Soulin Omar ist Coverstar der aktuellen Ausgabe von GLAMOUR Germany (06/22), die unter dem Titel „Feiern Wir“ ab 29. Oktober 2022 erscheint. Bekannt wurde die 22-Jährige durch das Castingformat Germany’s Next Topmodel. Heute ist sie international erfolgreich. Im Interview mit Elisabeth Krainer, Contributing Editor GLAMOUR Germany, spricht Soulin Omar über ihren Werdegang und wie sie zu ihrem Selbstbewusstsein gefunden hat. Ungewohnt offen erzählt sie außerdem über die Flucht vor dem Krieg in Syrien und wie diese Erfahrungen sie geprägt haben

„Ich freue mich sehr, dass wir mit Soulin Omar wieder eine junge Frau für unser Cover gewinnen konnten, die anderen durch ihre empowernde Geschichte Mut macht. Das Thema ,Flucht vor Krieg‘ ist ja leider wieder äußerst aktuell. Mit ihrem Mut und ihrer wichtigen Message, passt Soulin perfekt zu dem wofür GLAMOUR steht: For Women Reshaping the World“, so Georg Wittmann, Head of Editorial Content, Glamour Germany. 

Soulin Omar im Cover-Interview 
Im Folgenden finden Sie Auszüge aus dem Gespräch mit Soulin Omar, die Sie gerne für eine redaktionelle Berichterstattung verwenden können. Das komplette Interview finden Sie in der neuen Ausgabe von GLAMOUR Germany sowie online auf GLAMOUR.de.

Soulin Omar ist eine der erfolgreichsten Kandidatinnen von Germany’s Next Topmodel. Dass sie sich nicht mit weniger zufriedengeben würde, ahnte sie schon früh: 
Ich wusste, dass ich irgendwann erfolgreich sein würde, wenn ich hart arbeite und meinen Job liebe. Aber ich dachte nicht, dass das in so kurzer Zeit passieren wird. Spätestens als ich dann in der Kampagne von Calzedonia auf den Billboards in ganz Deutschland zu sehen war, wurde mir klar, was ich im letzten Jahr alles erreicht habe. Das ist ein krasses Gefühl.

Für ihre Meinung steht Soulin ein. Längst weiß sie aber, nicht alle Themen sind es wert, die eigene Energie anzuzapfen: 
„Ich bin sehr tough und habe keine Angst davor, meine Meinung zu sagen. Mit der Zeit habe ich aber gelernt, meine Energie nur in die Themen zu stecken, die es auch wirklich wert sind.“

Im Alter von 11 Jahren musste Soulin Omar vor dem Krieg in Syrien fliehen. Lange fiel es ihr schwer, über das Erlebte zu sprechen. Schließlich entschied sie sich doch dazu, auch, um etwas zu bewirken: 
„Ich will nicht darauf reduziert werden, dass ich aus Syrien komme und fliehen musste. Das ist aber trotzdem ein Teil von mir. Ich würde mich nicht wohlfühlen, wenn ich das nicht zeigen könnte.“

“Wir haben viel Kontakt mit Tanten und Onkeln. Leider sind vor ein paar Monaten meine Großeltern verstorben, wir haben sie seit zehn Jahren nicht gesehen und konnten uns nicht verabschieden. Für meine Mutter war das der Horror. So geht es vielen Menschen, das ist kein Einzelschicksal, sondern die Geschichte einer ganzen Generation. Ich denke, man muss da mehr darüber sprechen, weil es für Nicht-Betroffene sehr schwer ist, das nachzuvollziehen. Während meiner Schulzeit habe ich bemerkt, wie wenig die Menschen über Flucht wissen. Ich werfe das niemandem vor, aber ich dachte mir irgendwann: Wenn ich nicht anfange, darüber zu sprechen, wer dann?

Deutschland ist mittlerweile zu ihrem Zuhause geworden, der Start fiel ihr nicht immer leicht:
„Deutschland ist mein Zuhause, ja. Weil ich hier Menschen gefunden habe, zu denen ich eine echte Verbindung aufbauen konnte. Aber auch Syrien wird immer ein Teil von mir bleiben.“

Trotzdem waren besonders die ersten zwei, drei Jahre hart, ich habe oft gezweifelt. Ich bin an Lehrer:innen geraten, die mir gesagt haben, aus mir würde nie etwas werden, aber ich wollte genauso wie meine Brüder das Abitur schaffen und studieren. Es ist hart, wenn einem Menschen mit so viel Verantwortung wie Lehrer:innen das Vertrauen entziehen. In solchen Momenten war ich froh, meine Mutter zu haben, die mich immer bestärkt hat. Die mich die Schule wechseln ließ und immer daran geglaubt hat, dass ich meine Träume erreiche.

Soulin Omar über Integration und warum es ihr persönlich wichtig ist, offen zu sein:
„Es geht nicht darum, seine Wurzeln zu vergessen oder ein neuer Mensch zu werden, sondern aus alten und neuen Sachen etwas zu schaffen, womit man sich wohlfühlt. Wir mussten uns nie entscheiden zwischen: Bin ich syrisch oder bin ich deutsch? Bis vor sechs Jahren haben wir als Familie zum Beispiel kein Weihnachten gefeiert. Wir fanden aber die Stimmung so schön: Die Familie kommt zusammen, alles ist besinnlich und strahlt Wärme aus. Das wollten wir auch mitfeiern. Deshalb gibt es bei uns jetzt an Weihnachten ein Familienessen. Wir servieren eine gefüllte Gans mit Rotkohl, aber orientalisch angehaucht. Das muslimische Zuckerfest nach Ramadan und das viertägige Opferfest feiern wir auch.“

Selbstbestimmt zu entscheiden, ist für Soulin mehr denn je ein Ausdruck von Empowerment:
„Ich komme aus einer ganz anderen Kultur, man kann beide nicht miteinander vergleichen. Aber ich dachte, die Leute würden mich verurteilen, weil ich aus Syrien komme und mich auch mal ein bisschen freizügiger zeige. Irgendwann kam ich an den Punkt, wo mir klar war: Ich möchte in allen Lebensbereichen absolut selbstbestimmt entscheiden – wie ich arbeite, wen ich liebe, wie ich mich kleide. Das ist für mich auch eine Form von Empowerment.“

Die GLAMOUR-Ausgabe mit Coverstar Soulin Omar ist ab dem 29. Oktober 2022 überall im Handel und online erhältlich. Das Cover-Interview finden Sie auch auf GLAMOUR.de.

Dem Heft ist die Shopping-Card zur GLAMOUR Shopping-Week X-MAS beigefügt: An den Aktionstagen vom 03. bis 11. Dezember 2022 können sich die GLAMOUR- Leser:innen wieder auf exklusive Rabatte, Geschenke und Vorteile der teilnehmenden Partner:innen aus den Bereichen Fashion, Beauty, Food & Beverage, Sport und Living freuen.

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