Energiewende steht im überragenden öffentlichen Interesse
Die Errichtung und der Betrieb von Anlagen zur Erzeugung von erneuerbaren Energien sowie den dazugehörigen Nebenanlagen liegen im überragenden öffentlichen Interesse und dienen der öffentlichen Sicherheit. So steht es unter anderem im, ab dem 01.01.2023 geltenden, neuen Bayerischen Klimaschutzgesetz. Dieser Umstand muss nun auch ganz praktisch seinen Niederschlag in den Planungs- und Genehmigungsverfahren für die Errichtung von Anlagen zur Gewinnung, Speicherung und Verteilung aus erneuerbaren Energien finden. „Wir können nicht mehr jede Haselmaus, jede Fledermaus und jede Ameise suchen und fragen, ob sie umgesiedelt werden möchte. Wir werden nicht umhinkommen, strikte Prioritäten setzen zu müssen. Die perfekte Energiewende ohne negative Auswirkungen auf irgendetwas gibt es leider nicht“, stellt Detlef Fischer fest.
Realisierungszeiträume Strominfrastrukturen
Die derzeitigen Generationen profitieren immer noch von dem Gestaltungswillen der vorangegangenen Generationen. Die in diesem Zeitraum errichteten Infrastrukturen sind in die Jahre gekommen und müssen nun sukzessive ersetzt werden. Zusätzlich sind die Energieanlagen zu errichten, die für ein „Klimaneutrales Bayern 2040“ benötigt werden und das kann dauern. Eine PV-Freiflächenanlage ist nicht unter zwei Jahren zu errichten, es kann aber auch mal 15 Jahre dauern. Bei einem Windpark sind schnell drei Jahre rum, bis der erste Strom fließt. Besonders lange dauert der Netzausbau. Über die Gleichstromtrassen reden wir schon seit mehr als 10 Jahren, die Kabel sind bereits eingelagert aber die Bagger sind immer noch nicht da.
Mehr Personal für Genehmigungsverfahren in Bayern
Die Bayerische Staatsregierung hat das Dilemma erkannt und sieht 100 neue Stellen für die Abwicklung der Genehmigungsverfahren vor. Diese Beamten müssen aber auch den Willen und den Mut haben, die Genehmigungsverfahren zügig über die Bühne zu bringen. Dafür muss ihnen der Rücken von ganz oben gestärkt werden. „Es wäre fatal für die Energiewende, wenn das neue Personal dafür eingesetzt wird alles nur noch genauer zu prüfen“, befürchtet Detlef Fischer.
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