Rund zehn Prozent aller Infizierten in Deutschland leiden unter Spätfolgen der Corona-Erkrankung, dazu gehören auch junge und eigentlich fitte SpitzensportlerInnen. Die Symptome dieser Long-Covid-Diagnose variieren stark, sind oftmals noch unzureichend erforscht und werden daher manchmal auch nicht unbedingt mit der Infektion in Verbindung gebracht: Müdigkeit, Gliederschmerzen, Kurzatmigkeit, Bluthochdruck oder Haarausfall sind nur einige der über 200 bisher erfassten Nachwirkungen. Betroffen sind zudem oft jüngere Menschen zwischen 20 und 50 Jahren, auch wenn sie in der Akutphase der Corona-Erkrankung nur einen milden Verlauf erlebt haben.
In diese Gruppe fallen zum Teil auch die Hockeyspielerinnen der ersten Mannschaft des bekannten Club Raffelberg im Duisburger Süden. „Wir sind zwar recht glimpflich durch die Pandemie gekommen und hatten wenige Ausfälle, aber auch bei uns gab es natürlich Infektionen“, sagt Teamkapitänin Anneke Maertens. Die 25Jährige ist selbst eine der Betroffenen. Deshalb nahm sie das Angebot des Sponsoringpartners Helios gerne an, Herz und Lunge bei einem Post-Covid-Check überprüfen zu lassen. Seit letzter Saison sind alle vier Duisburger Helios Akutkliniken an der Seite des Vereins und stellen neben finanzieller Unterstützung auch medizinisches Knowhow zur Verfügung. Rund 15 Spielerinnen mit überstandener Corona-Infektion der 1. Damenmannschaft konnten (und können) deshalb bei Dr. Nikolaus Büchner, Chefarzt der Pneumologie und Beatmungsmedizin, und seinem Team in der Helios St. Johannes Klinik einen umfassenden Check-Up absolvieren. Das Krankenhaus in Alt-Hamborn hat viel Erfahrung bei der Behandlung der Virusinfektion und ihren Folgen, lagen hier doch die meisten Duisburger CoronapatientInnen. „Wichtig speziell für SportlerInnen ist, dass Herz und Lunge keine versteckten Schäden oder kleinen Entzündungen zurückbehalten, besonders wenn sie größeren Belastungen ausgesetzt sind. Deshalb besteht der Check im Wesentlichen daraus, diese beiden Organe zu untersuchen“, erklärt der renommierte Internist. Dazu gehört für die Raffelbergerinnen dann unter anderem ein Herzultraschall sowie der Lungenfunktionstest. Auch die Blutgase vor und nach Belastung kontrolliert das Klinikteam. Im Abschlussgespräch mit Dr. Büchner können die Spielerinnen noch weitere mögliche Symptome und Probleme ausführlich abklären. Für Anneke gab es bereits grünes Licht, sie ist ohne Folgeschäden durch die Infektion gekommen. Die Bundesligistin ist froh über das gute Ergebnis: „Die Bilder von Sportlern, die plötzlich umfallen, weil ihr Herz im Verborgenen geschädigt ist, haben natürlich auch wir im Kopf. Deshalb ist es schon sehr gut, hier Sicherheit zu haben.“ Los geht die neue Saison in der zweiten Liga mit einer „long-covid-freien“ Feldmannschaft und Heimvorteil dann schon am kommenden Samstag auf der Clubanlage im Sportpark Wedau am Kalkweg.
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