Vor allem im Winter gibt es in Nepal viele Unfälle durch offene Feuerstellen. 90.000 Menschen erleiden hier pro Jahr schwere Verbrennungen, 2100 davon sterben. Vor allem ältere Frauen, die sich mit ihren weiten Kleidern am Feuer wärmen wollen, sind betroffen. In der Pandemie waren, bedingt durch Ausgangssperren auch viele Kinder betroffen. Die Überlebenschancen sind gering. Viele Patientinnen und Patienten aus weit entfernten Regionen erreichen das Krankenhaus gar nicht erst. Und auch wenn sie medizinisch versorgt werden können: Verbrennungsopfer mit 40 Prozent verbrannter Hautoberfläche haben eine Überlebenschance von unter 50 Prozent.

Hier will eine länderübergreifende Partnerschaft ansetzen: das Carl-Thiem-Klinikum Cottbus kooperiert dabei mit dem Universitätsklinikum Heidelberg und dem Land Nepal. as Land Nepal als Partner. Die Behandlung von Nervenverletzungen und schwerste Verbrennungen stehen im Fokus der internationalen Zusammenarbeit. Derzeit ist Prof. Dr. med. Björn Dirk Krapohl in Kathmandu, um im Nepal Cleft and Burn Center Vorlesungen zu halten und mit den Kollegen vor Ort gemeinsam Nerven-Operationen durchzuführen. Ziel der Klinikpartnerschaft ist es, nicht nur das medizinische Knowhow sondern auch die Ausstattung in Verbrennungszentren in Nepal zu verbessern.

Das Projekt erlangte bereits internationale Aufmerksamkeit. So wurde es auf der ersten Konferenz der internationalen Klinikpartnerschaften in Berlin vorgestellt. 400 Teilnehmer aus der ganzen Welt berichteten hier über ihre Erfahrungen. Zudem war Prof. Krapohl im Oktober mit dem Team aus Nepal beim World Health Summit der WHO präsent.

Das Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) sind Begründer der Initiative „Klinikpartnerschaften“. Das Förderprogramm unterstützt mit dem Fokus „Partner stärken Gesundheit“ Kooperationen zwischen deutschen Kliniken, Universitäten, Hochschulen und Nichtregierungsorganisationen und solchen in Partnerländern. Klinikpartner sind weltweit in allen medizinischen Fachbereichen aktiv. Deutschland ist insgesamt mit 66 Partnerländern vernetzt.

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