"Wir wollen Eltern Hilfe bei der Bewältigung einer Frühgeburt anbieten und den Kontakt zwischen den betroffenen Familien stärken. Gleichzeitig sammeln wir Spenden, um medizinische Geräte anzuschaffen, die über den Kliniketat nicht finanziert werden können", sagt die Biologin Dr. Diana Dornis, die als Studienkoordinatorin in der Neonatologie am UKL arbeitet und sich seit vielen Jahren im Verein "Leipziger Minilöwen" einsetzt. Dort möchte man darüber hinaus die Entwicklung neuer Therapien mit vorantreiben, so dass Frühgeborene zukünftig noch besser behandelt werden können.
"Ein Herzensprojekt des Vereins ist derzeit die Finanzierung eines Frühchensimulators, um kritische Situationen, die auf Station tagtäglich vorkommen, im Team zu trainieren", so Diana Dornis. Die lebensecht wirkende Puppe namens Paul sorge aufgrund einer detailgetreuen Verarbeitung für hochrealistische Schulungen: "Mit einem Gewicht von 1090 Gramm entspricht er einem Frühchen der 27. Schwangerschaftswoche – als hätte er drei Monate zu früh das Licht der Welt erblickt", erzählt die Wissenschaftlerin. "Das Besondere an Paul: Er hat hochrealistische obere Atemwege und kann beispielsweise ein Atemnotsyndrom nachahmen. Für diese Simulation programmiert ein Arzt Paul über ein mitgeliefertes Tablet auf bestimmte Komplikationen. Im Behandlungsraum steht das Team, das sofort reagieren und die richtigen Entscheidungen treffen muss", beschreibt Dr. Dornis die Funktionsweise des Frühchensimulators. Prof. Dr. med. Matthias Knüpfer, leitender Oberarzt in der Abteilung Neonatologie am UKL, ergänzt: "Für die Therapie in herausfordernden Situationen reicht die Kenntnis der Theorie nicht aus. Gerade den Ablauf einer Reanimation von Neugeborenen muss man auch immer wieder üben. Erst damit erreichen wir die notwendige Sicherheit und können professionell arbeiten. Und der ‚Paul‘-Simulator ist hervorragend geeignet, um unser Team optimal vorzubereiten, damit im Ernstfall alles reibungslos klappt."
Blutspender:innen können den Verein bei ihrem Herzensprojekt unterstützen, indem sie im Rahmen der diesjährigen "Herzensangelegenheit" die für ihre Blutspende erhaltene Aufwandsentschädigung diesem guten Zweck zukommen lassen.
Mit ihren jährlichen Charity-Aktionen machen sich UKL-Blutspender:innen in der Adventszeit seit 2010 für Vereine und Initiativen aus Leipzig stark. Die Aktion für die "Leipziger Minilöwen" findet bis 23. Dezember in allen Spendeeinrichtungen der UKL-Blutbank statt. "Wir freuen uns über jeden, der bereit ist, mit seiner Blutspende kranken Menschen zu helfen", sagt Prof. Reinhard Henschler, Direktor des Instituts für Transfusionsmedizin (ITM) am UKL. Die Lage im Blutdepot des Instituts sei weiterhin nicht entspannt, so der Transfusionsmediziner, da das aktuelle Spenderaufkommen kaum den vorhandenen Bedarf an lebensrettenden Blutprodukten decke.
Ab 1.12.: Blutbank-Wichtel gesucht
Blutspender:innen können im Dezember nicht nur Leben schenken, sondern auch "Blutbank-Wichtel" werden und auf diese Weise einem anderen Menschen ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Einfach zur Blutspende ein kleines Geschenk mitbringen – und dafür ein anderes mitnehmen. Bei dieser Aktion sollen keine teuren Präsente wie Smartphones, Tablets oder ähnliches auf dem Gabentisch landen. "Wichtig ist die Geste, es soll allen Spaß machen", beschreibt Prof. Henschler die geplante Aktion. "Jeder hat bestimmt daheim Dinge, die in einer Ecke, im Keller oder auf dem Dachboden stehen und dort langsam vergessen werden. Mit unserer Aktion können sie ein neues Zuhause finden und einem anderen Menschen vielleicht eine echte Freude machen."
Voraussetzung: Das Präsent ist funktionstüchtig, handlich und nicht zu schwer. Mit zehn Geschenken, die zunächst vom Team der UKL-Blutbank für den "Tausch" bereitgestellt werden, läuft die Aktion in den Abnahmestellen Johannisallee 32 und im Gohlis Park vom 1. bis 22. Dezember 2022.
Blut spenden kann fast jeder, der mindestens 18 Jahre alt ist, über 50 Kilogramm wiegt und sich gesundheitlich fit fühlt. Mitzubringen ist der Personalausweis, vor der Spende sollte man gut getrunken und sich gestärkt haben. Eine Terminvereinbarung unter Telefon 0341 97 25393 ist möglich, aber keine Vorrausetzung – Spendewillige können im Rahmen der Öffnungszeiten auch einfach für ihren freiwilligen Aderlass vorbeikommen.
Übrigens: Noch bis Ende Dezember 2022 haben Blutspender:innen am UKL im Rahmen ihrer Blutspende die Möglichkeit, ihren Corona-Antikörperstatus bestimmen zu lassen. Anhand des Nachweises von SARS-CoV-2-Antikörpern im Blut können Rückschlüsse auf eine gebildete Immunität gegen das Virus gezogen werden.
Mehr Infos: www.blutbank-leipzig.de
Das Universitätsklinikum Leipzig (UKL) versorgt als Klinikum der Maximalversorgung mit 1451 Betten jährlich mehr als 400.000 Patienten ambulant und stationär. Das UKL verfügt über eine der modernsten baulichen und technischen Infrastrukturen in Europa. Mehr als 6000 Beschäftigten arbeiten hier und sorgen dafür, dass die Patienten Zuwendung und eine exzellente medizinische Versorgung auf höchstem Niveau erhalten. Damit ist das UKL einer der größten Arbeitgeber der Stadt Leipzig und der Region und Garant für Spitzenmedizin für Leipzig und ganz Sachsen.
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