Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Bonn/Rhein-Sieg spricht sich für eine schnelle Umsetzung des Gewerbeparks Pützchen aus und zeigte sich im Rahmen der Sitzung des Ausschusses für Europa, Internationales, Wissenschaft, Wirtschaft und Arbeit am 18. Oktober irritiert über die politische Infragestellung des Projekts.

„Die Fläche ist seit mehreren Jahren in der Entwicklung, es gibt über 80 Anfragen von interessierten Unternehmen. Trotz des dringenden Bedarfs steht in der politischen Diskussion derzeit leider nicht die erfolgreiche Umsetzung des Vorhabens im Vordergrund. Was die Stadt Bonn jetzt jedoch braucht, ist der Ansatz: „Das lösen wir gemeinsam“, sagte IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Hubertus Hille in Richtung der Ausschussvertreter.

Die Bundesstadt Bonn befindet sich zwar bereits in Gesprächen zur gemeinsamen Erschließung von regionalen Gewerbeflächen. Dennoch ist es aus IHK-Sicht unerlässlich, auch die wenigen eigenen geeigneten Flächen nutzbar zu machen. Nur so können wohnortnah Arbeitsplätze gesichert und neu geschaffen werden. Das trägt letztendlich auch zur Verkehrsreduktion bei. Die IHK kann sich in Pützchen auch die Errichtung eines klimagerechten nachhaltigen Gewerbeparks vorstellen und würde sich in die Fachdiskussion weiter einbringen. „Wichtig ist, dass diese Anpassungen in den schon begonnenen Prozess einfließen. Ein vollständiger Neustart würde den Gewerbepark unnötigerweise kostspielig verzögern. Das Interesse von Unternehmen könnte schwinden“, so Hille weiter. Am 27. Oktober wird sich der Bonner Stadtrat mit dem Thema beschäftigen. „Hier erwartet die regionale Wirtschaft konstruktive Vorschläge, wie es weitergeht“, sagte Hille abschließend.

Die IHK informierte den Ausschuss zudem über die voraussichtlichen Auswirkungen der Umweltspur auf dem Hermann-Wandersleb-Ring. Die Umweltspur könnte zu einer Verschlechterung des Verkehrsflusses und zu mehr Emissionen und Ausweichverkehren führen. Die Kammer beobachtet die Testphase kritisch. Zudem forderte die IHK eine bessere Abstimmung der Straßenbaustellen sowie die Zurücknahme von Kappungen und Durchfahrtsbeschränkungen, um die negativen Auswirkungen der Baumaßnahmen geringer zu halten. Im Hinblick auf die Bonner Westbahn regte die IHK den Blick auf andere Städte an: Der Einsatz von batterieelektrischen Trambussen könnte hier eine schneller umzusetzende Alternative zur schienen- und oberleitungsgebundenen Bahn sein.

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