Der Sommer 2022 war der heißeste Sommer in Europa seit Beginn der Aufzeichnungen. Laut Robert Koch-Institut sollen im Sommer 2022 ca. 4.500 Menschen in Deutschland infolge der Hitze gestorben sein. Angesichts der zu erwartenden extremen Hitzeperioden in der Zukunft hat die Delegiertenversammlung der Landesärztekammer Hessen am 26. November 2022 in Friedberg die Hessische Landesregierung und die Gesundheitsämter aufgefordert, flächendeckende Hitzeaktionspläne zu erstellen. Hitzeaktionspläne seien ein wirksames Instrument, um Menschen und Strukturen auf extreme Hitzeereignisse vorzubereiten und auf diese zu reagieren.

In Einklang mit den Handlungsempfehlungen des Umweltbundesamtes (2017) und des Hessischen Hitzeaktionsplans (geplant 2023) sollen, unterstützt durch die Landesärztekammer, verbindliche flächendeckende Hitzeaktionspläne und Hitzenotfallpläne auf Landes- und kommunaler Ebene erarbeitet, verabschiedet und deren Umsetzung überwacht werden, um den Gesundheitsschutz der Bevölkerung zu gewährleisten.

Primär sollten folgende Maßnahmen umgesetzt werden:

  • Erstellung von Alarmplänen bei Hitzeperioden mit Ergreifen entsprechender Maßnahmen für Krankenhäuser, stationäre und ambulante Pflegeeinrichtungen, Arztpraxen, Kindergärten und Schulen
  • Schaffung und Ausweisung kühler Aufenthaltsmöglichkeiten für gefährdete Menschen
  • Bereitstellung öffentlicher Trinkbrunnen in den Innenstädten
  • Verbot von Arbeiten im Freien sowie von sportlichen oder schulischen Aktivitäten bei Überschreiten von Temperatur-, UV-und Ozonwerten.
  • Förderung der Stadtbegrünung und besonders der Vertikalbegrünung in Großstädten zur Senkung der Temperaturen in den Städten.
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