„Die Verkehrsunternehmen im VRS haben bereits bei der Umsetzung des 9-Euro-Tickets bewiesen, dass sie schnell handeln können“, betont Volker Otto, Geschäftsführer der Rhein-Sieg-Verkehrsgesellschaft (RSVG) und Vorsitzender des Beirats der im VRS zusammengeschlossenen Verkehrsunternehmen. „Diese Handlungsfähigkeit werden wir auch bei einem 9-Euro-Ticket-Nachfolger unter Beweis stellen“, fügt er hinzu. VRS-Geschäftsführer Michael Vogel ergänzt: „Der VRS zeichnete sich in der Vergangenheit bereits als Vorreiter bei der Einführung kundenfreundlicher und innovativer Tarifangebote aus. So leisteten wir bei der Einführung des pauschalen AzubiTickets und ganz besonders bei der Umsetzung des luftlinienbasierten eTarifs Pionierarbeit im Land.“
Der Tarifbeirat hat sich in seiner heutigen Sitzung aus strukturellen Gründen außerdem mit der Preisanpassung des VRS-Tarifs für das Tarifjahr 2023 befassen müssen. Hierbei standen die dramatischen Kostenentwicklungen (zwischen 13 und 17 Prozent für 2023) und die immer noch zu erwartenden coronabedingten Einnahmeausfälle (ca. minus 20 Prozent) im Mittelpunkt, die ab 2023 nicht mehr durch einen Rettungsschirm von Bund und Land ausgeglichen werden. „Es ist zwar nicht möglich, diese Ausfälle über die Preisanpassung für das Tarifjahr 2023 zu kompensieren, aber jeder Beitrag ist erforderlich in dieser dramatischen Lage, um das Bus- und Bahnangebot zu erhalten und die kommunalen Haushalte nicht zu überlasten“ stellt Sebastian Schuster, Vorsitzender des Tarifbeirats und Landrat des Rhein-Sieg-Kreises fest.
Einstimmig empfiehlt der Tarifbeirat eine zweistufige Preisanpassung von durchschnittlich 3,5 Prozent zum 01.01.2023 und 3,87 Prozent zum 01.07.2023, dies ergibt eine durchschnittliche Preisanpassung von 5,44 Prozent für das kommende Tarifjahr 2023.
„In dramatisch schwierigen Situation wie dieser bei großer Geschlossenheit einen tragfähigen Kompromiss zu finden, der die Belange aller Beteiligter berücksichtigt, zeichnet die handelnden Personen im VRS aus“, lobt Bernd Kolvenbach, Vorsitzender der VRS-Verbandsversammlung. „Wir konnten es mit diesem Kompromiss vermeiden, die exorbitanten Preisentwicklungen, unter denen die Verkehrsunternehmen leiden, vollständig an die Fahrgäste weitergeben zu müssen und bleiben deutlich unter der aktuellen Inflationsrate“, fügt er hinzu.
„Bund und Land haben es nun konkret in der Hand, die Fahrgäste im Sinne der Verkehrswende zu entlasten“, erklären die Spitzen der in der VRS-Verbandsversammlung vertretenen Fraktionen Gerd Fabian (CDU), Dierk Timm (SPD), Ingo Steiner (Bündnis `90/Die Grünen) und Dr. Christian Pohlmann (FDP), gemeinschaftlich. „Wir erwarten nun, dass es kurzfristig eine Entscheidung zum Nachfolger des 9-Euro-Tickets geben wird, um die Fahrgäste des VRS deutlich zu entlasten und somit die Wirkung dieser unvermeidlichen Preismaßnahme erheblich gemildert wird. Mit Blick ins nächste Jahr erwarten wir, dass ein solches Nachfolgeticket auch dazu führt, dass die Tarifstrukturen im VRS angepasst werden können, so dass sich mittelfristig die Betroffenheit von dieser Preismaßnahme in Grenzen halten wird.“
In der kommenden Woche wird der Unternehmensbeirat, dem die Tarifhoheit obliegt, über diesen Vorschlag entscheiden. Anschließend diskutiert das politische Gremium, die Verbandsversammlung des VRS, am 30. September 2022 über die Tarifmaßnahme.
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