Die deutschen U20-Junioren haben bei der Rugby Europe XV Championship in Lissabon (POR) mit einem Sieg im abschließenden Spiel um den siebenten Platz den angestrebten Klassenerhalt geschafft. Dafür wurde Tschechien vor allem dank einer starken Leistung im zweiten Spielabschnitt, als man die Partie noch drehen konnte, am Ende auch verdient mit 26:17 (6:14) geschlagen.

Damit ist Deutschland sicher bei der nächsten EMEndrunde dabei und muss sich nicht erneut für das Finalturnier qualifizieren. (Foto: Vasco Ribeiro da Cunha) „Wir freuen uns natürlich über diesen völlig verdienten Sieg, aber wir haben auch heute wieder einige gravierende Fehler gemacht“, konstatierte Nationaltrainer Samy Füchsel. „Wir haben uns aber rechtzeitig gefangen, konnte diese Fehler nach der Pause minimieren, Tschechien unter Druck setzen und zu Fehlern zwingen. Und das war dann auch der Grund, warum am Ende mehr Punkte für uns auf der Anzeigetafel standen. Das waren hier zehn Tage, in denen die Jungs sportlich viel erlebt haben, was sie so bislang noch nicht kannten, aber über das Turnier haben sie klar Schritte nach vorn gemacht. Ich hoffe, dass sie davon auch was in die Bundesliga mitnehmen können. Das sind talentierte Jungs, und mit etwas mehr Zeit zusammen hätten wir hier vielleicht auch noch mehr zeigen können.“

Die Anfangsphase gehörte klar Rugby Deutschland, das mit viel Ballbesitz stark nach vorne drängte und schnell die ersten Punkte auf die Anzeigetafel bringen wollte. Dafür sollte in der 2. Minute schon ein Straftritt sorgen, den Niklas Bechtel allerdings nicht verwandeln konnte.

Die Deutschen blieben aber vor dem gegnerischen Malfeld, verpassten es dabei zwar, den möglichen ersten Versuch zu legen, bekamen aber nach sechs Minuten den nächsten Straftritt, den Bechtel – diesmal etwas näher an den Stangen – sicher zur 3:0-Führung nutzte.

Die Tschechen kamen danach ein wenig besser ins Spiel und auch selbst mal in die Offensive, aber auch dort ließ der Kicker den ersten Straftritt ungenutzt, der aus gut 40 Metern deutlich sein Ziel verfehlte (9.). Das deutsche Team hatte die bessere Spielanlage, und der erste Versuch lag auch in der Luft, als man in der tschechischen Hälfte den Ball im Kontakt gewann, Jack Byszio gut durch eine Lücke schlüpfte und man sich danach im Pick & Go ins Malfeld zu werfen versuchte. Doch ein Vorball beendete die gute Chance. Und noch schlimmer: Tschechien lief einen Konter über die rechte Seite, wo Ballträger Ondrej Bejcek nicht zu stoppen war und seinerseits fast aus dem Nichts den ersten erhöhten Versuch legte (22.). Davon unbeeindruckt verwandelte Bechtel allerdings kurz darauf den nächsten Straftritt und verkürzte damit auf 6:7 (28.).

In der Schlussphase der ersten Hälfte war Rugby Deutschland eigentlich wieder ganz gut am Drücker, konnte das aber weiter nicht in Zählbares ummünzen. Und so war es in der Nachspielzeit wieder Tschechiens Hintermannschaft, die den Ball mit guten Läufen schnell nach vorn brachte, wo dann Adam Koblic ins Malfeld einlief zum erhöhten Versuch.

Insgesamt ein Rückstand zur Halbzeit, der so gar nicht unbedingt nötig gewesen wäre.

Tschechien baute den Vorsprung gleich zu Beginn des zweiten Durchgangs aber aus, als Kicker Dupuy einen Straftritt verwandelte (42.). Deutschland hingegen ließ wieder eine gute Chance liegen: Man arbeitete sich gut bis in die Nähe des gegnerischen Malfelds, aber dann wurde der Ballträger kurz vor dem Versuch noch über die Seitenauslinie gedrängt. Aber kurz darauf wuchtete sich Edward Shekete endlich über die Linie (49.), Bechtel erhöhte den Versuch sicher, und die deutschen Junioren waren mit 13:17 wieder im Spiel.

Deutschland hatte nun Rückenwind, drängte weiter nach vorn und war schnell wieder vor dem gegnerischen Malfeld, wo aber einmal mehr der Ball im offenen Gedränge verloren wurde. Diesmal allerdings kam er schnell zurück, und auf der rechten Seite stürmte Nick Hittel ins Malfeld zum erhöhten Versuch, der Deutschland mit 20:17 in Führung brachte (55.). In der 64. Minute hatte Bennet Veil beinahe freie Bahn, aber er konnte den Ball bim Herausfangen nicht kontrollieren und verlor ihn nach vorn.

Doch Deutschland war jetzt klar das spielbestimmende Team. Die Verteidigung ließ bis zum Schlusspfiff nicht mehr viel zu, und offensiv brachte man sich immer wieder in gute Position.

Das wusste man zwar nicht zu einem weiteren Versuch, aber doch zu zwei erfolgreich verwandelten Straftritten zu nutzen, sodass am Ende ein auch völlig verdienter 26:17-Erfolg zu Buche stand.

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