Überdurchschnittlich hohe Inflationszahlen drückten auf das Sentiment der Marktteilnehmer und lassen weitere Zinserhöhungen seitens der Zentralbanken erwarten. Zudem sorgten die höher als erwartet ausgefallenen US-Verbraucherpreise für eine Verkaufswelle am Rentenmarkt. Inzwischen ist auch die EZB ernsthaft in die Inflationsbekämpfung eingestiegen. Nach der Leitzinserhöhung im Juli zog die EZB mit weiteren 75 Basispunkten unerwartet stark nach. Für die nächsten Monate erwarten die Märkte weitere Erhöhungen. Der maximale Leitzins im laufenden Zyklus wird für die EZB bei 2,75 Prozent gesehen. Für die US-Notenbank Fed sind es 4,75 Prozent. Problematisch bleiben die hohen Strom- und Gaspreise, auch wenn diese von ihren Extremniveaus etwas zurückgekommen sind. Nichtsdestotrotz sind jedoch bereits 70 Prozent der europäischen Düngemittelproduktion eingestellt worden und viele Aluminiumhütten haben ihren Output gedrosselt. Weniger dramatisch scheint die Lage in den USA zu sein, da man von Energieimporten unabhängig ist. Die Einzelhandelsumsätze entwickelten sich im August besser als erwartet – der für die Wirtschaft wichtige US-Konsument bleibt also ausgabefreudig. Auch der Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor entwickelte sich besser als prognostiziert. Eine gewisse Bodenbildung durchlebt die chinesische Volkswirtschaft. Diese zeigte sich im August überraschend widerstandsfähig, wie überdurchschnittliche Daten für die Industrieproduktion und die Einzelhandelsumsätze belegten. Als Damoklesschwert schwebt jedoch der sich vertiefende Einbruch am Immobilienmarkt und die nicht enden wollende Null-Covid-Politik über der Region.

Die deutlich steigenden Zinsen in der Eurozone und den USA konnten den Moventum-Portfolios nur wenig anhaben, da die Duration sehr kurz, teilweise sogar geldmarktnah ist. Zwar litten im schwierigeren Marktumfeld auch die Risikoaufschläge von Unternehmensanleihen. Insgesamt entwickelten sich diese jedoch stabiler als Staatsanleihen.

Die Aktienmärkte mussten nach Veröffentlichung der US-Inflationszahlen deutliche Verluste hinnehmen, denen sich keine Region entziehen konnte. Erwartungsgemäß fielen die Rückgänge bei Value-Aktien geringer aus als bei Growth-Titeln. Auf Sektorebene zeigte sich ein heterogenes Bild. Gesundheits- und Finanzsektor zeigten sich stabil, Technologie gab überdurchschnittlich nach. Der Energiesektor litt unter dem Rückgang beim Ölpreis, Industriemetalle konnten rebounden. Auf die Portfolios wirkte sich dies vorteilhaft aus.

Auf der Währungsseite pendelte sich der Euro im Bereich der Parität ein und gab nicht weiter nach. Anhaltender Schwäche war der japanische Yen ausgesetzt, was tendenziell positiv für die exportorientierte japanische Industrie ist.

Im volatileren Marktumfeld konnten die Moventum-Strategien von ihrer Aufstellung auf der Rentenseite profitieren, wo die kurze Duration den größten Mehrwert brachte. Auf der Aktienseite überwogen dank der Sektorpositionierung die positiven Effekte. Auf Stilebene profitierten die Portfolios von ausgewählten Valuestrategien, Growth-lastigere Produkte konterkarierten diese Effekte jedoch wieder.

Das PWM-Portfolio konnte sich den Rückgängen an den Aktien- und Rentenmärkten nicht vollends entziehen. Dank einer diversifizierten Aufstellung hielten sich die Verluste im Vergleich zum MSCI World jedoch in Grenzen. Nichtsdestotrotz lieferten nahezu alle Strategiebausteine eine negative Entwicklung, die bei den Long-only-Aktienfonds und den Mischfondsstrategien am größten ausfiel. Die Rentenfonds konnten sich dank kurzer Durationspositionierung und der Outperformance von Credits relativ stabil halten. Positive Impulse lieferten die Long-/Short-Aktienfonds und die Goldposition.

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