Bei der finalen Jurysitzung zur Neugestaltung des Hopfenmarktes und zur Errichtung des Archäologischen Fensters „Neue Burg“ hat sich die Fachjury für die Entwürfe von Duplex Architekten mit Treibhaus Landschaftsarchitektur (auf dem 1. Platz) und von MNO Architekten Greubel & Schilp & Schmidt mit Planorama – Maik Böhmer (auf dem 2. Platz) entschieden. Die Entwürfe von kleyer.koblitz.letzel.freivogel architekten mit bbz Landschaftsarchitekten und von Summa Femmer Architekt:innen mit Grieger Harzer Landschaftsarchitekten erfuhren jeweils eine Anerkennung.

Die Entwürfe der Architektinnen und Architekten sehen für den Hopfenmarkt eine offenere, fußgängerfreundlichere Gestaltung vor sowie die Möglichkeit, die vor wenigen Jahren entdeckten, außergewöhnlich gut erhaltenen Teile des Walls der „Neuen Burg“ , die vor tausend Jahren erbaut wurde, unter der Platzfläche des Hopfenmarkts zu besichtigen.

Die „Neue Burg“ gilt als wichtige Keimzelle Hamburgs und ist im Stadtgrundriss bis heute sichtbar. Diese besondere Entstehungsgeschichte soll künftig erlebbar werden und damit Ausgangspunkt für die attraktive Neugestaltung des Platzes sein, der lange Zeit größtenteils als Parkplatz genutzt wurde. Die doppelte Wettbewerbsaufgabe – Neugestaltung des Platzes sowie Entwurf für eine Ausstellungsfläche – war darum eine besonders anspruchsvolle.

In dem Wettbewerbsverfahren hatten in der ersten Phase zunächst 30 Teams aus Architektinnen und Architekten sowie Freiraumplanerinnen und Freiraumplanern die Gelegenheit, für diese ungewöhnliche Aufgabe Lösungen vorzuschlagen. Daraus wurden neun Beiträge ausgewählt, die die Bürgerinnen und Bürgern unter Wahrung der Anonymität des Verfahrens besichtigen und kommentieren konnten. Die Kommentare wurden gesammelt und der Jury zur Kenntnis gegeben.

Zum Preisgericht gehörten neben Oberbaudirektor Franz-Josef-Höing, Prof. Dr. Rainer-Maria Weiss, Direktor Archäologisches Museum Hamburg, Michael Mathe, Leiter des Fachamts Stadt- und Landschaftsplanung im Bezirksamt Hamburg-Mitte, Bernd Netz, Leiter der Abteilung Landschaftsplanung und Stadtgrün der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft, Dr. Nils Meyer, stv. Leiter des Denkmalschutzamtes sowie eine Reihe renommierter Architektinnen und Architekten aus Deutschland, den Niederlanden und der Schweiz, außerdem Sachverständige aus Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft.

Im nächsten Schritt werden nun beide Preisträgerteams zu einem Verhandlungsverfahren eingeladen.

Prof. Jórunn Ragnarsdóttir, Freie Architektin und Juryvorsitzende: „Aus neun hervorragenden Beiträgen ist es gelungen, den Entwurf von Duplex Architekten mit dem ersten Preis auszuzeichnen. Raumübergreifendes Baumdach, attraktive Gestaltung des Stadtbodens und präzise Setzung eines Holzpavillons schaffen einen unverwechselbaren Ort in der Stadt. Der sensible Umgang mit dem denkmalgeschützten Mahnmal St. Nikolai und seine Einbindung in das Gesamtkonzept wird sehr positiv beurteilt. Die Hamburgerinnen und Hamburger können sich auf einen spannenden Platz mit großer Erzählkraft freuen.“

Franz-Josef-Höing, Oberbaudirektor: „Der Hopfenmarkt wird wieder zu einem attraktiven Ort in der Innenstadt. Das archäologische Fenster wird ein markantes, schönes, offenes Haus und zugleich erhält der Hopfenmarkt eine hohe Aufenthaltsqualität und bleibt ein baumüberstandener Platz, der zum Verweilen einlädt.“

Gordon Nelkner, Dezernent für Wirtschaft, Bauen und Umwelt im Bezirksamt Hamburg-Mitte: „Hamburg-Mitte wird an diesem zentralen Ort attraktiver und charismatischer. Die Siegerentwürfe bieten hohe Aufenthaltsqualitäten mit attraktiven Flächen zum Schlendern und Verweilen und gestalten einen identitätsstiftenden Freiraum an dieser Schnittstelle zwischen Altstadt und HafenCity.“

Prof. Dr. Rainer-Maria Weiss, Direktor Archäologisches Museum Hamburg: „In einem hochkarätigen Wettbewerb ist es gelungen, überaus spannende Entwürfe für eine Außenstelle des Archäologischen Museums zu finden, in dem die Ursprünge Hamburgs von der Hammaburg bis zur Stadtwerdung im 12. Jahrhundert hautnah erlebt werden können. Ich bin dankbar und glücklich, dass die Hansestadt ihre Wurzeln nun so prominent präsentiert und bin mir sicher, dass auch Hamburgs Gäste künftig eine bislang verborgene Facette der Stadt kennenlernen werden.“

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