Mit der Nutzung von Kloster Irsee als Tagungs-, Bildungs- und Kulturzentrum verbindet der Bezirk Schwaben das Bekenntnis zum Bauunterhalt der denkmalgeschützten Gebäude. Dies ist nachhaltig nur durch ein tragfähiges Nutzungskonzept möglich. Jetzt gelang es, das historische Sommerhaus von Kloster Irsee zum neuen Bürogebäude für die drei in Irsee ansässigen Einrichtungen umzubauen. Auf jeweils einer Etage finden die Verwaltung des professionellen Tagungsdienstleisters Schwäbisches Bildungszentrum sowie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der beiden zertifizierten Lerndienstleister Schwabenakademie Irsee und Bildungswerk des Bayerischen Bezirketags eine neue Heimat.

„Das Renovierungskonzept sah vor, noch vorhandene Spuren der Kloster- und auch der Anstaltszeit sichtbar zu machen“, erläutert Bezirkstagspräsident Martin Sailer die Vorgaben an das mit dem Umbau beauftragte Architekturbüro Element-A (München/Heidelberg). „Das ist mit der neuen Zugangsbrücke, die auf die klösterliche Benediktregel Bezug nimmt, und durch das aufgeweitete Foyer, das auf die psychiatrische Nutzung verweist, in herausragender Weise gelungen“, so der Vorsitzende des Irsee-Werkausschusses des Bezirkstags von Schwaben.

Die barrierefreie Zugänglichkeit gewährleistet eine moderne Brückenkonstruktion (Entwurf: Christian Rudolph, Irsee), die einerseits an die benediktinische Tradition von Kloster Irsee, andererseits durch die Verkürzung des benediktinischen Lebensmottos „ora et labora et lege“ auch an die tiefen Einschnitte in seiner Geschichte erinnert. Bodenintarsien und Licht-Stelen im Innern des Gebäudes verweisen auf die ehemalige Zellenstruktur des Hauses und zitieren die erste Anstalts-Satzung von 1850. Lichte Putze und helle Holz-Glas-Wände verleihen den neuen Büros Klarheit und Transparenz.

„Die denkmalgerechte Renovierung wie zeitgemäße Umnutzung des klösterlichen Sommerhauses, das später als Tob- und Wohnhaus der Anstalt und seit 1981 als Bettenhaus des Bildungszentrums diente, verdeutlichen das Spannungsfeld zwischen Tradition und Moderne, das stilprägend ist für Kloster Irsee“, unterstreicht Dr. Stefan Raueiser. „Allen Nutzern wie Gästen des frisch renovierten Hauses wünsche ich entsprechend des neuen Leitmotivs „labora et lege“, durch Arbeit und Lektüre neue Inspirationen zu finden“, erläutert der Werkleiter des Tagungs-, Bildungs- und Kulturzentrums des Bezirks Schwaben das Konzept des jetzt abgeschlossenen Umbaus.

Ein Video über die passgenaue Einhebung der stählernen Fußgängerbrücke ist abrufbar unter Aktuelles – Kloster Irsee (kloster-irsee.de). Über das gesamte Umbauprojekt, das fast fünf Jahre Zeit in Anspruch nahm und knapp drei Millionen Euro kostete, werden Architekten, Planer und Gestalter in der Reihe IRSEER BLÄTTER zum Jahresende Auskunft geben.

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