Der Schulleiter blickt noch einmal zurück, erinnert an die Planungen für eine grundlegende Sanierung des alten Schulgebäudes aus dem Jahr 2013. „Die Baumaßnahme galt bereits als beschlossen, doch es kam anders.“ Es stellte sich heraus, dass die Bausubstanz im alten Gebäude zu schlecht war, also wurde alles auf null gesetzt und ein Neubau angegangen. „Für uns als Schule war klar, dass wir somit das alte Gebäude weiter nutzen mussten. Aber Sie, Herr Görig, haben uns versprochen, dass das neue Schulgebäude noch während Ihrer Amtszeit bezogen werden kann. Und ich muss sagen: Versprechen gehalten!“ Mehr noch: „Die Entscheidung für einen Neubau war die beste, die wir treffen konnten“, konstatiert der Schulleiter. Besonders hebt er die sehr gute Zusammenarbeit mit dem Vogelsbergkreis als Schulträger hervor. „Wir hatten von Anfang an einen guten Kontakt zum Landrat und zu den Fachämtern mit den Amtsleitern Peter Schwärzel und Berthold Habermehl und natürlich zu den beiden für uns Verantwortlichen Stefan Schmidt und Matthias Röse.“ Einen „großen Dank“ spricht Pitzer allen aus, die am Bau beteiligt waren. „Wir können loslegen in einem Gebäude, das genau auf uns zugeschnitten ist und dessen Räume top ausgestattet sind.“
Landrat Manfred Görig pflichtet dem Schulleiter bei: „Es war folgerichtig, dass wir uns für den Neubau entschieden haben.“ Wobei: „Als wir die Investitionssumme erstmals hörten, da habe ich schon tief Luft geholt…“
Auch der Landrat unterstreicht die gute Zusammenarbeit mit den Schul-Gremien, die es in dieser intensiven Form bei anderen Baumaßnahmen noch nicht gegeben hatte. „Aber nur so gelingt ein so großer Wurf, wie er uns hier gelungen ist.“ Und das in nur drei Jahren Bauzeit. „Es war eine Kraftanstrengung aller, den Neubau pünktlich zum neuen Schuljahr fertigzustellen. Ich freue mich, dass das so gut gelungen ist“, betont der Landrat und dankt allen, die tatkräftig mitgeholfen haben, dieses Ziel zu erreichen. Alle gingen hochmotiviert und mit viel Engagement an die Arbeit, „ein solcher Einsatz ist nicht selbstverständlich“, lobt der Landrat und bezieht ausdrücklich die Fachämter der Verwaltung mit ein. „Der Landrat ist nur so gut wie seine Mitarbeiter. Und die Mitarbeiter sind gut!“
Die Gesamtkosten einschließlich des Abbruchs des alten Schulgebäudes beziffert Görig auf 19,5 Millionen, zehn Prozent der Summe werden vom Land getragen. „Das bedeutet: 17,5 Millionen Euro müssen direkt von Kreis finanziert werden.“ Hinzu kommt eine weitere Million für die Ausstattung der Schule – vor allem mit den neuen interaktiven ActivPanels.
„Das ist eine gute Investition in die Region und für den Bildungsstandort Vogelsbergkreis“, betont der Landrat, der gerne noch mehr Geld für die Schulen im Kreis in die Hand nehmen würde. An die beiden Landratsabgeordneten im Zuschauerraum appelliert er daher, sich für die Fortführung Kommunaler Investitionsprogramme einzusetzen. Dann könnten weitere Schulen saniert werden. „Die Menschen zieht es wieder in den Vogelsbergkreis, wir haben kontinuierlichen Zuzug, jedes Jahr kommen zwei Dörfer hinzu. Das merkt man auch in den Schulen, in denen wir die entsprechende Infrastruktur schaffen müssen.“
Dabei wurde die „Strategie“ des Kreises verändert: Früher, so der Landrat, wurden in vielen Schulen viele kleine Maßnahmen durchgeführt. „Wenn wir uns heute eine Schule vornehmen, dann machen wir die Maßnahme komplett, das trifft nicht nur auf Schlitz, das trifft zum Beispiel auch auf Homberg und Schotten zu.“ Das hat natürlich auch zur Folge, dass die ein oder andere Schule etwas länger warten muss, bis sie saniert wird.
In Schlitz, so der Landrat, blieb alles im zeitlichen Raumen. „Ich habe Glück gehabt, ich kann in Rente gehen“, schmunzelt er. Wäre der Bau in seiner Amtszeit, wie versprochen, nicht fertig geworden, „gut, dann hätte ich auch noch einmal kandidiert…“
Neben Tanja Dickert, geschäftsführende Architektin des Architekturbüros AGN, und Norbert Kissel, Leiter des Staatlichen Schulamtes, bedankte sich vor allem auch Bürgermeister Heiko Siemon beim Kreis, beim Landrat und vor allem beim Kreistag, der die finanziellen Mittel zur Verfügung gestellt hatte. „Das ist eine Riesen-Investition für uns hier im Schlitzerland.“ Den Neubau bezeichnete Siemon als „Gewinn für die Großgemeinde Schlitz“. Mit dem Neubau „hat der Vogelsbergkreis ein klares Ausrufezeichen für Schlitz und das Schlitzerland gesetzt“, betont der Bürgermeister.
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