Bereits im Juni 2021 hatte Sasha Waltz im Rahmen des Beethoven-Tags »Mit Beethoven durch Europa« des deutsch-französischen Senders ARTE in der antiken Tempelstätte von Delphi eine Choreographie zu zwei Sätzen der 7. Sinfonie von Ludwig van Beethoven geschaffen. Das Revolutionäre in Leben und Musik des Komponisten und im Besonderen in seiner 7. Sinfonie ließ sie seitdem nicht mehr los.

In »Beethoven 7. Symphonie« (AT) widmet sich Sasha Waltz gemeinsam mit einem Ensemble von 13 Tänzer*innen der kompletten »Sinfonie Nr. 7 in A-Dur (op. 92)« und dem Tänzerischen in Beethovens Musik. Dabei greift die Choreographin auch den utopischen Traum von einer anderen Welt und Freiheit auf, der bereits in Beethovens Musik angelegt ist.

Zu den elektronischen Klängen des zeitgenössischen Komponisten Diego Noguera, die während des Kreationsprozesses entstehen, spinnt die Choreographin diese Fäden und Gedanken im 21. Jahrhundert weiter und sucht nach einer aktuellen Antwort auf Beethovens drängende Fragen.

Beethoven notierte 1812 in sein Tagebuch die Frage „Ist der ächte Wahre Mensch / Ein Sklave der Umgebung oder Frey?“, und sieht – persönlich enttäuscht – die politische Idee der Freiheit zwischen Französischer Revolution und europäischer Restauration scheitern. Gleichzeitig ist sein Werk prägender Ausdruck einer ästhetischen Idee der künstlerischen Freiheit. Die Uraufführung seiner »Sinfonie Nr. 7 in A-Dur (op. 92)« am 13. Mai 1813 geriet vor dem Hintergrund der Befreiungskriege zum spektakulären Erfolg. Noch während des Konzerts verlangte das begeisterte Publikum eine Wiederholung des 2. Satzes.

Eine Produktion von Sasha Waltz & Guests. Made in Radialsystem.