Die unabhängige Jury würdigt Lutz Seiler als rundum gewichtigen Autor, dessen Werke von poetischer Sprachkraft und zeitpolitischer Intensität zeugen. Sowohl in der Lyrik (zuletzt „schrift für blinde riesen“, 2021), in den Essays und vor allem in den größeren Prosawerken, den beiden Romanen „Kruso“ und „Stern 111“, die kurz vor und nach dem Mauerfall spielen, habe er der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur neue Impulse gegeben. Seine literarische Aufarbeitung des Übergangs von der DDR zur Bundesrepublik Deutschland sei überraschend anders, politisch sensibel und literarisch hochinnovativ. Er erzähle von der Neuordnung der Menschen in einer Zeitenwende und davon, wie Freiheit angesichts von großem politischem Normenwandel möglich ist.
Der Literaturpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung wird seit 1993 an Autorinnen und Autoren vergeben, die der Freiheit das Wort geben. Er ist mit 20.000 Euro dotiert. Lutz Seiler wird der 30. Träger des Literaturpreises sein. Zu den bisherigen Preisträgern zählen Sarah Kirsch, Walter Kempowski, Hilde Domin, Günter de Bruyn, Thomas Hürlimann, Hartmut Lange, Burkhard Spinnen, Louis Begley, Norbert Gstrein, Adam Zagajewski, Patrick Roth, Herta Müller, Wulf Kirsten, Daniel Kehlmann, Petra Morsbach, Ralf Rothmann, Uwe Tellkamp, Cees Nooteboom, Arno Geiger, Tuvia Rübner, Martin Mosebach, Rüdiger Safranski, Marica Bodrožić, Michael Kleeberg, Michael Köhlmeier, Mathias Énard, Husch Josten, Hans Pleschinski und Barbara Honigmann.
Der Jury gehören an: der Vizepräsident der LMU München Prof. Dr. Oliver Jahraus, Ministerpräsidentin a.D. Christine Lieberknecht, Sandra Kegel (F.A.Z.), der Bamberger Germanist Prof. Dr. Friedhelm Marx sowie Wolfgang Matz und Prof. Dr. Birgit Lermen als Ehrenmitglied.
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