Als Olga Martynova 2012 den renommierten Inge-borg-Bachmann-Preis gewann, war sie schon lange keine Unbekannte mehr, ver-öffentlichte sie doch schon seit vielen Jahren Gedichte und Essays auf Russisch und Deutsch. Ihr erster Roman Sogar Papageien überleben uns stand 2010 auf der Longlist des Deutschen Buchpreises, auch ihre Romane Mörikes Schlüsselbein (2013) und Der Engelherd (2016) fanden große Beachtung.

Die Literatur prägt Olga Martynovas Leben: Verheiratet war sie mit dem rus-sisch-deutschen Schriftsteller Oleg Jurjew. Bis zu dessen Tod 2018 waren die bei-den als Paar aus dem kulturellen Leben Frankfurts kaum wegzudenken. Gewinnt die Frage nach den eigenen Hinterlassenschaften durch den Tod ihres Mannes für Olga Martynova an Brisanz? Oder gehören Archive und Erinnerungsstücke nicht ohnehin immer zum Leben einer Schriftstellerin? Darüber denkt die in der Reihe ›Die Archiv-Box‹ im Deutschen Literaturarchiv Marbach nach. Es moderie-ren Jan Bürger und Lorenz Wesemann.

Die Schriftstellerin und Übersetzerin Olga Martynova wuchs in Leningrad auf. 1990 kam sie mit einem Literaturaustausch nach Berlin und blieb in Deutsch-land. Ihre Beiträge und Gedichte wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt, u.a. ins Englische, Französische, Dänische und Bulgarische.

Für die Reihe ›Die Archiv-Box‹ lädt das Deutsche Literaturarchiv Schriftstel-lerinnen und Schriftsteller zu Gesprächen über mögliche Nachlässe ein: Was muss in die Box für Marbach und was sollte besser unbekannt bleiben? Was erwarten sie von einem Literaturarchiv? Durchaus auch spielerisch geht es um Fragen, die so alt sind wie das Sammeln von literarischen Zeugnissen selbst und die sich doch immer wieder neu stellen.

Die Veranstaltung findet am 7. Dezember, 19.30 Uhr, im Humboldt-Saal (Archiv-gebäude) statt. Eintritt: 9,-/7,- € (erm. / DSG). Ticketvorverkauf über Reservix.

Die Reihe ›Archiv-Box‹ wird gefördert von ›Neustart Kultur‹, dem Programm des Deutschen Literaturfonds im Rahmen von ›Neustart Kultur‹ der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.

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