Die Stadt Mariupol am Schwarzen Meer ist spätestens seit den Ereignissen im Frühjahr 2022 ein Inbegriff für die Zerstörungen im Ukraine-Krieg. Als Natascha Wodins Buch „Sie kam aus Mariupol“ 2017 erschien, war die Krim bereits von Putin annektiert. Dennoch war für viele unvorstellbar, dass sich manche Ereignisse in so beängstigender Weise durch den Angriffskrieg auf die Ukraine wiederholen würden. In ihrem Buch, aus dem sie selbst liest, schildert Natascha Wodin die eigenen Recherchen nach der Herkunft ihrer Familie.
Diktatur, Krieg, Vertreibung, Zwangsarbeit – Natascha Wodins Schicksal steht für das von Millionen von Menschen im 20. Jahrhundert. Es steht auch für die Suche nach Trost und Halt, für Natascha Wodin war und ist es die Musik. Sie hat Werke von Gluck, Verdi, Massenet und Tschaikowski sowie ukrainische Lieder ausgewählt, die im Rahmen der Lesung von Musikerinnen und Musikern der Dresdner Philharmonie gespielt bzw. vom Philharmonischen Kinderchor gesungen werden. Es handelt sich überwiegend um Opernarien, die ihr besonders nahe sind – Soloinstrumente übernehmen in den Arrangements die Gesangsstimmen.
Natascha Wodin, 1945 als Kind sowjetischer Zwangsarbeiter in Fürth/Bayern geboren, wuchs erst in deutschen DP-Lagern, Einrichtungen zur vorübergehenden Unterbringung von Displaced Persons (DPs) nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, und nach dem frühen Tod der Mutter in einem katholischen Mädchenheim auf. Für ihre Romane wurde sie vielfach ausgezeichnet (u. a. 2022 mit dem Joseph-Breitbach-Preis für ihr Gesamtwerk). 2017 erschien "Sie kam aus Mariupol", ausgezeichnet mit dem Preis der Leipziger Buchmesse, und 2022 wurde ihr Roman "Nastjas Tränen" veröffentlicht. Natascha Wodin lebt in Berlin und Mecklenburg.
Eine Veranstaltung in der Literaturreihe „Stimmen aus Osteuropa: Wie Kriege Biografien verändern“ von Städtischen Bibliotheken Dresden, Friedrich-Ebert-Stiftung und SLUB Dresden.
Kooperation der Dresdner Philharmonie und der Städtischen Bibliotheken Dresden
Im Rahmen von „Bleibt neugierig.Kulturstadt Dresden 2022“
Gefördert durch: Landeshauptstadt Dresden, Kulturstiftung Sachsen
Tickets für 25 Euro (Junge Leute: 9 Euro) sind über den Webshop der Dresdner Philharmonie und über den Ticketservice im Kulturpalast erhältlich.
Konzertdetails
FR 18. NOV 2022, 19.30 Uhr
KULTURPALAST
Konzertsaal
Christoph Willibald Gluck (1714-1787)
„Reigen seliger Geister“, aus der Oper „Orfeo ed Euridice“
arr. für Violine und Streichquartett
Lesung
Zwei ukrainische Volkslieder
„Schedrik“ (Mykola Leontowytsch)
„Es blüht der Schlehdorn"
Erzählteil
Giuseppe Verdi (1913-1901)
„Addio del Passato“ – Arie aus der Oper „La traviata“
„Bolero“ – Arie aus der Oper „Die sizilianische Vesper“
„O Patria mia“ – Arie aus der Oper „Aida“
arr. für Oboe und Streicher von Andreas A. Tarkmann
Lesung
Jules Massenet (1842-1912)
Élégie – Invocation aus der Oper „Les Érinnyes"
arr. für Violine oder Violoncello und Streichquartett
Peter I. Tschaikowski (1840-1893)
„Valse sentimentale“
arr. für Violine oder Violoncello und Streichquartett
Natascha Wodin | Lesung
Bettina Baltschev, MDR Kultur | Moderation
Johannes Pfeiffer | Oboe
Collenbusch Quartett
Cordula Fest | Violine (solo)
Christiane Liskowsky | Violine
Adela Bratu | Violine (als Gast)
Christina Biwank | Viola
Ulf Prelle | Violoncello (solo)
Soobin An | Violoncello (als Gast)
Philharmonischer Kinderchor Dresden
Gunter Berger | Leitung
Dresdner Philharmonie
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