In der 20. Sitzung der Abschlussfilmförderung entschied die Film- und Medienstiftung NRW, sieben Abschlussfilme von Studierenden an drei NRW-Filmschulen zu fördern.

Langer und Mittellanger Film

„Oben Ohne“ (AT), Regie: Juan Bermúdez, Julia Meloy Goldsby, Isis Rampf, Willi Reinecke,
Anna Schröder, ifs, Förderung: 40.000 Euro

Beatrice, eine junge Ärztin, wird mit der Realität von Abtreibungen konfrontiert. Als sie selbst schwanger wird, muss sie ihre eigene Antwort inmitten von vorgefertigten Meinungen finden. Alex, eine trans Frau, bekommt ein Bußgeld, weil sie sich oben ohne im Park sonnt. Obwohl sie mit ihrer Partnerin Lucia ein Kind bekommt, entscheidet sie sich, die Strafe nicht zu bezahlen und als symbolisches Zeichen für das Recht auf den eigenen Körper ins Gefängnis zu gehen. Die Wege von Alex und Beatrice, zwei Frauen, die unterschiedlicher nicht sein können, kreuzen sich. Das Regie- und Autor:innenkollektiv schließt gemeinsam den Master Film an der ifs ab und will ein ebenso diverses Team für den Film besetzen.

„Das Hexen-Syndikat“, Regie: Fabiana Fragale, KHM, Förderung: 20.000 Euro
Angetrieben durch ihre eigene Sehnsucht nach Solidarität unter Frauen trifft Fabiana Fragale in ihrem Abschluss-Dokumentarfilm auf Hexen. Sie wird hineingezogen in eine Welt – mit einer genauso düsteren Vergangenheit wie lebensbejahenden Praxis – voller Gegensätze, die alle Regeln außer Kraft setzt. Die Spuren der Hexen führen sie in Touri-Shops, in Archive, durch Dating-Portale bis hin zu einem Wahrsagerinnen-Wagen und in die Tiefe eines Waldes.

„My Life as a Dog“ (AT), Regie: Naama Heiman, KHM, Förderung: 20.000 Euro
Mit ihrem Abschluss-Dokumentarfilm plant die aus Tel Aviv stammende Naama Heiman ihr Leben in Köln mit ihrem Hund Sasha zu zeigen. Sie versucht, die Deutschen durch Begegnungen mit deutschen Hundebesitzer:innen zu verstehen. Aber auch das Leben anderer junger Expats, die ihr Heimatland verlassen haben und sich aussuchen können, wie sie leben wollen, wird beleuchtet. Themen wie Einsamkeit, Fremde, das Gefühl, nirgendwo richtig dazuzugehören und Heimatlosigkeiten tauchen auf.

Kurzfilm

„Moloch“, Regie: Felix Geiger, FH Dortmund, Förderung: 20.000 Euro
In naher Zukunft ist das Ruhrgebiet zum Moloch „Ruhrstadt“ verschmolzen. Die Gesellschaft hat zwischenmenschliche Beziehungen durch leblose Puppen ersetzt. Die ambitionierte Musikerin Sanna lässt sich scannen, um als sogenannte „Projektionen“ für die Allgemeinheit zugänglich zu sein. Als sie jedoch feststellt, dass sie sich der verrohten Gesellschaft ausgeliefert hat, muss sie sich den Weg zu persönlicher Freiheit hart erkämpfen. Mit dem Dystopie-Drama schließen Felix Geiger sein Studium der Regie und Johannes Grote sein Studium des Sounddesigns an der FH Dortmund ab.

„Erbschaft“ (AT), Regie: Boris Maximov, KHM, Förderung: 20.000 Euro
2032 reist der 22-jährige Alex in Begleitung seines Freundes Frederik von Düsseldorf nach Wologda, um das Erbe an der Wohnung seiner verstorbenen Großmutter anzutreten. Deren Nachbarn – der kriegstraumatisierte Veteran Mikhail und seine putintreue Frau Svetlana – wollten die freie Wohnung jedoch an sich reißen und haben sich mit dem örtlichen Polizisten verschworen. Die Ankunft des Erben macht die Sache für sie jedoch wesentlich komplizierter… Der russische Krieg gegen die Ukraine ist längst verloren. Putin ist tot. Die Spannungen schwelen nicht nur an den Grenzen weiter. Boris Maximov schließt mit der dramatischen Komödie sein Studium an der KHM ab.

„Der Kölsche Wisch“ (AT), Regie: Maximilian Sänger, KHM, Förderung: 20.000 Euro
Mit der Screwball-Komödie über ein junges Pärchen, das sich zum ersten Mal zwischen sich selbst und der vermeintlich großen Chance entscheiden muss, schließt Maximilian Sänger sein KHM-Studium ab. Die Kuratorin Mimi Lubansky und der frisch absolvierte Künstler Paul Knappsmann kommen nach einer abgesagten Performance in ihre unaufgeräumte Wohnung zurück. Während Mimi ihrer Vorgesetzten Unregelmäßigkeiten in ihrer Projektabrechnung erklären muss, lädt Paul den Junggaleristen Winnie Kuba nach Hause ein. Doch die Wohnung ist so definitiv nicht vorzeigbar und die Zeit drängt …

„Everythingness“, Regie: Julia Elzbieta Jesionek, KHM, Förderung: 20.000 Euro
Der Animationsfilm ist ein autofiktionales visuelles Gedicht über die emotionale Reise einer Frau. In einem rosafarbenen Haus, weit weg von der Außenwelt, begibt sich die Protagonistin auf eine introspektive Reise, die ihr die Sicherheit über alles nimmt, was sie über ihre Rolle darin zu wissen glaubte. Dinge beginnen sich zu verändern, verlieren ihre Form und zwingen sie dazu, den (inneren) Raum, den sie ihr Zuhause nennt, neu zu gestalten.

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