Jeder Haushalt in Deutschland kann etwas zur Energiewende beitragen. Denn knapp ein Drittel der hierzulande verbrauchten Energie nutzen wir privat zuhause. „Die Frage der Energieversorgung hat neben der Klimakrise mit dem Krieg in der Ukraine eine weitere traurige Dynamik bekommen“, sagt LBS-Sprecher Thorsten Berg. „Die Preise für alle möglichen Arten von Brennstoffen sind explodiert. Jeder möchte jetzt vernünftigerweise so viel Energie einsparen wie möglich: Die günstigste Kilowattstunde ist die, die gar nicht verbraucht wird“, so Berg.

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz hat auf seiner Homepage dazu viele einfache Möglichkeiten aufgelistet. Der größte Energiefresser zuhause ist demnach das Heizen. Wer die Raumtemperatur nur um einen Grad senkt, kann bis zu 6 % Heizenergie sparen. Mehrmaliges kurzes Stoßlüften über Tag ist besser als gekippte Fenster über Stunden. Undichte Stellen an Fenster und Türen sollten abgedichtet werden. Nicht zuletzt kommt es insbesondere auf die richtige Dämmung für die Außenhülle des Hauses an. Für den Klimaschutz liegt hier ein enormes Potenzial. Nach Angaben der LBS sind immer noch mehr als die Hälfte der 3,8 Millionen Wohnimmobilien in NRW nur unzureichend energetisch saniert. „Viele Modernisierungen am eigenen Zuhause zahlen auf beide Seiten ein: Sie schützen die Umwelt und schonen das eigene Portemonnaie“, sagt Thorsten Berg.

Neben dem Heizen ist es vor allem der Warmwasser-Verbrauch, der die meiste Energie zieht: Hier helfen wassersparende Duschköpfe, sparsame Strahlregler an den Armaturen, kürzere Duschzeiten bei niedrigeren Temperaturen und kaltes Wasser beim Händewaschen zu nutzen. Auch die Geräte und Leuchten im Haushalt bieten Einsparpotenziale. Oft amortisiert sich die Anschaffung moderner Lampen und Geräte durch ihren geringeren Energieverbrauch schnell wieder. Als Orientierung über den tatsächlichen Stromverbrauch dienen die Effizienzklasse des EU-Energielabels.

LEDs verbrauchen z.B. bis zu 80 % weniger Energie als alte Glüh- und Halogenlampen. Kochen mit Deckel kann den Energieverbrauch um bis zu zwei Drittel reduzieren. Auch das Nutzen der Restwärme, sowie das Backen mit der Umluft-Funktion spart bis zu 15 Prozent Energie. Auf Vorheizen sollte man ganz verzichten: Damit können bis zu acht Prozent Strom gespart werden. Im Vergleich zur Handwäsche ist der Geschirrspüler tatsächlich nachhaltiger. Mit ihm kann man bis zu 50 Prozent der Energie und 30 Prozent des Wassers einsparen. Oft ist auch der Kühlschrank zu kalt eingestellt: Hier reichen 7 Grad völlig aus.

Und last but not least: des Deutschen liebstes Kind, der Fernseher. Altgeräte sind – wie bei Waschmaschinen übrigens auch – wahre Stromfresser. Aber auch neue Flachbildschirme können die Stromrechnung in die Höhe treiben, wenn sie überdimensioniert sind. Es gilt: Mit jedem Zoll mehr steigt auch der Stromverbrauch.

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