Mit seinen selbstfahrenden Rübenrodern änderte HOLMER ab 1974 ein landwirtschaftliches Verfahren. Zahlreiche Patente und Erfindungen aus Eggmühl – wie etwa die automatische Einzelreihentiefenführung EasyLift – prägen die Zuckerrübenernte. Nun stellt HOLMER seinen neuesten Zuckerrübenvollernter vor, den Terra Dos 5.

Das Fahrzeug ist als zwei- und dreiachsige Variante erhältlich, als Terra Dos 5-30 und Terra Dos 5-40. Etliche bewährte Komponenten aus dem Vorgängermodell Terra Dos T4 wurden übernommen oder verbessert. Der MTU-Motor mit 652 PS / 480 kW erfüllt die Abgasnorm Stage V.

Der Terra Dos 5 bietet eine Lösung für die fünf größten Herausforderungen der Zukunft: Fahrerknappheit, steigende Kosten, schwierige Erntebedingungen, Nachhaltigkeit und Digitalisierung.

Dem Problem der Fahrerknappheit begegnet HOLMER, indem es den Fahrer konsequent in den Mittelpunkt der Entwicklungen stellt, insbesondere bei der Gestaltung der Kabine.

Die Beleuchtung mit LED-Streifen hat insgesamt 22.785 lm und wurde eigens für die Rübenernte entwickelt. Die Spezialoptiken mit asymmetrischen Abstrahlungswinkeln ermöglichen eine homogene Ausleuchtung im Nah- und Fernbereich. Bei Nachtschichten wird der Fahrer weniger geblendet, was ein ermüdungsfreies und entspanntes Arbeiten garantiert. Wissenschaftliche Untersuchungen zu verschiedenen Fahrergrößen, Sitz- und Bedienpositionen bestimmen die Gestaltung des Arbeitsplatzes. Die Kabine wurde um 18 cm verlängert, die Bedienelemente auf das Wesentliche reduziert und ergonomisch angeordnet. So entsteht ein Gefühl persönlicher Freiheit auf dem Rübenroder.

Im Mittelpunkt der Neuentwicklung steht die Benutzeroberfläche auf dem Hauptdisplay als Schaltzentrale des Fahrers. Hier sind die Informationen bewusst reduziert worden, um dem Fahrer schnell und einfach die wichtigsten Maschinenparameter zur Verfügung zu stellen. Die Anzeige ist angelehnt an bekannte Formate aus dem Automobil- und Smartphonebereich, um einen schnellen Wiedererkennungswert und eine intuitive Bedienbarkeit zu schaffen. Zusätzlich werden Maschineneinstellungen durch farbig kodierte Informationsleisten interpretiert. So erkennt der Fahrer sofort, ob alles „im grünen Bereich“ ist und wird permanent geschult. Neue Fahrer können durch diese Hilfestellung schneller angelernt werden, zu Beginn der Rodekampagne fällt der Wiedereinstieg auf der Maschine leichter und erfahrene Fahrer gewinnen Zeit, um die Erntequalität zu überwachen. Für geübte Fahrer sind die bekannten Feineinstellmöglichkeiten selbstverständlich weiterhin verfügbar.

Eine Fußbodenheizung für kalte Arbeitstage, ein integrierter Staubsauger sowie eine überarbeitete Kabinenplattform mit neuem Aufstieg für ein größeres Platzangebot schaffen ein angenehmes Arbeitsumfeld. Dem Fahrer wird ein Wohlfühlarbeitsplatz geboten, an dem ihn die Maschine optimal unterstützt und er sich ganz auf die Rodequalität konzentrieren kann.

Da die Kosten für Rübenanbauer stark gestiegen sind, wird auch der Ernteprozess kritisch auf Einsparpotentiale geprüft. HOLMER leistet hierzu seinen Beitrag, indem es die Lebenszeit verschiedener Bauteile weiter optimiert, wie bereits 2019 mit der Einführung des haltbareren HOLMER DuraShare. So sinken bei der Ernte die Kosten für Verschleißteile und die Maschine wird noch einsatzsicherer.

Die Reinigung verfügt über geschmiedete Siebsternzinken, die einzeln getauscht werden können, was die Ersatzteilkosten in diesem Bereich um 15 % senkt. Die Elevatorantriebsräder wurden mit verschleißarmen Hardox®-Fingern bestückt. Auch die Kratzbodenplatten und die Verschleißplatten im Kettenlauf des Bunkers sind nun aus Hardox®.

Im gesamten Fahrzeug wurden zudem Bauteile für noch mehr Langlebigkeit verstärkt, so z. B. der Kettenstrang, der mit 125 kN eine um 25 % erhöhte Bruchlast hat. Andere Bauteile wurden konstruktiv verändert, so wurden etwa die Tragrollen im Elevatorkanal durch Gleitleisten ersetzt. Neben der Senkung des Verschleißes wird dadurch ein gleichmäßigerer Lauf des Elevators gewährleistet und die punktuelle Maximalbeanspruchung des Gurtes besonders bei hohen Ertragssituationen verhindert.

Zu dem Ziel der verringerten Wartungskosten trägt auch der Filterwechsel nach Beladungszustand und die Erhöhung des Wartungsintervalls des Dieselmotors von 500 h auf 750 h bei.

Der Terra Dos 5 ist haltbarer und robuster, so dass die Verschleiß- und Wartungskosten sinken. In Verbindung mit den HOLMER-Wartungsverträgen sind die Rodekosten damit verlässlich kalkulierbar.

Geänderte klimatische Bedingungen lassen immer extremere Rodebedingungen von Trockenheit bis hin zur Nässe, von dürren Blättern bis hin zu stark verunkrauteten Beständen zur Normalität werden. Der Terra Dos 5 ist für diese Ausnahmesituation optimal gerüstet und stellt maximale Flexibilität zur Verfügung.

Der neue, gewichtsoptimierte HS-Schlegler hat eine geändert Haubengeometrie, um ein besseres Saugen bei trockenen Blättern zu erzeugen. Der HR-Roder verfügt über einen längsverstellbaren Zwangseinzug zur Verbesserung des Rübenflusses bei hohem Unkrautbesatz und einen parallel verstellbaren Walzentisch, was eine optimale Anpassung gerade bei schwierigen Rodebedingungen ermöglicht. Die größeren Tasträder mit 850 mm garantieren eine bessere Tiefenführung bei nassen Bedingungen. Die Reinigungsfläche der Siebsterne wurde um 7,5 % erhöht, um höhere Kapazitäten aufnehmen zu können, eine größere Bandbreite an Reinigungseinstellungen zu ermöglichen und den Rübenfluss zu verbessern. Dafür sorgen auch die optimierten Übergabestellen und die verbesserte Zinkengeometrie. Die druck- und drehzahlgesteuerte adaptive Reinigung gewährleistet einen gleichmäßigen Lauf und verhindert auch bei sehr geringen Drehzahlen ein Verstopfen, was zur Schonung der Rüben bei gleichzeitiger Fahrerentlastung beiträgt. Für höhere Erträge, schwierige Rodebedingungen und den Einsatz von acht-, neun- und zwölfreihigen Rodeaggregaten wurde zudem die Hydraulikleistung im Terra Dos 5 optimiert.

Viele dieser Innovationen haben auch eine direkte Auswirkung auf die Nachhaltigkeit des Terra Dos 5. So reduziert die sensorbasierte Wartung der Hydraulikfilter nach Lastzustand den Ölverbrauch und einen unnötig häufigen Tausch der Filterelemente.

Als erster Rübenroder kann der Terra Dos 5 mit Bio-Hydrauliköl von PANOLIN® befüllt werden. Der Einsatz wurde erfolgreich in der Ernte 2021 und 2022 getestet. Weniger Ölwechsel, eine schnellere biologische Abbaubarkeit zum Schutz der Umwelt und die Reduzierung des CO2-Fußabdrucks um 8.100 kg CO2e in 10.000 Motorstunden überzeugen. HOLMER stellt sich in diesem Bereich stark für die Zukunft auf und hat daher u. a. einen Antrag auf Mitgliedschaft im Beirat bei To-Syn-Fuel des Fraunhofer Instituts gestellt. Hier arbeitet man in Sulzbach-Rosenberg daran, Kraftstoff aus Abwasser und Klärschlamm zu erzeugen. Im Terra Dos 5 könnten so nachhaltige Kraftstoffe zur Reduzierung der CO2-Emissionen unter realen Einsatzbedingungen im Feld getestet werden.

Der Terra Dos 5 ist digital vernetzt mit der online-Plattform myHOLMER. Hier behalten Maschinenbesitzer den Überblick über alle Informationen rund um ihre Maschine – egal ob Betriebsanleitungen, Ersatzteilbestellungen, Livedaten von Maschinenparametern, Statistikdaten zu den einzelnen Tagen und eine Navigationsfunktion direkt zum Standort der Maschine. Die Plattform verfügt auch über einen Fernwartungszugriff für den Kundendienst und erlaubt so einen schnelleren und zielgerichteten Service. Alle Daten werden auf einer Cloud in Deutschland gespeichert und sind vor dem Zugriff Dritter gesichert. Über die Datendrehscheibe agrirouter können die erhobenen live-Telemetriedaten an verschiedene Farmmanagementsysteme weitergeben und dort verarbeitet werden. Durch diese vernetzte Digitalisierung erleichtert der Terra Dos 5 die Verwaltung des Maschinenparks für die Betreiber.

Der Terra Dos 5 bietet so Lösungen für die fünf größten Herausforderungen der Zukunft:

Der Wohlfühlarbeitsplatz gewinnt Fahrer, längere Wartungsintervalle und geringerer Verschleiß senken Unterhaltskosten, die Anpassung an extreme Rodebedingungen sichert die Ernte, grüne Ideen sorgen für Nachhaltigkeit und die digitale Vernetzung erleichtert die tägliche Arbeit.

2021 wurde eine Vorserie des Terra Dos 5 gebaut und im Einsatz getestet. 2022 wurde eine Kleinserie an zwei- und dreiachsigen Modellen gebaut. Der Terra Dos 5 kann ab sofort für die Rodesaison 2023 bestellt werden.

Terra – Lateinisch für Erde, bekannt durch die Terra-Bereifung – steht für den Schutz des Ackerbodens. Dos – Spanisch für zwei – steht für die zweite Fahrspur, die durch das Fahren im Hundegang ermöglicht wird. 5 steht als fortlaufende Zahl für die Generation Terra Dos, die seit 1996 die Zuckerrübenernte prägt. Terra Dos 5 steht damit für Bodenschonung und konsequente Zukunftsorientierung.

Über die Holmer Maschinenbau GmbH

Holmer ist ein modernes, mittelständisches Maschinenbauunternehmen, das landwirtschaftliche Maschinen entwickelt, baut, vertreibt und betreut. Auf dem Gebiet der selbstfahrenden Zuckerrübenvollernter ist Holmer Weltmarktführer .

Neben dem Firmensitz in Eggmühl bei Regensburg komplettieren Tochtergesellschaften in Frankreich, Polen, Tschechien, der Ukraine, der Türkei, Ägypten, den USA und China die Holmer-Gruppe zu einem Team von über 400 Mitarbeitern.

Gegründet 1969 entwickelte die Holmer Maschinenbau GmbH 1974 den ersten 6-reihigen, selbstfahrenden Zuckerrübenvollernter – ein Meilenstein der Landtechnik. Seitdem fahren die Holmer-Maschinen Kunden in über 45 Ländern auf der ganzen Welt zum Erfolg.

Über 4.000 Zuckerrübenvollernter haben die Werkshallen in Eggmühl bereits verlassen. Das aktuelle Modell Terra Dos T4 hält den Weltrekord im Rübenroden. Mit dem Rübenreinigungslader Terra Felis positioniert sich Holmer als Full-Liner im Bereich der Zückerrübenernte- und -verladetechnik. Zudem setzt der Terra Variant als leistungsstärkstes Trägerfahrzeug der Welt insbesondere auf dem Gebiet der direkten Gülleeinarbeitung Standards.

Holmer prägt durch Fortschritt, Leidenschaft und Wertschätzung die Zukunft der Landwirtschaft und begeistert mit seinen Maschinen Kunden wie Partner.

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