Winterwandern kostet mehr Zeit und mehr Kraft
Antonia Gareis ist oft unterwegs auf dem Goldsteig und kennt die Routen. „Doch im Winter verändert sich die Landschaft und die Natur schaut anders aus. Die Wegemarkierungen ist manchmal nicht erkenntlich, da sie verschneit sein können. Auch die Dämmerung oder Nebel können die Sicht einschränken.“ Der Goldsteig ist auf Sicht markiert. Dennoch empfiehlt die Wanderexpertin GPS-Daten per App am Mobiltelefon oder ein GPS-Gerät mitzuführen, außerdem eine Landkarte. Mit dieser könne man sich einen guten Gesamtüberblick verschaffen, erklärt Gareis. Ohnehin sollte man sich vor der Tour einen guten Überblick über den Tourenverlauf, die Höhenmeter und den Geländeverlauf machen.
Ihr wichtigster Appell ist: „Bleibt auf den Wegen und nehmt keine Abkürzungen. Das ist sicherer und gelebter Naturschutz.“ Auch regelmäßig Pausen zu machen und ausreichend zu trinken, machen die Tour sicherer. „Eine Einkehr ist perfekt zum Aufwärmen und Kräfte tanken. Doch man sollte rechtzeitig aufbrechen“, sagt Gareis, „Im Winter sind die Tage kürzer und man schätzt den Weg, der noch vor einem liegt, falsch ein. Wandern im Winter kostet mehr Zeit und mehr Kraft als im Sommer.“
Am besten ist man in der Gruppe unterwegs
Am besten ist es, nicht allein auf Tour zu gehen. Wenn doch, gibt man am besten jemanden Bescheid, welche Route man geht. Eine geeignete Ausrüstung sollte selbstverständlich sein, ist es aber oft nicht, weiß Gareis. Sie empfiehlt Stöcke mit großen Tellern, gute Schneeschuhe und keine Jeans, die sich schnell mit Wasser vollsaugen und kalt werden oder gefrieren. Eine warme Extrajacke und Ersatzhandschuhe im Rucksack gehören ebenfalls zur Ausstattung. Auch ein kleines Erste-Hilfe-Set aus Verbandsmaterial, zwei Rettungsdecken, Traubenzucker, Schmerzmittel passt gut in jeden Tagesrucksack. „Ganz wichtig ist ein Mobiltelefon mit Akkupack, aber auch eine Stirn- oder Taschenlampe, sollte man doch von der Dunkelheit eingeholt werden“, sagt Gareis. Kälte saugt die Akkus leer, daher rät die Wanderexpertin, diese nah am warmen Körper zu tragen.
Tipp: Hilfe im Wald-App
Sollte es bei aller Weitsicht und Vorsicht doch zu einem Notfall kommen, ist die kostenlose App „Hilfe im Wald“ eine große Hilfe. Sie übermittelt bei Notrufwahl 112 die Standort-Koordinaten. „An dem Ort, an dem man den Notruf absetzt, sollten dann alle bleiben, bis Hilfe eintrifft“, führt Gareis aus. „Der Goldsteig ist einer der besten Wanderwege Deutschlands und ein wundervolles Wandervergnügen, im Sommer und im Winter“, kommt Gareis ins Schwärmen.
Die schönsten Winterwanderungen
Der Goldsteig führt von Marktredwitz bis Passau und hat auf der Hauptroute 660 Kilometer. Über 2000 Kilometer gehören samt Zuwegen und Alternativrouten in das Gesamtnetz. Die schönsten Winterwanderungen, Schneeschuhtouren und Fackelwanderungen findet man unter www.goldsteig-wandern.de Dort sind zudem aktuelle Meldungen zum Weg eingestellt.
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