In regelmäßigen Abständen werden auf den Färöer-Inseln im Rahmen sogenannter „Grinds“ oder „Grindadráps“ hunderte von Grindwalen und andere Delfinarten in die Buchten der Fjorde getrieben, um sie im seichten Wasser brutal abzuschlachten. Unterschiede zwischen erwachsenen Tieren, Kälbern oder trächtigen Weibchen macht man nicht. Jedes einzelne Individuum wird auf grausame Art und Weise getötet. Trotz aller Kritik an diesen volksfestartigen Veranstaltungen werden unter anderem in Deutschland nach wie vor Waren der Färöer-Inseln importiert und konsumiert, anstatt gemeinsam mittels Boykott ein starkes Zeichen gegen die Delfinschlachtungen zu setzen.
TK-Lachsfilets von den Färöer-Inseln in deutschen Supermärkten
Fischprodukte machen mehr als 95 Prozent der Exporte der Färinger aus, rund die Hälfte davon sind Zuchtlachse. Ein Boykott dieser Warengruppe könnte den notwendigen Druck bei der färingischen Industrie erzeugen, damit diese ihrerseits die Regierung zum Umdenken bewegt. In Deutschland nimmt der Lebensmitteleinzelhandel (LEH) eine zentrale Rolle beim Import von Zuchtlachs von den Färöer-Inseln ein. Dieser findet sich in Form von Tiefkühlprodukten in den Regalen der Supermärkte. REWE und Edeka offerieren TK-Lachsfilets der Marke „Costa“ von den Färöer-Inseln, bei Lidl werden die Produkte unter der Marke „OceanSea“ angeboten.
Die GRD hat die Einkaufsleiter der genannten Supermarktketten angeschrieben und sie aufgefordert, sich dem Boykott von Zuchtlachs anzuschließen. Aus den Reaktionen lässt sich allerdings ableiten, dass REWE, Edeka und Lidl diesem Aufruf nicht folgen werden – vielmehr stellen sich die Konzerne vor ihre Lieferanten. Edeka und Lidl argumentieren, dass Zulieferer keinen Walfang, aber seit Jahren ein nachhaltiges Fischereimanagement betreiben. Auf unseren Appell, die Färöer-Inseln als Ganzes zu boykottieren und dadurch den Druck auf Regierung und Einwohner zu erhöhen, wurde weder im Antwortschreiben von Edeka noch von Lidl eingegangen. Seitens der REWE Group gab es überhaupt kein Feedback.
Postkarten an Einkaufsleiter: „Stoppt den Handel mit den Färöer-Inseln!”
Um den führenden Mitgliedern des Lebensmitteleinzelhandels ihre zentrale Rolle zu verdeutlichen, hat die GRD eine umfassende Postkarten-Aktion gestartet. Diese sind an die Einkaufsleiter von Edeka, Lidl und REWE adressiert und wurden mit unmissverständlichen Motiven und eindringlichen Texten bedruckt. UnterstützerInnen, die den Delfinschlachtungen auf den Färöer-Inseln nicht länger tatenlos zusehen wollen, können diese Postkarten bei der GRD anfordern, unterschreiben und an die Supermarkt-Ketten versenden.
„Wenn Argumente nicht helfen, um die Färinger zur Vernunft zu bringen, müssen wir – wie in der großen Politik – auf Sanktionen zurückgreifen“, erläutert der 1. Vorsitzende der GRD, Sigmar Solbach.
Der Appell der GRD lautet dementsprechend: „Kauft keine Produkte mehr von den Färöer-Inseln und fordert deutsche Supermärkte dazu auf, sich am Boykott zu beteiligen!“
Die Postkarten können auf der GRD-Seite www.delphinschutz.org/news-delfine/zuchtlachs-boykott bis zu einer Menge von 200 Exemplaren kosten- und portofrei über ein Formular bestellt werden. Darüber hinaus stehen insgesamt sechs verschiedene Motive für jene UnterstützerInnen zum Download bereit, die die Karten zu Hause ausdrucken und anschließend verschicken möchten.
Die Gesellschaft zur Rettung der Delphine e.V. (GRD) wurde 1991 vom dreimaligen Weltumsegler Rollo Gebhard gegründet. Rollo Gebhard verstarb 2013 im Alter von 92 Jahren. Er leitete den Münchner Delfin- und Meeresschutzverein bis zu seinem Tod.
2017 übernahm der Schauspieler, passionierte Segler, Synchronsprecher und überzeugte Buddhist Sigmar Solbach den Vorsitz. Sigmar Solbach segelte zweimal über den Atlantik.
Die Münchner Delfin- und Meeresschutzorganisation unterstützt weltweit Projekte und Aktionen für den Schutz wild lebender Delfine und Wale und den Erhalt ihrer Lebensräume.
Die GRD ist als ausschließlich und unmittelbar steuerbegünstigten gemeinnützigen Zwecken dienende Körperschaft anerkannt. Wir arbeiten politisch unabhängig und finanzieren uns über Spenden und Förderbeiträge.
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