In Zeiten der Corona-Pandemie steht die Lunge wie kein anderes Organ im Fokus der Aufmerksamkeit. Dabei scheinen andere Erkrankungen und Gesundheitsrisiken jenseits einer SARS-CoV-2-Infektion in den Hintergrund zu treten. „Doch gerade das Rauchen vergrößert die Gefahr, an Lungenkrebs zu erkranken“, warnt Dr. med. Martina Wenker, Präsidentin der Ärztekammer Niedersachsen und selbst Lungenfachärztin, anlässlich des 25. Deutschen Lungentags am 24. September.

Zahlen des Statistischen Bundesamts zufolge ist das Risiko vor allem von Raucherinnen, an Lungen- und Bronchialkrebs zu sterben, seit dem Jahr 2000 um 73 Prozent gestiegen. Auch bei den durch eine chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) verursachten Todesfällen hat sich die Zahl der betroffenen Frauen in den vergangenen rund zwanzig Jahren verdoppelt.

Jüngste Umfragen wie die „Deutsche Befragung zum Rauchverhalten“ haben nun ergeben, dass der Anteil der Raucherinnen und Raucher in der deutschen Bevölkerung seit Beginn der Corona-Pandemie außerdem deutlich gestiegen ist: „Das ist eine erschreckende Entwicklung“, bedauert Wenker, zumal die Zahl der Konsumentinnen und Konsumenten zuvor seit den 1980er Jahren stets leicht rückläufig gewesen sei.

„Rauchen erhöht zusätzlich das Risiko für einen schweren Verlauf im Falle einer COVID-19-Infektion“, erläutert die Ärztekammerpräsidentin angesichts der aktuell etwa 34,5 Prozent rauchenden Deutschen ab 14 Jahren. Gerade auch im Hinblick auf den nun anstehenden nächsten Coronawinter ermutigt Wenker Betroffene, mit dem Rauchen aufzuhören: „Langjähriges Rauchen erhöht das Risiko für viele ernsthafte Krankheiten. Bei der Lunge steigt die Gefahr erheblich, an Asthma, COPD oder Krebs zu erkranken.“

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