“Wir kennen sie alle: Filter auf Instagram, Tik Tok und Co, die unser Gesicht vollkommen verändern, vermeintlich optimieren und an die aktuellen Schönheitsstandards anpassen – mit einem Klick. Beauty-Filter verzerren unsere Wahrnehmung und schaffen viel Leid. Sie führen dazu, dass sich das Schönheitsideal von der Realität entfernt. Sie machen Druck, sie schaden der mentalen Gesundheit. Für manche ist der Leidensdruck so hoch, dass sie bereit sind, diesen operativ zu beseitigen, und das, obwohl sie damit ein gesundheitliches Risiko auf sich nehmen.
Ich bin Silvi Carlsson, Kulturkritikerin, Aktivistin und Youtuberin und ich beschäftige mich schon länger mit Filtern und Retusche. (…) Die vielen Gespräche, Kommentare und auch aktuelle Statistiken über die immer weiter steigenden Schönheitseingriffe zeigen mir: Der Druck, schön zu sein, ist scheinbar größer denn je. Wie sollen wir aber auch eine realistische Vorstellung davon haben, wie Menschen eigentlich aussehen, wenn wir vermehrt nur gefilterte Versionen konsumieren?
Es muss sich was ändern – und dieses Jahr habe ich Hoffnung, dass das auch in Deutschland passiert:
- Norwegen hat es vorgemacht: Im Juli 2022 ist in Norwegen eine Gesetzesänderung in Kraft getreten, wonach Influencer*innen und andere Werbeschaffende explizit kennzeichnen müssen, wenn das Aussehen von Personen in Werbeanzeigen geändert wurde. Die Maßnahme gilt für klassische wie für soziale Medien. Diese Gesetzesänderung soll letztlich dafür sorgen, dass weniger idealisierte Körper in der Reklame dargestellt werden und vor allem jüngere Menschen keine unrealistischen Schönheitsideale entwickeln (Quelle: spiegel.de).
- Die Konferenz der Gleichstellungs- und Frauenministerinnen und -minister, -senatorinnen und -senatoren der Länder (GFMK) unter dem Vorsitz der Senatorin Katharina Fegebank haben die Kennzeichnungspflicht bei Bearbeitung von Bildmaterial in der Werbung und in sozialen Netzwerken mehrheitlich beschlossen. Sprich, das Thema ist in der politischen Arena angekommen, nur leider noch nicht auf Bundesebene (Quellen: Tagesschau, Gleichstellungsministerkonferenz).
Diese zwei Impulse aus dem Sommer dürfen jetzt aber nicht verpuffen und da möchte ich – hoffentlich gemeinsam mit zahlreichen anderen – einen Unterschied machen. Neben Aufklärung und Medienkompetenz muss eine Kennzeichnungspflicht für retuschierte Fotos und Videos bei allen durchgesetzt werden, die damit Geld verdienen. Vor allem jüngere Frauen müssen durch eine Kennzeichnung mehr geschützt werden, um nicht ständig von einer Filter-Realität negativ beeinflusst zu werden. Ich fordere von den politischen Entscheidungsträger*innen: #BeautyFilterKennzeichnen: Filter und Retusche nur mit Kennzeichnung!”
Liste der Unterstützer*innen [wird auf der Petitionsseite fortlaufend aktualisiert]:
– Alexas Earth, Influencerin, queere Aktivistin, Feministin (zur Instagram-Seite)
– Aljosha Muttardi, einer der Fab5 bei Queer Eye Germany, Facharzt für Anästhesie (zur Instagram-Seite)
– Charlotte Suhr, Autorin, Feminstin, Philosophin (zur Instagram-Seite)
– Dr. Maya Götz, Medienwissenschaftlerin und Medienpädagogin, Autorin der IZI-Studie (zur Homepage)
– Hannah Maylou, Bloggerin, Instagrammerin, hinterfragt Schönheitsideale (zur Instagram-Seite)
– Julia Kremer, Influencerin, Aktivistin und Podcasterin #RespectMySize (zur Instagram-Seite)
– Marti Fischer, Musiker, Video Creator, Influencer (zur Instagram-Seite)
– Myra Snoflinga, Youtuberin, Instagrammerin, Aufklärung zu Kurkuma (zur Instagram-Seite)
– Rebecca Nmyr, Model, Aktivistin, Influencerin (zur Instagram-Seite)
– Wayofkatrin, Aktivistin, Feminstin, Influencerin (zur Instagram-Seite)
Den vollständigen Text der Petition finden Sie unter
innn.it/BeautyFilterKennzeichnen
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