„Zunächst sollten sich Anleger nicht von der kurzfristigen Volatilität beeindrucken lassen“, meint Grüner. „Diese Bewegungen zu interpretieren ist immer ein relativ hoffnungsloses Unterfangen, für Aktien wie Anleihen gleichermaßen.“ Dabei werde die Anlegerstimmung bezüglich der Zinssituation auch nicht nur von den Fed-Prognosen beeinflusst, die wiederum selbst ziemlich volatil sein können. In der letzten Woche habe beispielsweise der kräftige Kursrückgang britischer Staatsanleihen für Unruhe gesorgt, als die britische Regierung ihren Plan enthüllte, Steuersenkungen mit der Aufnahme hoher Kredite zu finanzieren. „Flüchtige Stimmungsschwankungen gehören auch an den Anleihemärkten dazu – und leider sind diese Schwankungen unvorhersehbar“, so Grüner. „Wir können jedoch einige Grunderwartungen für eine längere Zeitspanne formulieren, die entnervten Anlegern Mut machen dürften.“
Die Realität ist besser
In den USA sei die Wahrscheinlichkeit groß, dass Anleger ihre Erwartungen an die künftigen langfristigen Zinsen als überzogen anerkennen. Betrachte man die Zinsen der US-Staatsanleihen im Vergleich zu inflationsgeschützten Anleihen, dann liefere diese Differenz Aufschluss darüber, wie Anleger die durchschnittliche jährliche Inflation einschätzen würden. Auf zehn Jahre betrachtet liege diese Zinsdifferenz bei 2,29 Prozent, Tendenz fallend.
„Inflation wird trotzdem auf absehbare Zeit das heiße Thema bleiben, weshalb an dieser Stelle weiterhin Geduld gefragt ist“, erläutert Grüner. „Die Preisspitzen bei zahlreichen Rohstoffen sind überwunden, allerdings dauert es eine gewisse Zeit, bis diese Entwicklung die Produktionsprozesse durchdringt und erst im letzten Schritt eine Stabilisierung der Konsumgüterpreise erfolgt.“ Auch die Beseitigung von Engpässen in der Lieferkette und niedrigere Transportkosten dürften sich als hilfreich erweisen. Je mehr sich die Inflation verlangsame, desto mehr dürften auch die Erwartungen der Anleger in Bezug auf die langfristigen Zinssätze sinken und desto unwahrscheinlicher sei es, dass die Fed „Alleingänge“ mit unvorhersehbaren Konsequenzen starte.
Fazit
„Die Wirtschaftsdaten dürften schrittweise mehr Klarheit schaffen, wie die USA die Fed-Aktivitäten bewältigt und wie es Europa inmitten seiner Energieprobleme ergeht“, resümiert Grüner. Wichtig sei hierbei: Selbst wenn die Zahlen nicht großartig sind, seien die Aktienrückgänge seit Jahresbeginn damit vereinbar, dass die Märkte eine flache Rezession einpreisen würden. „Eine Bestätigung dieser Tatsache würde wahrscheinlich zahlreiche Fragestellungen endlich beenden und den Anlegern helfen, sich mehr auf die Zukunft und eine mögliche Erholung zu konzentrieren. Und wenn die Gewinnmargen der börsennotierten Unternehmen heute trotz aller Herausforderungen weiterhin gut sind, spricht das für die Fähigkeit der Unternehmen, Rückschläge zu verkraften und kritische Phasen zu meistern.“ Wer Aktien besitze, beteilige sich an dieser Widerstandsfähigkeit.
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