Weltweite Naturkatastrophen in diesem Jahr verdeutlichen die Dringlichkeit des Handlungsbedarfs: Jahrzehntelange Fortschritte werden derzeit am Horn von Afrika durch die vom Klimawandel verursachte schlimmste Dürre der letzten 40 Jahre zunichte gemacht, aktuell hungern dort über 36 Millionen Menschen. Die Fluten in Pakistan forderten mehr als 1.000 Menschenleben und zerstörten wichtige Infrastruktur. In Nigeria befinden sich laut UNICEF rund 1,3 Millionen Menschen wegen Überschwemmungen auf der Flucht, über 600 Menschen verloren ihr Leben und über 200.000 Häuser wurden beschädigt oder vollständig zerstört.
Sven Harmeling, CARE-Klimaexperte, erklärt:
„Da das Jahr 2022 mehr denn je die Ära der Verluste und Schäden markiert, muss die COP27 eine Ära der Solidarität und der Übernahme von Verantwortung einleiten. Das bedeutet für die reichen und klimaschädigenden Länder, dass sie zusätzlich zu einer größeren Anpassungsfinanzierung spezielle Mittel für Verluste und Schäden bereitstellen müssen, um den vom Klimawandel betroffenen Ländern bei der Bewältigung ihrer Kosten zu helfen. Von Bundeskanzler Scholz, dessen Rede vor Ort für den 7. November angesetzt ist, erwarten wir entsprechende Ankündigungen.“
Abyan Ahmed, CARE-Expertin für Nahrungssicherung in humanitären Kontexten, warnt:
„Der Klimawandel ist eine wachsende Bedrohung für unsere Ernährungssysteme. Steigende Temperaturen, veränderte Niederschlagsmuster und extreme Wetterereignisse führen bereits jetzt zu sinkenden landwirtschaftlichen Erträgen und einer Unterbrechung der Versorgungsketten. Der Klimawandel wirkt sich nicht nur auf die Verfügbarkeit, sondern auch auf den Zugang zu Nahrungsmitteln aus. Frauen und Mädchen sind nach wie vor am stärksten von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen. Sie müssen zum Beispiel längere Strecken zurücklegen, um Wasser zu holen und Nahrung zu suchen. Dabei sind sie besonderen Gefahren ausgesetzt. Ohne Unterstützung sind die Schäden, die der Klimawandel in Somalia und am Horn von Afrika verursacht, unumkehrbar.“
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