Angesichts der Energiekrise warnt Niedersachsens Ministerpräsident vor einer „De-Industrialisierung“ Deutschlands und fordert ein abermaliges Aussetzen der Schuldenbremse: „Das, was jetzt vor uns liegt, ist in wirtschaftlicher undfinanzieller Hinsicht eine sehr viel größere Herausforderung als die Pandemie“, sagte er im Interview mit ZEIT ONLINE. Das werde „nicht unter Beibehaltung der Schuldenbremse gehen“. Die Regularien zur Schuldenbremse sähen schließlich im Falle einer Notlage Ausnahmen vor. „Wann, wenn nicht jetzt, haben wir denn eine Notlage?“, so Weil.

„Nichts zu tun sei für die öffentlichen Kassen viel schädlicher als jetzt beherzt zu helfen“, sagte Weil weiter. Unter anderem verwies er auf die chemische Industrie, die bereits die Produktion zurücknehme oder ins Ausland verlagere. „Wer sich die Wertschöpfungskette insgesamt anschaut, muss sagen: Vorsicht an der Bahnsteigkante“. Weil fordert die Ampel-Regierung auf, „rasch“ für „Klarheit“ zu sorgen. „Die Gasumlage wird nicht kommen, das steht fest für mich“, sagte er ZEIT ONLINE. 

Der niedersächsische Ministerpräsident, der am 9. Oktober um seine Wiederwahl kämpft, äußerte sich außerdem zur Kritik an seinem Image. Dass er in den Medien oft als spröde oder trocken beschrieben wird, stört Weil demnach nicht. „Das ist mir herzlich wurscht, solange ich auch weiterhin jede Wahl gewinne“, sagt er zu ZEIT ONLINE. „Ich lese gelegentlich auch, ich würde wie ein Beamter wirken. Was meinen die Autoren eigentlich damit? Und was haben die für ein Bild von Beamten in einer modernen Verwaltung?“ Ohnehin mögen es die Niedersachsen nicht, „wenn jemand zu viel Gedöns um sich macht oder groß rumschnackt, betont Weil. „Ich bin mir sicher, ich könnte nicht Ministerpräsident von Bayern sein, aber in Niedersachsen passt es.“ 

Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

ZEIT ONLINE GmbH
Buceriusstraße, Eingang Speersort 1
20095 Hamburg
Telefon: +49 (40) 3280-0
Telefax: +49 (40) 3280-5003
http://www.zeit.de

Ansprechpartner:
ZEIT ONLINE
E-Mail: online-cvd@zeit.de
Für die oben stehende Pressemitteilung ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmenkontakt oben) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber des Pressetextes, sowie der angehängten Bild-, Ton-, Video-, Medien- und Informationsmaterialien. Die United News Network GmbH übernimmt keine Haftung für die Korrektheit oder Vollständigkeit der dargestellten Meldung. Auch bei Übertragungsfehlern oder anderen Störungen haftet sie nur im Fall von Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Die Nutzung von hier archivierten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Eine systematische Speicherung dieser Daten sowie die Verwendung auch von Teilen dieses Datenbankwerks sind nur mit schriftlicher Genehmigung durch die United News Network GmbH gestattet.

counterpixel