Gute Nachricht aus Düsseldorf: Das Land NRW finanziert erneut die Kinderschutzambulanz des Evangelischen Klinikums Bethel (EvKB).

Die Einrichtung der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin am EvKB gehört zu einem Netz von Kinderschutzambulanzen, das vor drei Jahren vom Landesgesundheitsministerium NRW initiiert wurde. Sie ist für Bielefeld und Umgebung zuständig. Ihre Aufgabe: Krisenintervention und Diagnostik bei allen Fällen von Kindeswohlgefährdung – sexualisierte Gewalt, Misshandlung, Vernachlässigung. Erschreckend: Die Zahl der Fälle nimmt zu. Bereits bis Ende September 2022 haben sich Leiterin Claudia Friedhoff und ihre Kollegin um 140 Fälle kümmern müssen. 2021 waren es insgesamt 156. Friedhoff: „Unsere Arbeit setzt da an, wo es um Hilfen für die Kinder geht.“

Vertrauen aufbauen, zuhören – mindestens fünf Sitzungen mit den Kindern sind nötig, mitunter ergänzt durch medizinische Untersuchungen in der Kindernotaufnahme oder der Gynäkologie. „Wir arbeiten reibungslos zusammen. Die Strukturen des Kinderschutzes sind im EvKB gut etabliert“, so Friedhoff. Bereits vor 30 Jahren wurde am Sozialpädiatrischen Zentrum (SPZ) des EvKB ein Sonderbereich „Sexualisierte Gewalt“ gegründet – der Vorgänger der heutigen Kinderschutzambulanz. Seit 2011 gibt es die multiprofessionelle Kinderschutzgruppe, die unter anderem einen Leitfaden bei Verdacht auf Kindeswohlgefährdung entwickelt hat.

Univ.-Prof. Hamelmann, Ärztlicher Direktor im Kinderzentrum Bethel, betont: „Kinderschutz ist die aktive Hinwendung für eine hilflose Gruppe. Unsere Kinderschutzambulanz leistet einen wichtigen gesamtgesellschaftlichen Beitrag!“ Neben den Landesmitteln erhält die Einrichtung am EvKB darum auch von der Stadt Bielefeld und der Rabe-Stiftung finanzielle Unterstützung. Claudia Friedhoff wünscht sich, dass das Betheler Vorbild Schule macht: „Kinderschutzambulanzen muss es an jeder Kinderklinik geben.“

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