Misereor, das bischöfliche Hilfswerk gegen den Hunger in der Welt, und Renovabis, die Solidaritätsaktion der deutschen Katholiken mit den Menschen in Mittel- und Osteuropa, gehen seit vielen Jahren mit derselben Vision und Tatkraft weltkirchlich voran. An der Seite ihrer Part­ner in Afrika, Lateinamerika und in 29 Ländern Mittel-, Südost und Osteu­ropa ermöglichen und beraten sie deren nachhaltige Projekte im Sinne von Hilfe zur Selbsthilfe. Misereor-Vorstandsmitglied und Geschäftsführer Dr. Bernd Bornhorst (60 Jahre) traf sich heute zum fachlichen Austausch mit Renovabis-Hauptgeschäftsführer Pfarrer Prof. Dr. Thomas Schwartz (58) in Freising. Bei dem Gespräch ging es unter anderem um die Mittel aus der ARD-Spendenaktion „Bündnis Entwicklung hilft“, die derzeit für die Menschen in der Ukraine bestimmt sind.

Während der Spendeneingang über den Titel „Bündnis Entwicklung hilft“ zunächst bei dem Bündnispartner Misereor eingeht, fließt das Geld absprachegemäß und für die Spenderinnen und Spender transparent in Projekte in der Ukraine: Diese werden zum größten Teil von Renovabis betreut, ein kleinerer Teil auch von der katholischen Not- und Katastrophenhilfe Caritas International. Das wird so abgewickelt, weil Misereor keine Projekte im Osten Europas begleitet. Renovabis steht den Partnern in der Ukraine in der aktuellen Notsituation zu Seite und fördert Projekte jetzt und in Zukunft mit mittel- und langfristiger Perspektive.

Misereor-Geschäftsführer Dr. Bernd Bornhorst leitet die Hauptabteilung „Internationale Zusammenarbeit“ des katholischen Werks für Entwicklungszusammenarbeit. Seit 2013 stand er zuvor an der Spitze der Abteilung „Politik und globale Zukunftsfragen“. Seit Jahren vertritt er Misereor bei der Deutschen Bischofskonferenz in verschiedenen Gremien. Von 2013 bis 2021 war Bornhorst zudem Vorsitzender von VENRO, dem „Verband Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe Deutscher Nichtregierungsorganisa­tionen“. Diese Fachexpertise brachte Bornhorst zusammen mit Dr. Arno Eul, Misereor-Abteilungsleiter „Qualitätssicherung Internationale Zusammenarbeit (QIZ)“ und der ka­tholischen Zentralstelle für Entwicklungshilfe (KZE) zur Förderung von Projekten durch die Bundesregierung, bei dem Gespräch auf dem Freisinger Domberg ein. Die KZE setzt über Misereor auch für das Osteuropa-Hilfswerk Renovabis die ihr anvertrauten Staatsgelder eigenverantwortlich und ohne politische Auflagen ein. Maßnahmen der religiösen Ver­kündigung sind von dieser öffentlichen Förderung ausgeschlossen.

Die Zusammenarbeit in der Entwicklungshilfe zwischen Bundesregierung, katholischer und evangelischer Kirche hat sich seit mehr als 60 Jahren bewährt. Professor Schwartz betont: „Es ist eine ‚Win-win-Situation‘, von der vor allem arme und ausgegrenzte Menschen profitieren. Partnerorganisationen der Kirchen sind meist dort in Projekten nachhaltiger Entwicklungshilfe tätig, wo sich staatliche Organisationen nicht engagieren können.“ Die Kirchen hätten weltweit fast überall einheimische Partner, kooperierten mit zivilgesellschaftlichen Organisationen und leisteten häufig Menschenrechtsarbeit und Armutsbekämpfung an der Basis.

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