Erst letzte Woche war von der Gemeinde Grünheide der Weg bereitet worden, weitere gut 100 Hektar Wald dem Ausbau eines Industriestandortes zu opfern. Rodungen in dieser Größenordnung klingen nach Ausnahmen, sind aber in Brandenburg kein Einzelfall. Sparsamer Umgang mit Grund und Boden ist zwar eine gesetzlich festgelegte Grundlage allen Bauens, aber die Umsetzung ist mehr als mangelhaft. „Investoren und Behörden tun regelmäßig so, als könnte man viele Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte alte Wälder einfach anderswo neu anpflanzen,“ beklagt Björn Ellner, Vorsitzender des NABU Brandenburg. „Aber Wälder lassen sich nun mal nicht einfach so ersetzen. Jede Rodung zerstört selbst bei gut gemachten Ausgleichsmaßnahmen sämtliche Waldfunktionen für Jahrzehnte,“ so Ellner weiter. „Deshalb fordern wir Umweltminister Vogel auf, jetzt ein Moratorium zu erlassen, das die irrsinnige Waldvernichtung zugunsten Einzelner stoppt.“

Vorschläge zu Änderungen des Gesetzestextes gegen Waldumwandlungen zugunsten Einzelner und gegen das Gemeinwohl hat der NABU heute zusammen mit der Forderung nach einem Moratorium für Waldumwandlungen Umwelt-, Forst- und Klimaschutzminister Axel Vogel übergeben.

Ein mitteleuropäischer Buchenwald beherbergt beispielsweise etwa 4.300 Pilz- und Pflanzenarten sowie ca. 6.700 Tierarten. Wälder binden CO2 und Feinstaub, produzieren Sauerstoff, verhindern Hochwasser und sorgen für sauberes Trinkwasser, dienen der Erholung, schützen unsere Böden und das Klima.

Es ist kaum absehbar, welche Folgen der Klimawandel auf unsere Wälder hat. Immer mehr Baumarten bekommen Probleme mit Krankheiten, jeden Sommer brennen große Flächen ab und insbesondere im Süden Brandenburgs vertrocknen die Wälder. „Gerade wenn viele kaum beherrschbare Risiken unsere Wälder bedrohen, müssen wir alles daransetzen, zusätzliche Waldvernichtung aufgrund wirtschaftlicher Interessen zu stoppen“ stellt Björn Ellner fest.

 Wälder gehören zu den artenreichsten Ökosystemen in Brandenburg. Selbst Wirtschaftswälder beherbergen eine Vielzahl an Pilz-, Pflanzen- und Tierarten und bieten viel Aufwertungspotential. Insbesondere durch den Aspekt des Klimaschutzes kommt dem Wald eine immer größere Bedeutung für das Wohl der Allgemeinheit zu und damit liegt der Erhalt des Waldes als CO2-Senke grundsätzlich im öffentlichen Interesse. Was sich aus Sicht des NABU auch klar im neuen Waldgesetz wiederfinden lassen muss.

Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

NABU Brandenburg
Lindenstraße 34
14467 Potsdam
Telefon: +49 (331) 20155-70
Telefax: +49 (331) 20155-77
http://www.brandenburg.nabu.de

Ansprechpartner:
Heidrun Schöning
PR
Telefon: +49 (331) 2015573
E-Mail: presse@nabu-brandenburg.de
Für die oben stehende Pressemitteilung ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmenkontakt oben) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber des Pressetextes, sowie der angehängten Bild-, Ton-, Video-, Medien- und Informationsmaterialien. Die United News Network GmbH übernimmt keine Haftung für die Korrektheit oder Vollständigkeit der dargestellten Meldung. Auch bei Übertragungsfehlern oder anderen Störungen haftet sie nur im Fall von Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Die Nutzung von hier archivierten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Eine systematische Speicherung dieser Daten sowie die Verwendung auch von Teilen dieses Datenbankwerks sind nur mit schriftlicher Genehmigung durch die United News Network GmbH gestattet.

counterpixel