Insbesondere ging es darum, die Datenlage über die während der Krankenmord-„Aktion T4“ in den Jahren 1940/41 ermordeten Patientinnen und Patienten zu verbessern. Da die Datensätze für manche Einrichtungen sehr rudimentär sind, ist derzeit eine fundierte Auskunft an Angehörige der Opfer in zahlreichen Fällen nicht möglich. So sind bis heute viele Todesorte nicht genau feststellbar. Dies hat zur Konsequenz, dass es für einen Teil der Opfer bis heute keinen Ort der Erinnerung gibt. Damit besteht für die Angehörigen kein Ort der Trauer.
Daher haben die „Euthanasie“-Gedenkstätten Grafeneck, Hartheim und Pirna-Sonnenstein bereits 2018 ein Rechercheprojekt initiiert, um die Qualität der Einträge in den jeweiligen Opferdatenbanken zu verbessen und strittige Fälle aufzuklären. Der Hauptausschuss des Bayerischen Bezirketags beschloss im Oktober 2019, das Projekt mit seinem Bildungswerk in Irsee zu unterstützen.
„Durch jahrelange Kontakte mit Opferangehörigen wissen wir, dass die Dauer eines Anstaltsaufenthalts und der Grund der Aufnahme, essentielle Fragen sind“, betont Mag. Peter Eigelsberger von der Dokumentationsstelle Hartheim bei Linz. „Daher wollen wir versuchen, für alle Einrichtungen in Bayern und Franken die Datensätze um Aufnahmen, Diagnosen und möglichst viele zusätzliche Informationen zu erweitern, um Angehörige bestmöglich informieren zu können.“
Nach Abschluss von erweiterten Recherchen in den Archiven der einzelnen Einrichtungen und einer grundlegenden Revision der Datenbanken der drei Gedenkstätten sollen die neuen Erkenntnisse im kommenden Jahr einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Auf dem Expertentreffen in Kloster Irsee wurde der aktuelle Zwischenstand der Recherchen diskutiert und das Ausstellungsprojekt auf den Weg gebracht.
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