der Veranstaltung war die Ehrung von Klaus Gusowski, ehemaliger leitender Physiotherapeut am Neurologischen Rehabilitationszentrum Quellenhof in Bad Wildbad, langjähriger Weggefährte der AMSEL und Mitstreiter für die Belange MS-Betroffener.

Nach seiner Ausbildung als Physiotherapeut war Klaus Gusowski von 1979 an stellvertretender Leiter der Physiotherapieabteilung der Bad Wildbader Rommel-Klinik, bis er 2001 zum Neurologischen Rehabilitationszentrum Quellenhof wechselte und dort die Leitung der Physiotherapie übernahm. Bereits zu diesem Zeitpunkt zählte er zu den Top Five der Physiotherapeuten in Deutschland. Sein Credo bis heute: „Solange es eine Chance gibt, am Patienten etwas zu bewirken, gebe ich nicht auf“. Seine Berufung bis zu seiner Berentung Ende 2022 war es, als anerkannter Bobath-Instruktor seine Kenntnisse zur physiotherapeutisch fundierten Wiederherstellung verlorener Fähigkeiten bei neurologischen Schädigungen des zentralen Nervensystems nicht nur am Patienten hervorragend anzuwenden, sondern auch als Ausbilder an seine Kollegen weiterzugeben. Die Konzeption der Therapeutenausbildung der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG) hat Klaus Gusowski maßgeblich mitentwickelt.

Seit fast 30 Jahren unterstützte der Experte darüber hinaus die AMSEL ehrenamtlich mit seinem Fachwissen bei Broschüren, Veranstaltungen, Chats und stellte regelmäßig speziell für MS-Erkrankte konzipierte Bewegungsübungen bereit. Der gelernte Bankkaufmann war ebenfalls im „Freundeskreis Quellenhof-Klinik e.V.“ ehrenamtlich aktiv, dessen Vorsitzender er seit 2021 ist. Der Verein unterstützt und ergänzt die medizinisch-therapeutische Betreuung der Patienten des Neurologischen Rehabilitationszentrums, ermöglicht soziale, kulturelle und therapeutische Angebote, um damit die Zusammenarbeit und Kommunikation aller am Genesungsprozess Beteiligten zu stärken.

Adam Michel, Vorsitzender der AMSEL, dankte dem Geehrten für sein jahrzehntelanges Engagement und gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass die AMSEL noch viele Jahre auf seine Expertise und Unterstützung zum Wohl der MS-Betroffenen zählen könne.

Über AMSEL e.V

AMSEL – wer ist das?

Die AMSEL, Aktion Multiple Sklerose Erkrankter, Landesverband der DMSG in Baden-Württemberg e.V. ist Fachverband, Selbsthilfeorganisation und Interessenvertretung für MS-Kranke in Baden-Württemberg. Die Ziele der AMSEL: MS-Kranke informieren und ihre Lebenssituation nachhaltig verbessern. Der AMSEL-Landesverband hat rund 7.200 Mitglieder und über 60 AMSEL-Gruppen in ganz Baden-Württemberg. Mehr unter www.amsel.de

Multiple Sklerose (MS) ist die häufigste entzündliche Erkrankung des Zentralnervensystems. Aus bislang noch unbekannter Ursache werden die Schutzhüllen der Nervenbahnen an unterschiedlichen Stellen angegriffen und zerstört, Nervensignale können in der Folge nur noch verzögert oder gar nicht weitergeleitet werden. Die Symptome reichen von Taubheitsgefühlen über Seh-, Koordinations- und Konzentrationsstörungen bis hin zu Lähmungen. Die bislang unheilbare, aber mittlerweile behandelbare Krankheit bricht gehäuft zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr aus.

MS in Zahlen
34.500 MS-Kranke in Baden-Württemberg
3,2 MS-Kranke pro 1.000 Einwohner in Baden-Württemberg
1.800 Neuerkrankungen pro Jahr in Baden-Württemberg
5 Diagnosen täglich in Baden-Württemberg
252.000 MS-Kranke deutschlandweit
1,2 Mio. MS-Kranke europaweit
2,8 Mio. MS-Kranke weltweit

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