Ein akademischer Abschluss gilt gemeinhin als Sprungbrett, wenn nicht gar als Voraussetzung für die berufliche Karriere – auch im Gesundheitsbereich. Spezialisierte private Hochschulen bieten hier ein großes Angebot an Studiengängen, doch Beratung und Service für Studieninteressierte überzeugen nicht immer, wie eine Studie des Deutschen Instituts für Service-Qualität zeigt. Das DISQ hat im Auftrag des Nachrichtensenders ntv acht private Hochschulen mit Gesundheitsschwerpunkt getestet (Veröffentlichungshinweis: www.ntv.de/tests).

Die privaten Hochschulen erzielen ein gutes Gesamtergebnis (75,1 Punkte). Dabei überzeugen die Einrichtungen vor allem mit einem sehr breiten Angebot für Studierende, das umfassend gesundheitsbezogene Studienbereiche abdeckt, beispielsweise auch Management, Therapie & Coaching oder Pädagogik. Auch mit Praxisnähe können die Einrichtungen punkten: Praxisphasen bzw. Praxisprojekte zählen überall zum Standard.

Service mit Verbesserungspotenzial

Der Service für Studieninteressierte offenbart noch Verbesserungspotenzial und bewegt sich insgesamt auf einem befriedigenden Niveau. Bei der Beratung am Telefon und per E-Mail erhalten Studieninteressierte zwar freundliche, aber nicht selten nur oberflächliche und lückenhafte Auskünfte. Am Telefon ist zudem die Erreichbarkeit oft eingeschränkt und ein zweiter Anrufversuch nötig. Anfragen per E-Mail werden im Schnitt erst nach über 40 Stunden beantwortet oder – wie in rund 14 Prozent der Fälle – gar nicht.

Für einen Service-Lichtblick sorgen dagegen die nutzerfreundlich gestalteten Internetauftritte. So bieten alle Hochschulen nicht nur eine Übersicht der Studiengänge und Hinweise zu den Studienvoraussetzungen, sondern auch die Möglichkeit einer Online-Bewerbung. Informationen zu den Studiengebühren sowie zur Finanzierung sind ebenfalls auf allen Hochschul-Websites vorhanden. In puncto Kontakt profilieren sich nicht alle Einrichtungen: So offerieren ein Rückruf-Angebot nur sechs der acht Anbieter, eine Kontaktaufnahme per Chat ist nur bei drei Hochschulen möglich.

Markus Hamer, Geschäftsführer des Deutschen Instituts für Service-Qualität: „In puncto Angebot geben sich die Hochschulen keine Blöße und überzeugen auf breiter Front. Dagegen fällt der Service für Studieninteressierte erkennbar ab. Hier erzielen lediglich zwei Einrichtungen ein gutes Ergebnis.“

Die besten privaten Hochschulen mit Schwerpunkt Gesundheit

Die Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (Qualitätsurteil: „sehr gut“) geht als Testsieger aus der Studie hervor und nimmt sowohl in puncto Service als auch in der Angebotsanalyse die führende Position ein. Am Telefon geben die freundlichen Studienberatenden kompetente und verständliche Auskünfte. Der Internetauftritt verfügt über einen sehr hohen Informationswert und liefert beispielsweise auch Details zur Preisgestaltung und einen Studienfinder. Das Studienangebot ist ausgesprochen vielfältig sowie sehr umfangreich und umfasst viele begleitende Angebote wie Hochschulsport oder die Möglichkeit der Promotion.

Platz zwei belegt die SRH Hochschule für Gesundheit (Qualitätsurteil: „gut“), die sich insbesondere in puncto Angebot profiliert, unter anderem aufgrund der großen Vielfalt an Studiengängen. Zudem verfügt die Hochschule über die meisten Standorte für die Präsenzlehre. Beim Service punktet das Unternehmen durch freundliche und meist vollständige Auskünfte am Telefon und per E-Mail.

DHGS Deutsche Hochschule für Gesundheit & Sport (Qualitätsurteil: „gut“) platziert sich auf Rang drei. Die Hochschule überzeugt mit kundenfreundlichen Vertragsbedingungen, zum Beispiel mit einer nur vierwöchigen Kündigungsfrist und der Option eines kostenlosen Zusatzsemesters für die Abschlussarbeit. Am Telefon erhalten Interessierte freundliche, verständliche Auskünfte und per E-Mail schnelle Antworten.

Weitere Hochschulen im Test (alphabetisch): Apollon Hochschule der Gesundheitswirtschaft; EU FH Hochschule für Gesundheit, Soziales, Pädagogik; Fliedner Fachhochschule; MSB Medical School Berlin und MSH Medical School Hamburg.

Fakten zur Studie

Das Deutsche Institut für Service-Qualität testete acht staatlich anerkannte, private Hochschulen mit dem Schwerpunkt Gesundheit. Die Messung der Servicequalität erfolgte mittels je zehn verdeckter Telefon- und E-Mail-Tests (Mystery-Calls und -Mails), jeweils zehn Prüfungen der Websites durch geschulte Testnutzer sowie einer detaillierten Analyse des Internetauftritts. Insgesamt flossen 248 Servicekontakte mit den Instituten in die Auswertung ein. In einem zweiten Teilbereich wurden das Studienangebot und die Vertragsbedingungen untersucht und vergleichend bewertet. Die Erhebung dieser Daten erfolgte über offizielle Anfragen an die Hochschulen (Datenstand: 1. Oktober 2022).

Veröffentlichung unter Nennung der Quelle:
Deutsches Institut für Service-Qualität im Auftrag von ntv

Über die DISQ Deutsches Institut für Service-Qualität GmbH & Co. KG

Das Deutsche Institut für Service-Qualität (DISQ) verfolgt das Ziel, die Servicequalität in Deutschland zu verbessern. Das Marktforschungsinstitut mit Sitz in Hamburg führt zu diesem Zweck unabhängige Wettbewerbsanalysen und Kundenbefragungen durch. Über 2.000 geschulte Testerinnen und Tester sind in ganz Deutschland im Einsatz. Die Leitung der Forschungsprojekte, bei denen wissenschaftlich anerkannte Methoden und Service-Messverfahren zum Einsatz kommen, obliegt einem Team aus Soziologen, Ökonomen und Psychologen. Den Verbrauchern liefert das Institut wichtige Anhaltspunkte für ihre Kaufentscheidungen. Unternehmen gewinnen wertvolle Informationen für das eigene Qualitätsmanagement. Das Deutsche Institut für Service-Qualität arbeitet im Auftrag von renommierten Print-Medien und TV-Sendern; Studien für Unternehmen gehören nicht zum Leistungsspektrum des DISQ.

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