Ob neue Trends wie Smart Toys oder Klassiker wie Holzspielzeug – Artikel für Kinder müssen qualitativ hochwertig sein und dürfen keinerlei Gesundheitsrisiken bergen. TÜV SÜD prüft bei Produkten für die Kleinsten, ob alle relevanten Sicherheitsstandards eingehalten werden:
• Elektrische Sicherheit
• Mechanische Sicherheit
• Gebrauchstauglichkeits- und Dauertests
• Verpackungstests
• Chemische Prüfungen (Schadstoffprüfungen)
• Entflammbarkeitsprüfungen
• Spot-Tests
• Zertifizierung
• Spezielle Prüfungs-Setups für den chinesischen und amerikanischen Markt
• Cybersicherheit / IT- und Datensicherheit
Spielsachen, die über das Siegel „Sicherheit geprüft“ verfügen, sind auf Farbechtheit, Entflammbarkeit und Belastbarkeit geprüft. Als Grundlage werden produktspezifische Normen und Prüfprogramme herangezogen. Das Siegel „Schadstoffgeprüft“ gibt darüber Auskunft, ob die entsprechenden gesetzlichen Grenzwerte eingehalten beziehungsweise unterschritten werden. Das blaue TÜV SÜD-Oktagon steht für geprüfte Qualität.
Datenschutzrisiko im Kinderzimmer
Bei smartem Spielzeug müssen weitere Faktoren beachtet werden, die über die Produktsicherheit, die bei TÜV SÜD geprüft wird, hinausgehen. Eltern sollten vor allem auf den Datenschutz achten. Häufig dienen intelligente Spielzeuge nicht nur dem Spielspaß, sondern sollen Lernprozesse des Kindes gezielt fördern und es auf die digitale Welt vorbereiten. Darüber hinaus gibt es bereits Geräte, die diagnostisch tätig werden und Lernschwierigkeiten bei Kindern erkennen sollen. Einige Smart Toys können auf das Verhalten des Kindes reagieren, dank Spracherkennung und eingebauten Lautsprechern mit ihm kommunizieren und sogar dazulernen. Auf diese Weise kann smartes Spielzeug aber nicht nur positive Lerneffekte fördern, sondern auch wortwörtlich zum Spion im Kinderzimmer werden. Denn durch Sensoren, Kameras oder Mikrofone, die Gespräche aufzeichnen, lassen sich Rückschlüsse auf regelmäßige Aufenthaltsorte, Gewohnheiten und Interessen des Kindes und anderer Familienmitglieder ziehen. Über die Verbindung zum Internet oder anderen Geräten können so Sicherheitslücken entstehen.
Wie das Spielzeug Daten verarbeitet, hängt vor allem davon ab, ob es „offline“ betrieben wird oder für die Funktionalität mit dem Internet oder anderen Geräten verbunden sein muss: Bei nicht-vernetzten Smart Toys finden alle Prozesse innerhalb des Geräts statt und Daten werden nur lokal verarbeitet. Diese Spielzeuge führen in der Regel eine Reihe an vorprogrammierten Reaktionen aus, die beispielsweise durch einen Sprachbefehl des Kindes ausgelöst werden. Zwar ist es möglich, dass für Software-Updates eine Internetverbindung aufgebaut werden muss, diese Smart Toys sind jedoch auch ohne Internet voll funktionsfähig. Vernetztes Spielzeug hingegen baut bei der Nutzung eine Internet- oder Bluetooth-Verbindung auf. Viele Hersteller bieten zusätzlich eine App zur Steuerung an. Aus Datenschutzgründen sollten Eltern nicht-vernetzte Smart Toys bevorzugen, die Daten lokal verarbeiten und nicht mit einem externen Server verbunden sind.
Spielzeug vor dem Kauf kritisch prüfen
Vor dem Hintergrund von Datenspeicherung oder -missbrauch und dem Eingriff in die Privatsphäre des Kindes liegt die Verantwortung des sicheren Einsatzes von vernetztem Spielzeug vor allem bei den Eltern. Es ist möglich, sein Kind an Weihnachten mit einem Smart Toy zu beschenken, ohne Sicherheitsrisiken einzugehen. Doch grundsätzlich sollte sich jeder, der vernetztes Spielzeug kauft, darüber im Klaren sein, dass damit Gefahren verbunden sein können und man die Kontrolle über die Daten in vielen Fällen abgibt. Folgende Faktoren sollten Eltern vor dem Kauf deshalb prüfen:
• Welche Funktionen hat das Spielzeug, welche Daten werden darüber erhoben und wie werden diese weiterverarbeitet?
• Bietet das Spielzeug selbst sowie zugehörige Dienste angemessene Mechanismen wie Verschlüsselung zum Schutz anfallender Daten?
• Wie sehen die Datenschutzbestimmungen der dazugehörigen Apps aus?
• Welche Rechte werden dem Spielzeug und der dazugehörigen Applikation eingeräumt (z.B. der Zugriff auf Kontaktdaten)?
• Besteht eine ständige Verbindung ins Internet?
• Zeichnen Kameras und Mikrofone immer auf oder können sie ausgeschaltet werden?
• Wird über GPS-Daten der Standort aufgezeichnet?
• Haben internetfähige Spielzeuge eine passwortgeschützte Bluetooth-Schnittstelle?
• Garantiert der Hersteller das Bereitstellen von Updates über die zu erwartende Nutzungsdauer?
Es lohnt sich also, Smart Toys auf dem Wunschzettel kritisch unter die Lupe zu nehmen. Grundsätzlich sollten Verbraucher darauf achten, nie leichtfertig persönliche Daten ihres Kindes weiterzugeben und die Datenweitergabe auf das zur Nutzung erforderliche Minimum zu beschränken.
Sicherer Umgang mit Smart Toys
Um eine sichere und verantwortungsvolle Nutzung zu gewährleisten, sollten Eltern außerdem einige Tipps zum Umgang mit Smart Toys beherzigen: So sollte das Spielzeug nur in einer vertrauensvollen Umgebung, zum Beispiel zu Hause, in Betrieb genommen werden, um zu vermeiden, dass geheime Informationen wie Passwörter von unberechtigten Personen abgefangen werden. Ebenso sollte das Spielzeug nur mit einem passwortgeschützten WLAN verbunden werden. Schnittstellen, beispielsweise zu einem Smartphone, oder die Netzwerkverbindung sollten nur aktiviert werden, wenn sie zwingend zur Nutzung benötigt werden. Außerdem muss das Koppeln des Spielzeugs mit anderen Geräten zum Beispiel durch die Anzeige eines PIN-Codes gesichert sein. Falls das Spielzeug in fremde Hände fällt, ist es wichtig, dass zum Schutz der Daten immer ein Zugriffsschutz aktiviert ist. Und nicht zuletzt sollten Eltern regelmäßig prüfen, ob Updates für das Spielzeug vorhanden sind und diese installieren.
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