Auf der Vollversammlung des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) sind insgesamt 27 Personen gewählt worden, die das ZdK nach dem Ende des Synodalen Weges mit der Deutschen Bischofskonferenz in einen Synodalen Ausschuss entsenden wird. Der Ausschuss soll einen Synodalen Rat für die katholische Kirche in Deutschland vorbereiten, in dem Bischöfe und Lai*innen dauerhaft miteinander arbeiten. 

Birgit Mock, Vizepräsidentin des ZdK, sprach sich auf der Vollversammlung für das Prinzip der geteilten Leitung aus. „Die paritätische Trägerstruktur, die wir uns im Synodalen Weg gegeben haben, ist mehr ist als äußere Kosmetik. Sie begründet einen Kulturwandel, der schon jetzt begonnen hat. Wir treten dafür ein, dass der Synodale Rat an diese erprobte und bewährte Parität anschließen wird.“ Die unlängst erfolgte Verabschiedung der neuen kirchlichen Grundordnung sei ausdrücklich zu begrüßen. „Damit ist der erste Text des Synodalen Weges noch vor dessen Ende in die Tat umgesetzt. Das ist ein Meilenstein hin zu einer Kirche ohne Angst. Das Bekenntnis zur Vielfalt, die geschlechtliche Identität und sexuelle Orientierung einschließt, zeigt, dass der Synodale Weg etwas bewirkt“, sagte Mock. „Und das Wichtige dabei: Er wird für das Leben von vielen Gläubigen vor Ort im Sinne der befreienden Botschaft Jesu einen Unterschied machen. Diese Arbeit, mit gemeinsamen Entscheidungen und sichtbaren Zeichen, wollen wir mit dem Synodalen Rat fortsetzen.“ 

Thomas Söding, Vizepräsident des ZdK, erklärte, vor der V. und letzten Synodalversammlung im März 2023 müsse man sich nochmals an den Grund erinnern, warum es den Synodalen Weg gebe: den Missbrauchsskandal. „Beim Ad-limina-Besuch der deutschen Bischöfe fiel von römischer Seite ein toxisches Wort. Es heißt: ‚sogenannt‘. Es gibt aber nicht ‚sogenannte systemische Ursachen des Missbrauchs‘, sondern reale. Deshalb braucht es auch keine sogenannten Reformen in der Machtstruktur der katholischen Kirche, sondern reale.“ Wer behaupte, der Synodale Weg habe sich mit seinem Programm überschätzt, dem sage er: „Das Problem ist nicht der Synodale Weg, das Problem ist der Reformstau in der katholischen Kirche.“ Diesem könne man nur beikommen, wenn nun das Follow-up des Synodalen Weges, der Synodale Ausschuss, tatsächlich auf die Spur gesetzt werde. 

In einer digitalen Live-Botschaft hatte Pater Agbonkhiynmeghe Orobator SJ aus Nigeria am Nachmittag Mut zur Synodalität gemacht. Der Präsident der Jesuitenkonferenz für Afrika und Madagaskar sagte: „Die Annahme, dass es nur einen einzigen synodalen Weg gibt, wird nicht durch die Vielfalt und Verschiedenheit der Gaben und Gnaden gestützt, die in der Großzügigkeit des Heiligen Geistes wurzeln.“ Es gebe „konkurrierende Auffassungen von Synodalität“. Eines ihrer wichtigsten Merkmale liege darin, „dass sie die vermeintliche Macht der klerikalen Klasse, die Tagesordnung zu bestimmen, relativiert.“In den Synodalen Ausschuss wurden folgende 27 Mitglieder des ZdK gewählt:

  • Dr. Karlies Abmeier
  • Martin Buhl
  • Stefan Buttgereit
  • Dr. Stefan Eschbach
  • Dr. Maria Flachsbarth
  • Christian Gärtner
  • Andrea Heim
  • Gabriele Klingberg
  • Wolfgang Klose
  • Prof. Dr. Julia Knop
  • Michaela Labudda
  • Marcus Leitschuh
  • Prof. Dr. Andreas Lob-Hüdepohl
  • Dr. Claudia Lücking-Michel
  • Birgit Mock
  • Johannes Norpoth
  • Katharina Norpoth
  • Prof. Dr. Claudia Nothelle
  • Gregor Podschun
  • Sr. Philippa Rath OSB
  • Dr. Ansgar Rieks
  • Prof. Dr. Dorothea Sattler
  • Prof. Dr. Thomas Söding
  • Dr. Irme Stetter-Karp
  • Valentina Sudić
  • Ulrich Vollmer
  • Dr. Barbara Wieland
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