Partner des Open Calls ist das Online Magazine Tagree for Photography and Art. Mit Tagree konnte der Verein als Veranstalter des Klassikfestivals AMMERSEErenade und der Konzertreihe LIBERATION CONCERT in St. Ottilien ein weltweites Netzwerk für Fotokunst gewinnen. Tagree stellt nicht nur seine internationale Plattform für die Stipendiatensuche zur Verfügung, sondern wird auch am Ende den Preisträger mit seiner Arbeit vorstellen und die für September 2023 geplante Erstausstellung in der Klostergalerie begleiten. www.tagree.de
Die Preisträgerin oder der Preisträger erhalten die Gelegenheit, während eines dreiwöchigen Aufenthalts in St. Ottilien im Sommer in die oberbayerische Region und die jüdische Vergangenheit im und außerhalb des Klosters einzutauchen. Eindrücke, die in Fotos oder Film die Themen „Freiheit, Toleranz und Wahrheit“ verarbeiten. Mit seinem Artistin-Residence-Projekt erinnert St. Ottilien an das legendäre Befreiungskonzert von überlebenden jüdischen Musikerinnen und Musikern aus dem Orchester des Ghetto Kaunas, das diese am 27. Mai 1945 im Kloster spielten.
Künstler als Impulsgeber
Das Projekt "Artist in Residence" ist eine gemeinsame Initiative von Kloster und Kultur am Ammersee e.V.. Der Jury gehören unter anderen die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern und Schirmherrin der LIBERATION CONCERT-Reihe in St. Ottilien, Frau Dr. h.c. Charlotte Knobloch, und der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung. Dr. Felix Klein, an. Dabei sind auch die US-Nachfahren des jüdischen Krankenhauspersonals von 1945. Zum 1. Artist in Residence wurde 2021 der israelische Komponist Eliav Kohl ernannt. Seine Komposition „Liberation“ für Streichquartett wurde am 1. September beim 4. LIBERATION CONCERT in der Klosterkirche vom Kaunas String Quartet uraufgeführt.
Die Geschichte
Von 1945 bis 1948 hatte die amerikanische Armee, später die Nothilfe- und Wiederaufbauverwaltung der Vereinten Nationen UNRRA, in der Abtei ein Krankenhaus für ehemalige jüdische KZ-Häftlinge, Displaced Persons (DPs), eingerichtet. St. Ottilien entwickete sich in diesen Jahren nach dem Holocaust zu einem kulturellen und politischen Zentrum für den Neubeginn jüdischen Lebens in Deutschland. Hier wurde auch die erste Talmudausgabe in Deutschland nach dem Krieg gedruckt, hier und in den DP-Lagern der Umgebung spielte ein eigenes „Ottilien-Orchester“ und hier gab es auch eine eigene Entbindungsstation, wo über 400 Kinder, die sogenannten Ottilien-Babies, das Licht der Welt erblickten.
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