Pünktlich zum Dreikönigsfest haben die Sternsinger Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und seine Frau Elke Büdenbender in Berlin besucht. 25 Sternsinger aus Pfarreien der Stadt Schwandorf im Bistum Regensburg vertraten dabei alle kleinen und großen Königinnen und Könige, die um den Jahreswechsel Spenden für benachteiligte und Not leidende Kinder in aller Welt sammeln. „In einer Zeit, in der viele Turbulenzen um uns herum bestehen, in einer Zeit, in der Krieg herrscht in Europa, ist es nicht nur wichtig, dass wir die Zeit zwischen den Jahren nutzen, um ein wenig nachzudenken über den Zustand unserer Welt und was wir tun können, um diesen Zustand zu verbessern, sondern auch gerne euren Segen in Empfang nehmen, den ihr mitgebracht habt“, sagte Steinmeier und dankte den Sternsingern für ihren Besuch im Schloss Bellevue.

Zu Beginn des Empfangs am Freitagmorgen trugen Madlen (13), Valentin (11), Jule (10) und Benjamin (11) den traditionellen Segensspruch vor. Madlen schrieb den Segen „20 * C + M + B + 23 – Christus mansionem benedicat – Christus segne dieses Haus im Jahr 2023“ an das große Portal von Schloss Bellevue. Im Anschluss stellten die Sternsinger das aktuelle Thema der Aktion „Kinder stärken, Kinder schützen“ vor und machten deutlich, wie wichtig es ist, Kinder vor Gewalt zu schützen. Sternsingerin Lara (12) nahm die Spende des Bundespräsidenten entgegen, die für ein Sternsinger-Projekt in Indonesien, dem aktuellen Beispielland der Aktion Dreikönigsingen, bestimmt ist.

Steinmeier griff das Motto der Sternsingeraktion ebenfalls auf. „Ihr bringt nicht nur den Segen, ihr bringt auch eine Botschaft. Und eure Botschaft an die Erwachsenen ist wichtiger denn je. Dass wir uns kümmern, um die Kinder, die Opfer von sexueller Gewalt sind und die Botschaft, dass Kinder ihre Rechte brauchen. Dazu braucht ihr Erwachsene, die hinschauen, die wissen, was Kinder brauchen, was sie wollen, und bei politischen Entscheidungen darüber nicht einfach hinweggehen“, so der Bundespräsident.

Auch Elke Büdenbender wandte sich mit einigen Worten direkt an die 25 Königinnen und Könige: „Jedes Kind auf dieser Erde hat ein Recht auf Liebe, Fürsorge, Schutz und Bildung. Ihr habt ein Recht darauf, dass wir Erwachsenen das zu unserer Sache machen. Aber wir brauchen auch euch. Ihr seid unsere Zukunft. So müssen wir Hand in Hand alles für unsere Kinder tun. Ihr seid vorbildhaft, dass ihr euch für Kinder einsetzt, denen es schlecht geht.“

Dass eine Sternsinger-Delegation aus dem Bistum Regensburg den Bundespräsidenten und seine Frau Elke Büdenbender besuchte, hatte einen guten Grund: Ende 2021 hatten in Regensburg 32 Sternsinger unter Einhaltung eines Schutzkonzepts die vergangene, 64. Aktion Dreikönigssingen bundesweit eröffnet. 

Bundespräsident Steinmeier empfing zum fünften Mal Sternsinger in seinem Amtssitz. Er setzt die Tradition der Empfänge fort, die schon seine Amtsvorgänger Karl Carstens, Roman Herzog, Johannes Rau, Horst Köhler, Christian Wulff und Joachim Gauck gepflegt hatten. Anfang 2021 war der Empfang des Bundespräsidenten wegen der Corona-Schutzbedingungen ausgefallen. Bei der vergangenen Aktion zum Jahresbeginn 2022 brachte eine vierköpfige Sternsingergruppe aus dem Bistum Aachen den Segen mit Maske und Abstand zum Schloss Bellevue.

Rund 1,27 Milliarden Euro, mehr als 77.400 Projektmaßnahmen

„Kinder stärken, Kinder schützen – in Indonesien und weltweit“ lautet das Motto der 65. Aktion Dreikönigssingen. Dabei machen die Sternsinger auf den Schutz von Kindern vor Gewalt aufmerksam. 1959 wurde die Aktion erstmals gestartet. Inzwischen ist das Dreikönigssingen die weltweit größte Solidaritätsaktion, bei der sich Kinder für Kinder engagieren. Rund 1,27 Milliarden Euro sammelten die Sternsinger seit dem Aktionsstart, mehr als 77.400 Projektmaßnahmen für benachteiligte und Not leidende Mädchen und Jungen in Afrika, Lateinamerika, Asien, Ozeanien und Osteuropa wurden in dieser Zeit unterstützt. Gefördert werden Programme in den Bereichen Bildung, Gesundheit, Pastoral, Ernährung und soziale Integration. Die Aktion wird getragen vom Kindermissionswerk ‚Die Sternsinger‘ und vom Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). 

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