Eine Geburt in der Fremde
Anna Skupeiko folgte ihrer Mutter und ihrer Schwester nach Deutschland, die bereits im März flohen und zunächst in Emden, dann in Aurich Unterkunft fanden. Die Familie stammt aus dem stark umkämpften Gebiet Donezk und verließ das Land, als Raketen nicht weit von ihrem Haus einschlugen.
Für die junge Mutter ist es schwer, die Geburt und die Zeit danach nicht gemeinsam mit ihrem Mann verbringen zu können. Eine Geburt in Deutschland war für Anna Skupeiko außerdem mit vielen Ängsten verbunden: Sie spricht kein Deutsch. Würden die Krankenhausmitarbeiter mit ihr reden können? Ihre Ängste und Sorgen rund um die Geburt und das Stillen verstehen? Sie ist glücklich, dass sich ihre Sorgen als unbegründet entpuppten: „Ich bin sehr zufrieden mit meinem Aufenthalt hier, alle waren sehr freundlich und fröhlich. Ich habe mich gut aufgehoben gefühlt.“ Die Mitarbeiter der Klinik kommen aus verschiedenen Teilen der Welt: Kolleginnen und Kollegen aus Belarus und Lettland konnten sich mit der frischgebackenen Mutter auf Russisch unterhalten, was für die Verständigung ein besonderer Vorteil war. Wie alle Mütter erhielt Anna Skupeiko in der Ubbo-Emmius-Klinik eine umfängliche Betreuung. „Ich habe keine Fragen mehr“, bestätigt sie, „es war immer jemand da, der mir geholfen hat.“
Anhaltend hohe Akzeptanz der Auricher Geburtsklinik
Derweil freut sich das Geburtshilfeteam nicht nur über die 1000. Geburt, sondern auch über die anhaltend hohe Akzeptanz der Auricher Klinik bei den schwangeren Frauen. „Das Konzept einer familienorientierten Betreuung von Müttern, Eltern und Kindern findet immer wieder großen Anklang“, sagt Rena Warfsmann, Leiterin der Mutter-Kind-Station. Dr. Helmut Reinhold, Direktor der Frauenklinik, der die kleine Marija auf die Welt holte, betont, dass die 1000. Geburt in diesem Jahr früh zu verzeichnen war. „Wir danken unseren Patientinnen für ihr anhaltendes Vertrauen und unseren Mitarbeitern für ihren tollen Einsatz“, so Dr. Reinhold. „Am Ende dieses Jahres wird in der UEK voraussichtlich eine hohe Geburtenzahl erreicht werden und unsere Mitarbeiter werden sie alle mit großem Engagement begleitet haben. Dafür gilt ihnen unsere größte Anerkennung!“
Bindungsfreundlich und familienorientiert
Schon in der Schwangerschaft entwickelt sich eine innige emotionale Bindung zwischen Mutter und Kind. Enger Hautkontakt, zärtliche Berührungen und liebevolle Kommunikation sind deswegen auch unmittelbar nach der Geburt für den weiteren Bindungsaufbau sehr wichtig. Aus diesem Grund arbeitet die Geburtshilfe der Ubbo-Emmius-Klinik Aurich unter Leitung des Direktors der Frauenklinik, Dr. Helmut Reinhold, und dem für die Geburtshilfe zuständigen leitenden Oberarzt, Dr. Thomas Möller, nach einem bindungsfreundlichen Konzept. Hierfür ist die Abteilung durch die Initiative „Babyfreundlich“ von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und dem Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) regelmäßig zertifiziert worden.
Neben der Geburtshilfe ist auch die Kinderklinik der Ubbo-Emmius-Klinik (UEK) seit 2012 nach den Kriterien der WHO und UNICEF wiederholt zertifiziert worden. Damit ist bei einer erforderlichen Verlegung des Neugeborenen in die Kinderklinik weiterhin eine Betreuung gesichert, bei der die Familie und die Bindung zum Kind im Mittelpunkt stehen. Deutschland-weit gibt es laut der Zertifizierungsstelle ClarCert aktuell 78 zertifizierte Geburtskliniken und nur vier als „babyfreundlich“ zertifizierte Kinderkliniken.
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