• Preisverleihung am 10. Dezember in Reykjavík
  • Lifetime Achievement Award für Margarethe von Trotta
  • European Innovative Storytelling Award für Marco Bellocchio

Wie die European Film Academy (EFA) heute bekannt gab, ist die Hauptdarstellerin Meltem Kaptan für ihre Performance in dem filmstiftungsgeförderten Spielfilm „Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush“ für den Europäischen Filmpreis als European Actress nominiert. Das Drama von Andreas Dresen, produziert von der Kölner Pandora Film Produktion, feierte bereits im Februar im Wettbewerb der Berlinale seine Weltpremiere und wurde im Anschluss mit mehreren deutschen Preisen ausgezeichnet, u.a. mit dem Deutschen Filmpreis in Silber. Zudem wurde Meltem Kaptan mit dem Silbernen Bären der Berlinale, mit dem Deutschen Filmpreis und dem Deutschen Schauspielerpreis als beste Hauptdarstellerin geehrt. Die Preisverleihung der Europäischen Filmpreise findet am 10. Dezember in Reykjavík statt.

„Herzlichen Glückwunsch an Meltem Kaptan zur Nominierung für den Europäischen Filmpreis! Für ihre starke Performance in ‚Rabiye Kurnaz‘ gab es schon wichtigste Auszeichnungen, nun hat sie auch die Jury des Europäischen Filmpreises beeindruckt. Mit dem Film ist Regisseur Andreas Dresen und den Produzent:innen Claudia Steffen und Christoph Friedel Großes gelungen, eine wahre Geschichte und echter Kinostoff. Die Nominierung für den Europäischen Filmpreis ist ein Highlight in einem Jahr, das mit einer Berlinale-Auszeichnung begann – wir drücken Meltem Kaptan die Daumen!“, so Petra Müller, Geschäftsführerin der Film- und Medienstiftung NRW. „Und natürlich gratulieren wir Marco Bellocchio und ganz besonders Margarethe von Trotta, mit der uns eine langjährige Zusammenarbeit verbindet. Mit ihren Stoffen und Themen hat sie sich immer wieder durchgesetzt. In Reykjavík wird sie von den Filmschaffenden Europas für ihr Lebenswerk geehrt. Herzlichen Glückwunsch!“

„Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush“ ist eine Produktion der Pandora Film Produktion in Koproduktion mit der deutschen Iskremas und der französischen Cinéma Defacto, unter Senderbeteiligung von NDR mit rbb, BR, Radio Bremen, Arte und Arte France Cinéma. Laila Stieler schrieb das Drehbuch, welches auf einer wahren Geschichte beruht. Sie wurde dafür mit dem Silbernen Bären auf der Berlinale ausgezeichnet. Der Kampf um die Freilassung ihres Sohnes Murat katapultiert die türkische Hausfrau Rabiye Kurnaz aus ihrem Reihenhaus in der deutschen Provinz direkt in die Weltpolitik und schließlich vor den Supreme Court in Washington. An ihrer Seite der Menschenrechtsanwalt Bernhard Docke – grandios verkörpert von Alexander Scheer, der gemeinsam mit ihr streitet und ihr ein Freund wird. Die Filmstiftung förderte die Produktion, die zu großen Teilen in NRW gedreht wurde, mit
1,2 Millionen Euro. Weitere Unterstützung kam vom DFFF, BKM, FFA, MBB, nordmedia und CNC. Pandora Film Verleih brachte den Film am 28. April in die deutschen Kinos. Der Weltvertrieb liegt bei der Kölner The Match Factory.

Lifetime Achievement Award für Margarethe von Trotta
Die Sonderehrungen des 35. Europäischen Filmpreises wurden im August bereits bekannt gegeben. Die deutsche Schauspielerin, Regisseurin und Drehbuchautorin Margarethe von Trotta wird bei der Verleihung im Dezember mit dem Lifetime Achievement Award für ihr herausragendes Oeuvre geehrt. Die Film- und Medienstiftung förderte einige ihrer wichtigsten Filme wie „Das Versprechen“, „Jahrestage“, „Vision – Aus dem Leben der Hildegard von Bingen“ oder „Hannah Arendt“ und hat sich auch an ihrem aktuellen Projekt „Bachmann & Frisch“ beteiligt. Für ihr Filmschaffen erhielt von Trotta zahlreiche Preise. So gewann sie für „Die bleierne Zeit“ u.a. 1981 in Venedig insgesamt sechs Auszeichnungen, darunter den Goldenen Löwen. Für den Deutschen Filmpreis war sie sechsmal nominiert und erhielt ihn zweimal, zuletzt für ihr Lebenswerk. 2013 wurde sie mit dem Herbert Strate-Preis der Filmstiftung NRW und HDF Kino e.V. für ihr Engagement für den deutschen Film ausgezeichnet. 2017 erhielt die Regisseurin den Helmut-Käutner-Preis der Landeshauptstadt Düsseldorf.

Weitere Ehrungen
Die Europäische Film Akademie ehrt den italienischen Regisseur Marco Bellocchio mit dem European Innovative Storytelling Award für seine sechsteilige Miniserie „Exterior Night“. Zuletzt förderte die Filmstiftung sein Drama „Kidnapped“, das derzeit u.a. in NRW realisiert wird, sowie seinen international beachteten Mafiafilm „The Traitor“ („Il Traditore“). Der European Achievement in World Cinema Award geht in diesem Jahr erstmals an einen palästinensischen Preisträger, den Autor, Regisseur, Schauspieler und Produzenten Elia Suleiman („Divine Intervention“, „It must be heaven“).

Der Europäische Filmpreis
Der Europäische Filmpreis wird seit 1988 von der Europäischen Filmakademie verliehen. Insgesamt
35 Spielfilme und 14 Dokumentarfilme standen in der Vorauswahl für die renommierte Auszeichnung. 4.400 Mitglieder der EFA stimmen nun über die Highlights des europäischen Kinos unter anderem in den Kategorien bester Europäischer Film, Regie, Schauspielerin, Schauspieler und Drehbuch sowie für die Nominierungen in der Kategorie Dokumentarfilm ab.

Weitere Informationen sowie einen Livestream der Preisverleihung gibt es unter europeanfilmawards.eu

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