Ein weiterer Meilenstein ist geschafft: Im Straßenbahntunnel und der Haltestelle der Stadtwerke Augsburg (swa) unter dem Augsburger Hauptbahnhof sind nun alle Gleise verlegt. Auch der Fahrleitungsbau wird bis Ende des Jahres abgeschlossen sein.

Trotz Verzögerungen durch die allgemeinen Lieferengpässe nehmen Tunnel, Straßenbahnhaltestelle und Zwischenebene unter dem Augsburger Hauptbahnhof immer mehr Gestalt an. Im 450 Meter langen Straßenbahntunnel mit Haltestelle und Wendeschleife wurden insgesamt 1.150 Meter Gleis verlegt. Auf der Tunnelrampe in der Halderstraße schließen die Gleise künftig an das bestehende Straßenbahnnetz an. Auch der Fahrleitungsbau für die Versorgung der Trams mit 100 Prozent Ökostrom ist nahezu fertig. Im Bereich Tunnel West Richtung Rosenaustraße, in der Wendeschleife und im Stationsbauwerk sind die Fahrleitungsanlagen montiert, aktuell folgt der Bereich Tunnel Ost Richtung Innenstadt. Bis Ende des Jahres werden alle Fahrleitungsanlagen montiert sein.

Zehn Rolltreppen verbinden künftig die Straßenbahnhaltestelle in rund 13 Metern Tiefe mit der Verteilerebene, die sieben Meter unter der Erde liegt und den Bahnsteigen der DB an der Oberfläche. Auch in das historische Empfangsgebäude führt dann eine Rolltreppe. Die meisten Rolltreppen sind bereits eingebaut, bis Frühjahr 2023 werden sie vollständig fertig sein. Auch die Schächte für die Aufzüge, die für eine barrierefreie Verbindung zwischen den Ebenen sorgen, sind fertig. Die Aufzüge sind rechtzeitig zur Eröffnung der Empfangshalle und der Verteilerebene im August 2023 einsatzbereit. Ebenfalls genutzt werden kann der neue Fußgängertunnel von Westen aus dem Thelottviertel in den Hauptbahnhof.

Weltweite Lieferengpässe betreffen auch Augsburger Hauptbahnhof

Die Empfangshalle im Bahnhofsgebäude und die neue großzügige Mittelpassage werden voraussichtlich wie geplant im August 2023 eröffnet. Dann ist der Hauptbahnhof für die Fahrgäste des Zugverkehrs barrierefrei und voll funktionsfähig nutzbar.

Die technisch komplexere Straßenbahnhaltestelle im zweiten Untergeschoß befindet sich dann noch im Bau. Wie derzeit bei so vielen Bauprojekten sind Lieferengpässe bei technischen Baumaterialien die Ursache für Verzögerungen.

Gesamtprojekt Mobilitätsdrehscheibe Augsburg

Somit ist dennoch ein Großteil des Gesamtprojekts „Mobilitätsdrehscheibe“ mit den fünf Einzelprojekten fast fertig: Die Straßenbahnlinie 6 ist seit 2010 in Betrieb, der neue Königsplatz wurde 2013 eröffnet und seit Dezember 2021 rollt die Linie 3 bis nach Königsbrunn. Wenn auch die Straßenbahnhaltestelle unter dem Hauptbahnhof in Betrieb gehen wird, werden zunächst zwei von später drei Linien in der Haltestelle unter dem Hauptbahnhof verkehren, die Linien 3 und 4, die in der unterirdischen Wendeschleife wenden und Richtung Innenstadt zurückfahren. Die Linie 6 folgt bis voraussichtlich 2026. Das Planfeststellungsverfahren durch die Regierung von Schwaben für das Anschlussstück vom Hauptbahnhof zum Bestandsgleis an der Luitpoldbrücke läuft derzeit noch. Das letzte Projekt der Mobilitätsdrehscheibe, die Linie 5, ist in Planung.

Insgesamt investieren die swa mehr als eine halbe Milliarde Euro in den zukunftsfähigen Ausbau des Nahverkehrs und damit in den Klimaschutz in Augsburg. Das größte Einzelprojekt ist der Hauptbahnhof mit rund 250 Millionen Euro. Es ist ein Gemeinschaftsprojekt von swa, Deutsche Bahn und Stadt Augsburg. Mit dem Projekt Hauptbahnhof wird es einen optimalen und einfachen Umstieg zwischen Zug und Straßenbahn geben. Damit wird sich die Situation für Fahrgäste von Fernreisen und Pendler wesentlich verbessern. Die Tramhaltestelle im zweiten Untergeschoß ist barrierefrei mit Aufzügen und Fahrtreppen ausgebaut und mit der darüber liegenden ebenfalls barrierefrei ausgebauten Verteilerebene und weiter mit den Bahnsteigen der DB verbunden. Das Projekt wird mit dem Höchstsatz von 83 Prozent der förderfähigen Kosten von Bund und Land bezuschusst. In den zusätzlichen Bahnsteig F für den Regio-Schienen-Takt und die Modernisierung insbesondere bahntechnischer Anlagen investiert die Deutsche Bahn in Augsburg zusätzlich weit über 100 Millionen Euro.

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