Im Rheinischen Revier, Europas größtem Braunkohleabbaugebiet, sind die Tage der monströsen Schaufelradbagger gezählt. Mit dem Kohleausstieg 2030 stehen Wirtschaft, die Menschen in der Region und die Natur vor gewaltigen Veränderungen. Bund und Land haben sich zum Ziel gesetzt, die anstehende Transformation mit vielen Milliarden Euro zu gestalten. Nun trafen sich auf Einladung der drei nordrhein-westfälischen Naturschutzverbände Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Landesgemeinschaft Naturschutz und Umwelt (LNU) und der Naturschutzbund (NABU) erstmals Kommunen, Fachakteure und Naturschutzgruppen aus den Regionen, um sich darüber zu verständigen, wie der Schutz von Lebensräumen und der Erhalt der Artenvielfalt bei den Planungsprozessen vor Ort sichergestellt werden kann.

Und das sei bitter nötig, denn bislang falle die Bilanz der über zweijährigen Planungen und Aktivitäten aus Sicht des Naturschutzes leider düster aus, so die Naturschutzverbände. Kommunen und das Land planten mit fata­lem Eifer neue Gewerbegebiete, Industrieanlagen, Wohnbebauung und entsprechende Infrastruktur. Ergebnis: Der Freiflächen-, wie der Naturschutz drohen völlig unter die Räder zu geraten. Dabei sei der Schutz von Lebensräumen und deren effektive Vernetzung durch Biotopverbundstrukturen kein „Nice-to-have“, sondern eine gesetzliche Pflichtaufgabe. Richtungsweisend seien hier die Vorgaben der EU-Biodiversitätsstrategie 2030, die vorsieht 30 Prozent der jeweiligen Landesfläche für den Biotopverbund zu sichern. Es ginge also nicht um das „ob“, sondern nur um das „wie“.

Um Flächen für die Natur zu sichern und den Biotopverbund im Rheinischen Revier für die Zukunft zu stärken, lassen BUND, LNU und NABU NRW im Rahmen des vom Wirtschaftsministerium geförderten Projektes „Grundlagenkonzept Biotopverbund Rheinisches Revier“ aktuell eine eigene detaillierte Fachplanung für einen funktionsfähigen Biotopverbund in der Region erstellen. Basis der Planung sind die Fachbeiträge des Landesamts für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) zum Naturschutz und zur Landschaftspflege. Für die Umsetzung von konkreten Biotopverbundplanungen vor Ort seien aber detailliertere Entwürfe notwendig. Zudem werde das gemeinsame Projekt von BUND, LNU und NABU auch Biotopverbundstrukturen in urbanen Räumen berücksichtigen, erklärten die Verbände.

Ziel von BUND, LNU und NABU ist es, gemeinsam mit den Kommunen, dem Fachwissen lokaler Naturschutzakteure über wichtige Lebensräume und gefährdete Arten in der Region und den auf Landesebene Handelnden einen Biotopverbund für das Rheinische Revier zu gestalten, der umfassend notwendige Verbindungskorridore und essentielle Lebensräume berücksichtigt und so die Artenvielfalt sichert.

Das Projekt „Grundlagenkonzept Biotopverbund Rheinisches Revier“ startete im September 2022 mit der Vergabe der Planungsleistung an das Planungsbüro Gesellschaft für Umweltplanung und wissenschaftliche Beratung GbR mit Sitz in Bonn. Neben der Biotopverbundplanung der Naturschutzverbände sind mehrere begleitende Workshops vorgesehen, die die frühzeitige Einbindung der Landesakteure wie auch der Kommunen und regionaler Natur- und Umweltgruppen sicherstellen und so eine zeitnahe und qualitativ hochwertige Umsetzung des Biotopverbunds ermöglichen soll. Das auf ein Jahr angelegte Projekt wird durch das Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert.

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