Über 30 Speaker*innen in 8 Panels an 3 Tagen. Die Themen von CYBER ATTACK auf einen Blick:
- Geschichte der Avantgarde und der zeitgenössischen disruptiven Technologien
- Intervention, Widerstand, Digitale Kunst und Aktivismus
- Digitales Nomadentum und Virtuelle Produktion
- Blockchain-Technologie und NFTs: Der neue Kunstmarkt, seine Geschichte, Missverständnisse und Chancen
- XR-Technologie und neue Wege in der physischen Performance und den Medien
- Kunst, Medien und soziale Gerechtigkeit im Metaverse
Technologische Innovationen verändern die Ästhetik und Darstellungsweisen in Kunst, Kommunikation und Diskursformaten weltweit grundlegend. Publikum und Kunst, Bürger*in und Wissenschaft agieren direkter miteinander. Es bilden sich Communities und Diskurse über große Entfernungen. Trotz Vereinzelung, Heimatlosigkeit und Exil können Diskurse begründet, kann Kunst produziert und rezipiert werden.
Die derzeitige prekäre Weltlage mit ihren multiplen Krisen macht diese Errungenschaft plötzlich zu einer elementaren Kulturtechnik. Künstlerische Produktionen sind permanent bedroht, öffentliche Versammlungen eingeschränkt, neue Formen der Überwachung möglich, viele Akteur*innen aufgrund von drohender Gewalt zur Flucht oder Migration gezwungen. Zurück bleiben weit verstreute kreative Gemeinschaften und isolierte Akteure, deren Redefreiheit bedroht ist und die sich inmitten eines digitalen Informationskriegs wiederfinden. Konfrontiert mit einem konstanten Gefühl der Unsicherheit und Entwurzelung, welches sich eklatant von dem zu Beginn unseres Jahrhunderts unterscheidet.
Die Konferenz CYBER ATTACK wurde im Februar 2022 Jahres inhaltlich geplant. Initiiert von Ricarda Ciontos, Leiterin der NORDWIND Plattform und Festivals. Konzipiert von FuturePerfect Studio, New York und dem russischen Künstler und Kurator Denis Semionov standen die neuen Avantgarden digitaler Kunst im Fokus. Die einschneidende Veränderung der politischen Weltlage hat der Konferenz eine weitere Dimension verliehen und es wurde entschieden, eine Reihe ukrainischer Medienkünstler*innen mit ins Programm zu nehmen. Festivalleiterin Ricarda Ciontos dazu:
„Natürlich werden bei CYBER ATTACK die, auch wenn von uns nicht explizit kommunizierten, Nationalitäten der Teilnehmer*innen aus den USA, der Ukraine, Belarus und Russland für viele Rezipient*innen erstmal im Vordergrund stehen und auch das Cyber Attack Produktionsteam besteht aus Kolleg*innen, die von Tiblissi bis Kasachstan meist bereits im Exil mit uns arbeiten. Wir wollen, aber den Bogen deutlich weiter spannen und von Migration und Verlust, von digitalem wie analogen Nomadentum, von Identitätssuche und Findung und den Möglichkeiten neuer Technologien erzählen. CYBER ATTACK ist Labor und Begegnungsplattform zugleich und stellt eine Utopie des Austauschs in den Vordergrund, dort wo politische Dialoge längst verstummt sind.“
– CYBER ATTACK: DIGITAL ART AND ACTIVISM beschreibt neue Narrative, die geeignete Antworten finden auf fortschreitende ökonomische, klimatische und politische Krisen und die neue Gemeinschaften und Allianzen ermöglichen.
– CYBER ATTACK: DIGITAL ART AND ACTIVISM bringt Künstler*innen, Kurator*innen, Wissenschaftler*innen und Produzent*innen aus Australien, Russland, der Ukraine, Vietnam, Deutschland, Belarus und den USA zusammen, um ihre Ansätze zu neuer Kunstproduktion, Machtstrukturen und den kreativen Antworten auf drängende Fragen unserer Zeit zu teilen.
– Dies reicht von den Roboterprozessionen des Aktivisten Chico MacMurtries entlang der US-Mexikanischen Grenze, bis hin zu Theo Triantafyllidis‘ KI-gesteuerten Simulationen und LARP-Performances (Live Action Role Playing), die Szenarien des Bürgerkriegs in den USA dramatisieren. Von den Mixed-Reality-Installationen von AES+F bis zu Tosca Teráns immersivem Konzert mit elektronischer Musik in Zusammenarbeit mit einem lebendem Myzel, das ökologische Fehlentwicklungen und Umweltbewusstsein thematisiert.
Mehr Informationen unter www.cyberattack.nordwind-festival.de
NORDWIND e. V
Mariannenplatz 2
10997 Berlin
Telefon: +49 (30) 54592220
http://nordwind-festival.de
Telefon: +49 (34263) 700337
E-Mail: sebastian.goeschel@nordwind-festival.de