Beruf, Auslandsreisen, Freunde, Familie, Spaß oder einfach den Horizont erweitern: Es gibt viele gute Gründe, eine neue Sprache zu erlernen. Die Digitalisierung hat den etwas dröge anmutenden Sprachangeboten in Präsenz-Kursen neuen Schwung verliehen – hauptsächlich dank Apps wie Babbel, Busuu und Duolingo. Weltweit lernen heute Millionen Menschen Sprachen im digitalen Selbststudium. Größter Vorteil der Apps: Die Nutzer können sich die Unterrichtszeit frei einteilen und quasi nebenbei lernen.
Doch so einfach ist es dann doch nicht: „Vielfach sind die einzelnen Lerninhalte der Apps nicht in sich konsistent“, erklärt c’t-Experte Nico Jurran. Oft hapert es bei den Nutzern vor allem beim Hören und Sprechen. „Die Konzepte der Sprachlern-Apps haben Lücken, aber sie lassen sich kompensieren. Babbel und Busuu beispielsweise ergänzen ihre Anwendungen inzwischen mit Online-Gruppenunterricht.“ Gelegenheit, sprechen zu üben, bietet auch die „Tandem“-Methode, bei der sich zwei Personen mit unterschiedlicher Muttersprache gegenseitig unterrichten.
Fazit: Mit Apps eine Sprache vollständig zu lernen ist praktisch nicht möglich. Dazu reicht eben weder die Themenbreite noch die Lernintensität aus. Vor allem das Sprechen und Hören wird nicht ausreichend trainiert. Die nötigen Sprachkompetenzen, um am Ende richtige Gespräche in der neuen Sprache zu führen, erwirbt der Nutzer erst durch die Kombination mit anderen Diensten und Inhalten, egal ob off- oder online. Dort ist das Angebot mittlerweile riesig – und somit ist für jeden etwas dabei. „Man muss nur das Richtige finden und passend kombinieren“, resümiert Jurran. „Doch eine Sprachlern-App sollte beim Software-Mix definitiv dabei sein, denn sie gibt eine Struktur vor und motiviert regelmäßig zu üben.“
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