In diesem Jahr fanden für alle Nachwuchs-Nationalmannschaften ab U16 wieder regulär die Europameisterschaften statt, nachdem diese im vergangenen Jahr coronabedingt durch die FIBA Youth Challengers ersetzt wurden. Bei unserem weiblichen Nachwuchs zeigte sich hier Licht und Schatten.

U15-Mädchen

Erste internationale Erfahrung sammeln hieß es in diesem Jahr wieder für die U15-Mädchen von Head Coach Corina Kollarovics. Im Juni reiste der jüngste DBB-Nachwuchs nach Tschechien, um Spiele gegen die Slowakei und die beiden tschechischen Mannschaften (I und II) zu absolvieren. Am Ende des Turniers standen zwei Siege gegen die Slowakei (67:40) und die erste tschechische Auswahl (61:41) und eine Niederlage gegen Tschechien II (36:51) zu Buche. Im August nahmen die U15-Mädchen außerdem am Nordseecup in Vejen/Dänemark teil, wo sie jeweils zweimal gegen Schweden und die dänische Mannschaft spielten. In einem harten Turnier mit vier Spielen in drei Tagen erkämpfte sich das Team drei Siege (75:60 gegen Dänemark, 55:50 gegen Schweden, 78:49 gegen Dänemark) und gewann am Ende den Wettbewerb. „Alle Mädchen konnten spielen und gute Erfahrungen auf internationalem Boden im deutschen Trikot sammeln. Im Großen und Ganzen war es ein erfolgreiches Turnier für uns“, bilanzierte Corina Kollarovics.

U16-Mädchen

Die Vorbereitung auf das Highlight des Sommers, die FIBA U16 Women’s European Championship in Matosinhos/POR, lief für die U16-Mädchen schleppend. Beim European Youth Olympic Festival in Banska Bystrica/SVK gewannen sie von fünf Spielen nur ein einziges (59:56 gegen die Slowakei). Auch bei den darauffolgenden Testspielen gegen Tschechien und Frankreich zeigte sich, dass die Mannschaft den internationalen Druck noch nicht gewohnt war. Für die Europameisterschaft hatte sich das Team von Bundestrainer Stefan Mienack dennoch viel vorgenommen. Doch der Start in das Turnier gelang ihnen nicht. Gegen Litauen führte die DBB-Auswahl lange, doch ihre Gegnerinnen holten in der zweiten Halbzeit auf und entschieden das Spiel in einem Krimi mit 55:54 für sich. Es folgten zwei weitere Niederlagen gegen die starken Mannschaften aus Spanien (32:66) und Slowenien (48:64), sodass das Team als Gruppenvierter im Achtelfinale auf Ungarn traf. Mit den Ungarinnen lieferten sich die deutschen U16-Mädchen einen heißen Kampf, für den sie sich am Ende des Spiels allerdings nicht belohnten und sich mit 47:53 geschlagen geben mussten. Da sie auch das darauffolgende Spiel gegen Tschechien nicht gewinnen konnten (56:60), mussten nun zwei Siege her, um auch im kommenden Jahr in der Division A zu spielen. Im zweiten Aufeinandertreffen mit Litauen revanchierte sich die Mannschaft für die Auftaktniederlage und fuhr ihren ersten Sieg ein (73:68). Ihre letzte Chance im Kampf um den Abstieg konnte sie gegen Finnland dann aber nicht nutzen und verlor mit 40:51. „Dass wir jetzt als Vierzehnter absteigen und nächstes Jahr in der Division B antreten müssen, ist absolut bitter“, so Stefan Mienack nach dem Turnier. Eine neuformierte U16-Mannschaft zahlte dann im Dezember noch zweimal Lehrgeld gegen Spanien (36:80, 38:89).

U17-Mädchen

Nach dem Herzschlagfinale beim U16-Challenger ein Jahr zuvor (seltener Fünfervergleich der fünf sieggleichen Teams hinter Frankreich zugunsten der Deutschen) spielten die U17-Mädchen die Weltmeisterschaft in Ungarn. In Debrecen wurde unter Head Coach Janet Fowler-Michel in der Vorrunde gegen Neuseeland (68:35) und Mali (55:44) überzeugend gewonnen, die USA (40:86) erwiesen sich als eine NUmmer zu groß. Das Achtelfinale gegen Ägypten entschieden die DBB-Mädchen souverän mit 61:46 für sich und waren damit unter den besten acht Teams angekommen. Im Viertelfinale traf Deutschland dann auf Frankreich, dass vor allem athletisch überlegen und an diesem Tag einfach nicht zu bezwingen war (40:63). Also ging es fortan noch um Platz fünf. Das vielleicht beste Turnierspiel legten die U17-Youngster gegen Australien aufs Parkett. Sehr spannend ging es zu, am Ende hatte Australien etwas mehr Glück und knapp die Nase vorn (72:75).  Im abschließenden Spiel um Platz sieben gegen Japan sollte unbedingt ein Sieg her. Man wollte mit einem positiven Eindruck von der WM nach Hause zurückkehren. Und das gelang auch wunschgemäß. Der Jubel der Mannschaft nach dem 59:50-Erfolg und damit Platz sieben kannte keine Grenzen.

U18-Mädchen

Für die U18-Mädchen war die EM-Vorbereitung in diesem Sommer ein Auf und Ab. Mit fünf Siegen und drei Niederlagen aus acht Testspielen, bei denen die Mannschaft von Head Coach Sidney Parsons nicht immer in Bestbesetzung antrat, ging es zur FIBA U18 Women’s European Championship nach Heraklion/GRE. Zum Auftakt hielt die DBB-Auswahl gegen Favorit Frankreich stark mit, musste sich am Ende aber mit 42:59 geschlagen geben. Die weiteren beiden Gruppenspiele dominierten die deutschen U18-Mädchen und gewannen deutlich gegen Bosnien und Herzegowina (76:36) und Israel (84:58). Als Gruppenzweite traf die Mannschaft dann im Achtelfinale auf Ungarn. In einem echten Krimi besiegte die deutsche Mannschaft die Ungarinnen denkbar knapp mit 56:55 und zog ins Viertelfinale ein. Gegen Polen zeigten die U18-Mädchen dann ihre beste Partie des Turniers. Vor allem dank einer defensiven Glanzleistung siegten sie mit 53:43 und standen somit im Halbfinale. Gegen die starken Litauerinnen hielt die DBB-Auswahl nahezu das ganze Spiel über mit, gab sich am Ende aber mit 52:64 geschlagen. Im Spiel um Platz 3 machte es die Mannschaft Frankreich über drei Viertel schwer, musste dann aber den harten Spielen der vorangegangenen Tage Tribut zollen und verlor mit 46:75. Sidney Parsons war dennoch stolz auf den vierten Platz ihrer Mannschaft: „Es war eine tolle EM und es hat sehr viel Spaß gemacht. Wir werden den Spielerinnen alles geben, was sie für eine positive Entwicklung brauchen. Danke an alle, die zu diesem Erfolg beigetragen haben.“ Mit dieser Platzierung qualifizierten sich die U18-Mädchen außerdem für die U19-Weltmeisterschaft im kommenden Jahr. Mit Niederlage und Sieg kehrten die U18-Mädchen dann gegen Ende des Jahres von einer kurzen Auslandstour nach Tschechien zurück.  Partie Nummer eins wurde mit 66:74 (17:20, 13:28, 26:13, 10:13), Partie Nummer zwei mit 64:47 (16:18, 14:8, 10:15, 24:6) gewonnen.

U20-Damen

Die U20-Damen traten in diesem Sommer mit einem klaren Ziel bei der B-EM in Skopje/MKD an: Aufstieg in die Division A. Die Vorbereitung auf den Saisonhöhepunkt lief für die Mannschaft von Bundestrainer Stefan Mienack durchaus erfolgreich. Gegen starke Gegner aus der Division A holten sie in sieben Testspielen fünf Siege, unter anderem gegen Tschechien, Schweden und Belgien. Mit Rückenwind ging es deshalb nach Nordmazedonien, doch im Auftaktspiel unterlagen die deutschen Damen Israel knapp mit 63:65. Mit zwei deutlichen Pflichtsiegen gegen Georgien (105:35) und Armenien (101:30) zog die Mannschaft als Gruppenzweite ins Viertelfinale gegen die Türkei ein. Mit einer 62:68-Niederlage platzten dort allerdings bereits alle Aufstiegsträume und es ging für die DBB-Auswahl nur noch um Platz fünf. Das nächste Spiel gegen die Gastgeberinnen aus Nordmazedonien gewann sie deutlich mit 87:44, doch im letzten Spiel gegen Griechenland musste sie sich mit 49:74 geschlagen geben, die Luft war einfach raus. Somit schlossen die deutschen U20-Damen die B-EM auf dem sechsten Platz ab. „Wir können nicht zufrieden von dieser Europameisterschaft nach Hause fahren und haben das Gefühl, dass wir hier als Team einiges liegen gelassen haben“, so das Turnierfazit von Stefan Mienack.

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